4. – 25.7.2011
Gegen die Strömung kämpften wir uns unter Motor, weil mal wieder kein Lüftchen wehte, zur Red Beach, oder auch Pink Beach genannt. Wie auch immer dieser kleine Strand auf Komodo Island sah von der Sunrise aus überhaupt nicht rosa aus. Dafür fanden wir auf Anhieb eine Boje und wurden von einheimischen Händlern bestürmt. Kleine bis riesige Komodo Dragons aus Holz, Perlen und Essen wollten sie verkaufen. Wir einigten uns mit dem Einen auf ein Hühnchen für Morgen und die anderen wollten nicht mehr abfahren. Weil ich gerade in meiner kreativen Phase am Häkeln von Mützen war und einige Exemplare im Cockpit lagen, erspähten die Händler diese und wollten nun unbedingt tauschen. Sorry, Sophia, deine winzige Mütze war der Renner. Nun ist sie leider weg, dafür haben wir jetzt einen kleinen Dragon an Bord. Keine Angst, Sophia, ich habe noch viel Zeit zum Häkeln einer viel schöneren Mütze für dich .
Am nächsten Morgen kam dann unser Hühnchen und zwar lebend!!! Tja, so wissen wir mindestens, dass es frisch ist.Nnur hatten wir keine Lust dem armen Ding den Hals umzudrehen und fragten deshalb, ob der Händler uns nicht das gerupfte Huhn verkaufen kann. Kein Problem, wir gingen in der Zwischenzeit an der „Pink Beach“ schnorcheln. Wow, das war wirklich ein super Schnorchelspass: Unzählige schöne Korallen und Fische, wo auch immer man hinschaut. Sogar der Strand sah nun von nahe tatsächlich ein wenig rosa aus! Wir fanden auch die Ursache: kleine rote Korallenstücke. Zurück auf der Sunrise erhielten wir dann unser nacktes Hühnchen, welches zum Abendessen verzerrt wurde. Am nächsten Tag fuhren wir früh morgens los um die Strömung für die ersten 10sm in den Süden von Komodo Island noch mit uns zu haben und dann für die weiteren 40sm gegen Norden nach dem Gezeitenwechsel die Strömung wieder mit uns zu haben. Dummerweise war aber die Strömung bis zum Gezeitenwechsel nicht wie angenommen 3-4kn sondern eher 10kn und wir kamen nicht gegenan sondern wurden in die falsche Richtung geschwemmt. Deshalb versteckten wir uns hinter der südlichen Spitze von Komodo und trieben etwa 2h im Indischen Ocean bevor wir den zweiten Versuch starteten. Die Wellen und Verwirbelungen sahen nun nicht mehr so krass aus und tatsächlich, wir konnten, wenn zu Beginn auch langsam, gegenan motoren. Nach zwei weiteren Stunden verdoppelte sich unsere Geschwindigkeit dank der Strömung nun in die richtige Richtung . Weil wir wieder aus dem National Park draussen waren, begannen wir mit Fischen. Nach kurzer Zeit biss der Erste an. Leider konnte er sich wieder befreien. Aber schon bald biss der Zweite und den holten wir gekonnt ins Boot. Der zappelte so heftig, dass er alles blutig spritze… Pünktlich vor Sonnenuntergang mit sogar noch einer Stunde Reserve für das Ankermanöver, denn man weiss ja nie, wie oft hier in Indonesien das Ankermanöver wegen meist Tiefen und eher schlecht haltendem Ankergrund wiederholt werden muss. Ohne Probleme „parkierten“ wir im sicheren Abstand zwischen 2 Korallenblöcken und bereiteten ein Sushi mit anschliessendem Tuna in Knoblauchsause zu. Timtam, wir dachten an dich!!! Schade konnten wir unsere guten Homo sapiens Fertigkeiten nicht unter Beweis stellen, als du noch an Bord warst…
Wieder schalteten wir einen Ruhetag ein, wir werden immer langsamer auf unserer Reise , und bastelten ein wenig an der Sunrise. Gasdüse am Herd war verstopft und die Opferanode an der Schraube war mittlerweile schon so mickrig, dass Simon die neue, noch in Australien gekaufte, anbrachte. Wir wollen ja nicht, dass uns die Sunrise wegrostet resp. wegkorridiert. Den Räucherofen haben wir nun auch einweihen können, denn der 3kg Tuna wird sonst zu schnell schlecht, da wir keinen Tiefkühler haben. Nach mehreren Versuchen funktionierte alles und wir konnten geräucherten Tuna zum Mittagessen und Nachtessen schnabulieren. Dann ging es im Norden von Sumbawa weiter Richtung Westen. Nach einem Nachtschlag kamen wir bereits um die Mittagszeit in Pulau Medang an und machten einem Fischer eine Freude, als wir ihm ein Schweizer Sackmesser für seinen Lobster anboten. Zum Glück habe ich bei meinem anschliessenden Schnorcheln einen weiteren in einer Höhle versteckten Lobster nicht herausgeholt, denn ich war nicht so begeistert von dem Eingetauschten als „Appetiser“, dass ich noch mehr von diesen kleinen vor dem kochen hübschen blauen Lobstern töten möchte.
Mit einem weiteren Nachtschlag segelten wir langsam im Norden von Lombok zu den Gili Islands. Bei nur 5-10kn Wind entschlossen wir uns den in Thailand reparierten Genaker nun zu setzen. Schön farbig stand das riesige Segel ruhig vor der Sunrise und zog uns über das Wasser. Als eine dunkle Wolke immer näher kam entschlossen wir uns den Genaker vorsichtshalber zu bergen. Plötzlich: Ratsch, und das Segel riss von der reparierten Stelle ganz oben am Segelkopf bis nach unten und hing im Wasser. Durch die Strömung und den entgegengesetzten Wind trieb die Sunrise über das Segel hinweg und wir mussten mit Geduld das Segel bergen damit es sich nicht in der Schraube oder dem Kiel verfing. Patsch nass hievten wir das Segel hoch und mussten mit der, bei dem wenigen Wind klappernden Genua weiter segeln. In der Nacht begegneten uns zahlreiche Fischer ohne Licht und über 5sm weg von der Insel Lombok. Zum Teil erschreckten sie uns heftig, vor allem wenn sie plötzlich wie aus dem Nichts genau VOR uns auftauchten. Als die Dämmerung dann endlich einsetzte sahen wir, dass die Fischeransammlungen jeweils um eine Plattform aus Bambus mit kleinen Bäumen als Aufbau waren. Es scheint, dass sich wohl kleine Fische unter diesen Plattformen ansammeln und dann die Grossen anziehen. Wir hatten noch immer genug von unserem zuletzt gefangenen Fisch, so dass wir unsere Theorie nicht beweisen wollten. Wir erreichten bereits früh morgens den „Hafen“ von Gili Aer. Wir schnappten uns eine Boje und gingen zuerst einmal schlafen.
Als wir wieder fit waren, machten wir uns auf die Wasserinsel-Erkundung (Gili=Insel, Aer=Wasser). In einem kleinen Strassenkaffee bestellten wir Mie Goreng (gebratene Nudeln) und lernten Rosi aus Österreich kennen. Sie ist mit dem Indonesier Andy verheiratet und bietet uns an am nächsten Tag mit ihr nach Lombok zu fahren um unsere Einkäufe zu tätigen. Gerne nehmen wir das Angbot an. Wir organisierten auf dem Heimweg noch „kurz“ 200L Wasser und hievten diese an Bord.
Mit Rosi machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg unsere lange Liste für die Proviantisierung bis Singapur, denn unsere Vorräte gehen langsam zur Neige, abzuhaken. Frische Früchte, Obst und andere Kleinigkeiten bekommen wir von den Inselbewohnern häufig ans Boot gebracht, aber in Mataram gibt es grössere Einkaufsmöglichkeiten mit mehr Auswahl. Der eine, aber fast wichtigste Punkt auf unserer Liste, unsere Gasflaschen aufzufüllen, können wir bis zum Abend nicht abhaken. Deshalb steht nun fest, dass wir doch nach Denpasar, Hauptstadt von Bali, müssen. Weil die Anfahrt nach Bali in den Hafen von Benoa mit Strömung bis zu 10kn sehr unangenehm werden kann und wir von verschiedenen Seiten vernommen haben, dass die Marina zudem nicht wirklich gut sei, wollten wir das eigentlich vermeiden. Dank Rosi haben wir nun auch noch erfahren, dass wir unsere Visa-Verlängerung für Indonesien sowieso nur in Bali machen können, weil unser Sponsor in Bali sitzt. Zum Glück teilte uns aber Ruthyasi, unsere super nette Sponsorin mit, dass wir nicht unbedingt in Denpasar auf die Imigration müssen, sondern auch in Singaraja, im Norden, die Visa-Verlängerung beantragen können. Das waren gute Neuigkeiten, denn ein Ankerplatz ist gerade eine Bucht weiter in Lovina und so planen wir in ein paar Tagen von dort aus unsere Sachen auf Bali zu organisieren.
Nach einem anstrengenden Tag in Mataram holte uns Andy am Strand ab und wir transportierten die unzähligen Kisten mit Essen und Trinken auf die Sunrise. Wir versüssten unser Leben, wegen unseres noch ungelösten Gasmangels an Bord, mit der köstlichen Indonesischen Küche im Gili Aer Santay Restaurant von Rosi. Natürlich organisierten wir auch hier einen Tauchtag. Mit Ocean5 betauchten wir den Deep Turbo mit viel Strömung und vielen Schildkröten. Bei einer waren sogar zwei Schiffshalter auf ihrem Panzer festgesaugt! Wir mussten beide schon unter Wasser an unsere beiden Freunde Jannie und Hans in Bonaire denken, weil sie uns einen Tag zuvor ein Unterwasserbild mit einer Schildkröte und einem Schiffshalter geschickt hatten. Es gibt das also auch hier Der zweite Tauchgang war am Hans Reef. Wir entdeckten drei gut getarnte Sepias, ein sich versteckender Mini-Oktopus und vieles mehr.
Unseren Italienischer Nachbarn auf der SY Wanderer besuchten wir eines Tages auch noch. Er ist immer viel unterwegs und war öfters nicht an Bord. Er sei nun schon seit 2003 unterwegs. Von Zeit zu Zeit macht er eine Bootsüberführung und verdient so ein wenig Geld. Was für ein Leben Nein, nein, keine Angst wir kommen wieder nach Hause…
Nach dem Schnorcheln am Surfbreak widmeten wir uns das Erste Mal der Stellensuche in der Schweiz. Ja, unsere Reise geht (irgendwann) dem Ende entgegen…voraussichtlich im Oktober/November 2011 dürft ihr uns alle am Flughafen empfangen An welchem teilen wir euch dann noch mit, denn einen Flug haben wir noch nicht gebucht
Ein Rundgang um die ca. 5km grosse Insel bei Sonnenuntergang rundete unseren Aufenthalt auf dieser gemütlichen, ziemlich touristischen Insel ab. Wir möchten Rosi ganz speziell für ihre grosse Hilfe während den Tagen auf Gili Aer danken. Es war super dich kennen gelernt zu haben! Alles Gute, speziell in den nächsten Monaten deiner Schwangerschaft, und wer weiss vielleicht sieht man sich ja wieder (Den Link von Rosis Restaurant und ihren Bungalows auf Gili Aer, Lombok, findet ihr in der Rechten Spalte unserer Homepage).
In der Nacht verliessen wir (klammheimlich) Gili Aer und überquerten die Wallace-Linie, welche in der Strasse von Lombok, zwischen Bali und Lombok, verläuft und nördlich zwischen Borneo und Sulawesi hindurch geht. Diese Linie ist die biogeografische Übergangszone zwischen der asiatischen und der australischen Flora und Fauna. Auf Sulawesi und östlich davon leben zum Beispiel die Beuteltiere (mit den Kängurus und Opossums in Australien verwandt), westlich von Sulawesi, etwa auf Borneo, gibt es diese nicht (Wikipedia lässt grüssen!). Nach dieser historischen Nacht fanden wir unseren nächsten Ankerplatz für über eine Woche in Lovina, Nord-Bali.
Wir erspähten bereits beim Hineinfahren zwischen den Riffen wieder eine Segelyacht. Dieses Mal aus Frankreich. So kam es, dass wir unser Französisch fleissig aufmöbelten. Wir tauschten nützliche Segel-Informationen aus. Lydie und Alain bekamen unseren elektronischen Ankerguide von Indonesien und die Karten bis Singapur kopierten sie im hiesigen Kopiershop und wir bekamen Frischwasser von ihrer Entsalzungsanlage an Bord. Dies wäre ein absolutes Muss, falls wir je eine eigene Yacht haben werden!!! Dieses ewige Trinkwasser organisieren und schleppen ist einfach ein zu grosser Stress als Fahrtensegler…
Am nächsten Tag gingen wir dann alle zusammen auf die „Imigrasi“ in Sangaraja. Wir bekamen unsere Visa-Verlängerungsformulare und wurden darüber informiert, dass unsere Sponsorin auch unterschreiben muss. Tja, wir müssen wegen unserem bestehenden Gasproblem sowieso nach Denpasar, ist also keine grosse Sache. Lydie und Alains Gesichter waren jedoch nicht mehr so fröhlich als wir die „Imigrasi“ verliessen. Sie mussten doch tatsächlich 400´000 Rupia (ca. 40 CHF) zahlen, weil sie nicht in Benoa sondern hier in Lovina einklarierten. Mit 40 Stützli kann man hier auch als Tourist locker einen Monat Leben!!! Wir verschwiegen der Imigration also, dass wir ein ähnliches Problem haben und holten uns am nächsten Morgen vom Hafenmeister den Stempel für die Fahrtengenehmigung direkt nach Nongsa, dem letzten Hafen in Indonesien. Der liebe Beamte merkte nicht, dass auf dem Formular Benoa stand… Am Ende seiner Arbeit, schaute er uns mit Hundeblick an und wollte ein bisschen Geld für das Getane. Er brauchte 30 Minuten um 2 Formulare auszufüllen. Eines musste er auf einer uralten Schreibmaschine ausfüllen und beim anderen Formular musste er 10x von Hand einen Strich machen, weil die Frage nicht auf eine kleine Yacht wie uns zutrifft. Es lebe die indonesische Bürokratie und das „Geldschieben“ für eigentlich Gebührenfreie Dienste!
Nun Hauptsache der Tag geht besser weiter als er begonnen hat. Wir haben nämlich erfahren, dass Chistoph mit seiner Family uns doch nicht besuchen kommt in Thailand. Wir haben uns doch schon so riesig gefreut mit Jeremias, Anna und Sophia mit dem Dinghy um die Sunrsie zu rudern, die grossen Augen beim Segelsetzen zu sehen und mit Chrisoph und Luzia an ein paar schönen Abenden mit thailändischer Abendstimmung zu plaudern. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, vielleicht können wir den Segeltrip mal in der Schweiz auf dem Vierwaldstättersee nachholen…
Unsere Mission in Bali ist nun aber in Denpasar Gas zu besorgen und unserer Sponsorin im Royal Yacht Club in Benoa eine Unterschrift abzuluchsen! Mit unserem Fahrer Alex machten wir uns also auf die 3stündige Bali-Durchquerung. Die Tempel schauten wir vor 3 Jahren auf unserer Hochzeitsreise bereits an und deshalb sausten wir ohne Halt bis zur Sulawesi Strasse im Herzen von Denpasar. Es stellte sich heraus, dass unser Fahrer wenig bis gar keine Geduld hat und deshalb bereits beim dritten Mal Nachfragen das Handtuch warf und behauptete es gebe diesen Chinesen für das Gasfüllen nicht. „Wir fahren nun zuerst zu unserer Sponsorin und kommen dann wieder zurück“, hiess es.
Immerhin war das Kennenlernen unserer Sponsorin und ihrem Assistenten sehr nett und kostete nicht einmal etwas. Sie gaben uns dann auch gleich drei weitere Adressen um unsere Gasflaschen hoffentlich füllen zu können. Nur war das für unseren lieben Alex eher verwirrend, denn schlussendlich machte er ein Durcheinander mit den Adressen und war natürlich unschuldig, dass wir nicht ans Ziel kamen. Als wir das dritte Mal bei der gleichen Kreuzung vorbei fuhren, mussten wir eingreifen. Mit diplomatischem Geschick brachten wir ich ihn dazu noch nicht aufzugeben und ein weiteres Mal für eine Wegbeschreibung mit unserem Handy zu telefonieren. Wow, wir erspähten tatsächlich die Richtige Strasse und auch die Nummer 25! (Alex wäre wieder daran vorbei gefahren…)
Der Chinese, ob es der gleiche ist, wie wir in der Sulawesi Strasse suchten, werden wir wohl nie heraus finden, lachte uns an als wir endlich ankamen. Er beteuerte uns, dass er unsere australischen UND europäischen Gasflaschen füllen könne. Es dauert aber mindestens 4h! Unser Fahrer hatte dann plötzlich ein Familienfest am Abend, so dass wir auf keinen Fall bis 20h gemütlich Abendessen gehen können und uns Denpasar anschauen. Dass er uns am Vortag noch versprochen hatte, den ganzen Tag Zeit zu haben und keinen Preisaufschlag für die Nacht zu verlangen, war nun hinfällig. Immerhin kam er uns soweit entgegen, dass er uns anbot die Flaschen Morgen auf dem Weg zum Flughafen für andere Kunden abzuholen und uns zu bringen. Völlig kaputt kamen wir im Dunkeln in Lovina an und waren froh, einen so anstrengenden aber erfolgreichen Tag hinter uns zu haben.
Lovina ist bekannt für die Delphine vor der Küste und deshalb werden wir jeden Morgen um 6h von den Auslegerbooten mit 2-4 Touristen drauf geweckt. Wie könnte es auch anders sein, die Sunrise zieht die Boote magisch an… Wir hören immer wieder wie die Einheimischen den Touristen erzählen, das sei eine deutsche Yacht und die Skipper würden sie kennen. Ja, ja, wir kennen sie alle und trotzdem wollen sie uns bei jedem Landgang noch immer jedes Mal ihre Touren, Schnitzereien, Perlen, Tücher oder Früchte verkaufen. Hier in Bali sind die Einheimischen das erste Mal richtig aufdringlich (schon fast so schlimm wie in der Karibik).
Am Morgen kam dann auch prompt der erste Schwimmer uns an Bord besuchen. Ein Australier mit eigenem Segelboot, der Manieren hatte und nicht auf die Sunrise klettern wollte. Unsere Einladung auf ein Bier schlug er sogar ab, weil er seine Frau nicht ängstigen wollte, wenn er so lange weg bleibt. Etwas später hörten wir dann wieder ein Plätschern und weil wir beide gerade unter Deck waren, versuchte der Besucher doch tatsächlich auf die Sunrise zu klettern. Ohne Badeleiter ist das aber nicht so einfach Als ich dann nachschauen ging, war es ihm und vorallem seiner Freundin ganz schön peinlich. Es stellte sich heraus, dass die zwei aus Kalifornien kommen und wir ihr erstes „Abenteuer“ am heutigen Tag seien. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf der Sunrise schwammen die beiden dann wieder ans Land zurück. Zwei Holländer kamen uns am gleichen Tag dann auch noch besuchen. Wir wunderten uns schon, ob jemand erzählt hat es gäbe Freibier auf der Sunrise
Am Abend bekamen wir dann tatsächlich unsere gefüllten Gasflaschen!!! Die sind so schwer, dass es scheint als wären sie bis oben hin gefüllt, obwohl er keine richtige Füllstation für ausländische Flaschen hat. Er stellte seine grosse Flasche einfach auf den Kopf und wartete bis das Gas in unsere hinein geflossen ist.
Den nächsten Tag verbrachten wir mit der Routenplanung der Strecke von Singapur bis Langkawi mit Rebi und Dani. Die Zwei kommen uns nämlich besuchen und darauf freuen wir uns schon riesig. Auch Sievi möchte für ein paar Tage, hoffentlich Wochen , vorbei kommen und uns in der Strasse von Malacca bei den Nachtschlägen unterhalten. Keine Angst, die Piraterie in dieser Strasse ist Vergangenheit!!! Dass uns jemand bestiehlt wäre zwar auch Piraterie, weil wir auf einem Boot sind, aber genauso wahrscheinlich, resp. hoffentlich unwahrscheinlich, wie am Land. Also keine Angst wir geben uns Mühe heil wieder nach Hause zu kommen.
Damit wir unsere Reise durch Indonesien auch in der Heimat immer wieder präsent haben, besuchten wir einen Balinesischen Kochkurs. Wir gingen zuerst mit unserer Kochlehrerin Putu auf den Markt und lernten die verschiedenen fremden Gemüse und Früchte kennen. Unter der Aufsicht der Chefköchin Ino, welche kein Wort Englisch kann aber immer lächelte, lehrte uns Putu zuerst wie man Frühlingsrollen zubereitet. Jami, die schmeckten superb! Dann machten wir einen Kochmarathon und bereiteten Kare Ayam (Balinese Chicken-Curry), Mi Goreng Sayur (Fried Noodles with Vegetables), Pelecing Kangkung (Waterspinach with Balinese Sauce) und Sambal Pelecing (Pelecing Sauce) und Sambal Kacang (Peanut Sauce) zu. Der Marathon ging beim Essen sogar weiter . Es war köstlich doch offensichtlich viel zu viel. Mit einem Doggy-Bag und vielen Kochrezepten wurden wir zurück auf die Sunrise gebracht. Wir freuen uns schon jetzt dem einen oder anderen interessierten von Euch eine Einführung in die Balinesiche Küche zu geben. Wir haben nun ein Diplom mehr .
Gestern gingen wir das erste Mal nach 3 Jahren wieder im Menjangang NP tauchen. Auf der einstündigen Fahrt mit dem Auto erspähten wir sogar unser Honeymoon Hotel Pondok Sari in Pemuteran. Dummerweise fanden wir heraus, dass es nicht möglich sei dort zu Ankern und so müssen wir uns überlegen, ob wir per Auto in den nächsten Tagen einen Besuch machen sollen. Von Düde, dem dortigen Tauchschulleiter aus der Schweiz, haben wir erfahren, dass sich dort viel verändert hat und wir das Meiste wohl nicht mehr erkennen würden. Der super idyllische SPA wäre aber schon ein Besuch wert! Wir haben nämlich noch auf der ganzen Welt noch keine so bezaubernd eingerichteten SPA mit See und Seerosen, aromatischen Düften und einheimischen Kunst gefunden.
Der Tauch- und Schnorcheltrip war leider eine ziemliche Massenabfertigung. Nun wissen wir auch warum die Preise in Lovina günstiger sind als in Pemuteran, obwohl eine einstündige längere Anreise nötig ist. Wie auch immer, wir gehörten zum Glück nicht zu den 100 Schnorchlern und hatten ein Boot für die 4 Taucher und 3 Begleitpersonen. Der Guide war schlecht. Ein Breefing gab es nicht. Er fand es nicht mal nötig uns zu sagen, dass es ein Drift-Tauchgang wird. Auch wünschte ich mir Unterwasser, dass ich mir nicht hätte wünschen sollen ein Pygmi Seepferdchen zu finden. Er schwamm nämlich zur Gorgonie, wo sich meistens eines versteckt und fasste diese überall an. Nach einer Ewigkeit fand er dann eines. Ich war überrascht, dass es noch lebte, weil seine Suchaktion alles andere als vorsichtig war. Hoffentlich hat der arme Winzling den Schock überlebt! Das Riff ist noch immer gut intakt und hat viele Fische. Obwohl es Vorschriften für diesen Nationalpark gibt, die in jedem Boot angeschrieben sind, werden die Anker von den Guides noch immer mitten ins Riff geworfen und die Petflaschen im Meer entsorgt!
Heute haben wir einen gemütlichen Computertag eingelegt: Jobsuche und Bericht für die lieben Zuhausegebliebenen schreiben. Zwischendurch suchte, fand und holte (!) ich die von Simon versenkte Sonnenbrille auf dem sandigen Grund in 10m Tiefe .
Nun warten wir noch auf unsere Visum-Verlängerung und fahren dann weiter nach Borneo um die dortigen Orang-Utans zu besuchen, weil wir ja gelernt haben, dass es dort keine Kängurus gibt .