Auf der ersten Insel der Grenadinen, Bequia, besuchten wir die „Old Hegg Turtle Sanctuary“ von Brother King und seiner Frau. Sie versuchen mit grossem Engagement das Aussterben der bedrohten Hawksbill Schildkröten zu verhindern. Mit einem einheimischen Mitarbeiter und wenig Geld retten sie viele Schildkröten vor dem Tod als Suppenmahlzeit. Mit Ausdauer und Freude erzählen sie den Besuchern von den Problemen und Hoffnungen der einzelnen Schildkröten in den Becken und beantworten geduldig alle Fragen. Hier der Link, falls jemand noch genaueres wissen möchte: http://turtles.bequia.net/
Nach einem intensiven Putztag der Tartaruga mit Teak Oil Schmieren und Edelstahl Polieren machten wir uns auf den Weg nach Canouan und danach segelten wir zu den paradiesischen Inseln der Tabago Cays. Wir hüpften mit Schnorchel, Maske und Flossen ins 29 Grad warme Wasser und suchten im Innenriff nach allem was sich bewegt oder auch nicht. Für die Nacht ankerten wir zwischen den beiden Inseln Petit Rameau und Petit Bateau mit wenig Wellen und türkisblauem Wasser. Auf Petit Bateau machten die Einheimischen ein BBQ am Sandstrand für Gäste. Wir waren froh auf der Tartaruga zu dinieren und von den vielen Moskitos verschont zu bleiben. Wir genossen den nächsten Tag mit schnorcheln und lesen. Abends spielten wir jeweils Scoppa, Rumba oder Carcasonne und genossen das Leben. Beim zweiten Schnorcheln am Innenriff war Simon so mit photographieren eines Scharms von Doktorfischen beschäftigt, dass er den vorbeischwimmenden Riffhai nicht bemerkte.
Nach einer kurzen Aufwärmphase auf der Tartaruga, denn auch bei 29 Grad warmem Wasser wird es trotz Neoprenshirt irgendeinmal kalt, schnorchelten wir zum kleinen Sandstrand der Insel Baradal. Schon von der Tartaruga aus sahen wir mehrere Schildkröten zwischen uns und diesem Sandstrand. In diesem Gebiet ist das Ankern verboten und als Schutzzone für die Turtles gekennzeichnet. Auf den ca. 100 m sahen wir 6 Green Turtles! Wir konnten sie beim Fressen des Seegrases beobachten und wie sie von Zeit zu Zeit an die Wasseroberfläche schwammen um Luft zu holen. Ganz nahe am Strand sahen wir dann auch noch einen kleinen Schatten vorbeischwimmen und erkannten bei genauerer Betrachtung einen Baby-Hai mit ähnlicher Grösse, wie wir sie damals in Bimini studiert haben. Mit hunderten von Photos machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Schiff und knipsten noch weitere, denn die Schildkröten waren natürlich noch immer beim Fressen.
Wegen viel Wind auf die Nase konnten wir leider die nahegelegene kleine Insel Petit Tabac mit dem zauberhaften Sandstrand und Palmen nicht besuchen. Aber wir haben ja ein Teleobjektiv. ![]()
Hinter der Insel Mayreau suchten wir nach einer weiteren lauschigen Bucht für den Abend. In der wunderschönen Salt Whistle Bay sahen wir das bekannte Gesicht von Reinhard und seinem Katamaran Wiki. Leider war der Platz zu eng um dort auch zu ankern und so segelten wir weiter zum nächten Strand, der zum Ankern geeignet war. Am nächsten Morgen machten sich die Frauen früh auf die Socken und erklommen (der einzige Pickup der Insel nahm uns mit ohne dass wir überhaupt Autostop machen mussten) das Städtchen Old Wall auf Mayreau. Wir wurden mit dem umwerfenden Blick über die Tabago Cays belohnt. Am Abend machten wir unser eigenes BBQ am Strand mit Hühnchen und Red Snapper. Es war herrlich!
Dann segelten wir bereits weg von den Tabago Cays zur Palm Island. Natürlich mussten wir das rosarote Segelboot vor dem Sandstrand mit Palmen photographieren. Später fanden wir heraus, dass dies wohl schon länger dort liegt, denn es gibt davon auch gemalte Bilder von karibischen Künstlern. Den ganzen Nachmittag verbrachten wir mit Trampolin-Nähen. Sogar ein Regenschauer konnte nicht alle davon abhalten weiter zu nähen …
Union Island war dann die nächste „grössere“ Insel. Diese hat sogar eine Marina, Wäscherei, Einkaufsmöglichkeiten und Reisebüros. Simon und ich erkundigten uns über die Flugpreise nach Bonaire, damit wir doch noch unserem geliebten Hobby dem Tauchen frönen können. Gesagt getan, der Flug ging am 24. Januar nach St. Vincent mit Übernachtung im Seabreeze Guesthouse bei einem alten, sehr freundlichen Ehepaar. Von da flogen wir weiter nach Trinidad – Curaçao – Bonaire (Niederländische Antillen).
Die letzten Tage vor dem Flug segelten wir noch zum Mopion. Ein paradiesischer Sandhügel mit Sonnenschirm, Mitten im wunderschönen Riff im türkisblauen Wasser!!! Wir ankerten mit der Tartaruga im genug tiefen Wasser und schnorchelten zum Postkartenparadies. Ein ausgiebiges Photoshooting von der Tartaruga aus hält natürlich alles fest. Für die Nacht verlegten wir uns zu der nahegelegenen Insel Petit St. Vincent mit einem Traumstrand. Das hiesige Resort hat für jedes Bungalow einen eigenen Strandabschnitt mit 2 Liegestühlen, kleinem Unterstand mit Palmenwedeldach und Hängematte fein säuberlich neben einer idyllischen Palmen hergerichtet. Weil die ersten paar Meter jedes Strandes in der Karibik immer öffentlich sind, konnten wir dies ausspionieren, jedoch keinen Blick auf das Resort erhaschen. Lediglich das SPA am Strand verrät die hohe Preisklasse des Resorts.
Nach letzten Putz- und Reparaturarbeiten segelten wir zurück nach Union Island. Neben uns sichteten wir eine andere Schweizerflagge und sogar den Stander des CCS Aargau. So kam es, dass Andreas und Susanna uns zum Sundowner einluden und wir sozusagen einen Club-internen Abendschwatz mit Popcorn genossen.
Auf der Happy Island tranken wir mit Silvia und Joachim noch einen Abschieds-Rumpunch. Per Zufall lernten wir dort noch weitere Schweizer kennen und zwar Dieter Burkhalter, Mann von Jana Caniga, der früheren SF Tagesschau Moderatorin, welcher in Grenada eine Bucht kaufte. Sie betreiben dort die Marina „Le Phare bleu“ mit Bungalows und Restaurants. Vielleicht nehmen wir das Angebot einer Übernachtung mit Spezialpreis an, wenn wir den Zwischenstop auf Grenada machen, bevor wir anfangs Februar zu Götti Kurt nach Miami fliegen.
Nun sind wir schon einige Tage in Bonaire am Tauchen…