Die erste Woche nach unserer Atlantiküberquerung verbrachten wir auf der grünen Insel Dominica, welche Kolumbus an einem Sonntag, wie wir
, entdeckte. In Portsmouth klarierten wir ein und erkundeten die kleine Ortschaft mit mehreren Bars, kleinen Hotels und diversen Einkaufsmöglichkeiten um unseren Proviant vor allem mit frischem Gemüse und Früchten zu verfeinern. Wie sich herausstellte hatten wir viel zu viel eingekauft und hätten nochmals zurück segeln können…
Die Boot-Boys kamen mit ihren farbigen kleinen Holzbooten zu den Segelyachten und boten ihre Früchte, Schmuck oder Touren an. Bei den einheimischen Früchten, ob wir es kennen oder nicht, kaufen wir gerne dem einen oder andern was ab, beim Schmuck sagen wir nein Danke und bei den Touren handeln wir den besten Preis aus. So kam es, dass wir die Ober-Touri-Tour auf dem Indian River mit dem Cobra-Boy machten (dort wurde ein Teil von Pirates of the Caribbean 2 gedreht – Hexenhaus). Um 6h am Morgen ging es los. Wir wurden auf dem geschlängelten Fluss mit fast keiner Strömung etwa 1h hinaufgerudert und bewunderten verschiedene Vögel, Fische und einen Leguan hoch oben im Baum. Mitten im Urwald hatte es eine Bar und dahinter eine Orangen-, Gappefruit- und Bananenplantage. Wir kosteten die frischen Früchte und fuhren wieder zurück zur Tartaruga.
Big Pappas hatte WiFi in seiner Bar und weil das Signal zu schwach war um es auf der Tartaruga zu empfangen wurden wir einfach Stammgast bei ihm
Kaltes Cola und Kubuli (Dominica Bier) genossen wir jeweils bis zum Sonnenuntergang. Dann flüchteten wir, denn die Moskitos kamen mit der Dämmerung…
Dann zog es uns weiter Richtung Süden in die super schöne Castaways Bucht. Winnie und Simon beschlossen schon auf der Fahrt dorthin die von einem Hurrikan zerstörte Castaways Bar wieder zu eröffnen
Dazu kam es leider nicht. Anstelle der Bareröffnung retteten wir die im Wasser stehenden Palmen vor dem Verfaulen: Weil der Fluss nicht ins Meer ablaufen konnte bildete sich ein kleiner See hinter dem Strand. Durch das tatkräftige Buddeln von Winnie und uns entstand ein kleines Rinnsal, welches das Frischwasser in das Meer leitete. Durch die ablaufende Wassermassen wurde der kleine Kanal immer grösser. Simon und Winnie probierten die Wassermassen zu bändigen und stauten nun den schon ziemlich grösser gewordenen Fluss, denn die Wände fielen vom fliessenden Wasser ein und der Sand wurde in das Meer gespühlt. Silvia und ihr Buch, zu Beginn in gutem Abstand zum Spielplatz der Jungs, konnten sich gerade noch rechtzeitig vor dem „tosenden Fluss“ in Sicherheit bringen.
Es zog uns weiter in den Süden. Plötzlich ein breaching Buckelwal auf 3h!!! Wir glaubten unseren Augen nicht, doch mehrere Male zeigte der Meeressäuger seinen ganzen Körper und platschte wieder ins Wasser. So schnell wie er da war, war er auch wieder weg. Am späteren Nachmittag ankerten wir in einer Buch südlich von Roseau. Winnie und Silvia nahmen das Schnorchel-Angebot des hiesigen Boot-Boy an und fuhren zu der nahegelegenen Stelle mit blubberndem Unterwasservulkänchen und kleinem Riff. Einen Zitterrochen entdeckten wir schon kurz nach dem Eintauchen. Viele farbige Fische, einige Korallen und Schwämme konnten wir bestaunen und sogar 2 Schildkröten kreuzten unseren Weg. Winnie konnte fast nicht genug kriegen… Die aufsteigenden Blasen des Unterwasservulkans sahen aus wie ein Vorhang aus Blasen und das Wasser rund herum wurde immer wärmer.
Nun wurde es Zeit für die nächste karibische Insel: Martinique (Frankreich!). Wir liefen als erstes St. Pierre an um einzuklarieren. Die Tartaruga wurde von oben bis unten geputzt und danach suchten wir Weihnachtsgeschenke. Eine Bucht weiter, Grand Anse d’Arlet, sahen wir bereits beim Suchen eines geeigneten Ankerplatzes neben den 50 anderen Yachten mehrere Schildkröten. Um nach St. Anne zu segeln mussten wir aufkreuzen und somit machten wir x-Wenden, eine nach der andern. Plötzlich geschah es: Mein Hütchen flog davon… zuerst noch auf dem Deck, dann mit dem nächsten Wind war es im Wasser. Weil wir keine Fahrt hatten schwamm es aber neben dem Boot und ich holte den Bootshaken um es heraus zu fischen. Bereits kam die nächste Wende und somit das Segel auf meine Seite. Die Schot drückte mich nach hinten, ich hielt mich mit einer Hand fest in der anderen noch immer der Bootshaken. Dann kam Wind und ich wurde über die Reling gedrückt. Den Bootshaken liess ich doch noch fallen, sah ihn neben meinem Hütchen schwimmen, fasste mit der zweiten Hand nach der Schot und hing neben der Tartaruga. Mein Blick suchte Simon auf der anderen Seite. Er eilte bereits zu mir, fasste meine Hand und mit vereinten Kräften hieften wir mich wieder an Board. Tja, das war knapp, fast war ein „Frau über Board“-Manöver notwendig
Zum Glück waren die Wellen klein, der Wind schwach, die Fahrt gleich Null und auch wenn ich nass geworden wäre, wäre es keine Sache gewesen, mich heraus zu fischen. Der Bootshaken schwamm ganz artig zum Heck und Joachim konnte ihn bequem aus dem Wasser fischen. Nur mein Hütchen war verschwunden…
Für Weihnachten hatten wir Platz in der Marina von Le Marin. Für das Festmal gingen wir ins Restaurant Zanzibar und danach an die Strandbar. Die Bescherung gab es wieder zurück auf der Tartaruga und wir nahmen noch einen Schlummertrunk. Um Mitternacht stiessen wir natürlich auf Simon an. Tagsüber verbrachten wir mehrheitlich in der Mango-Bar um das WiFi zu nutzen und am Abend kochten wir Rindfleisch an Portweinsauce mit Winnie-Spätzli und Zuchetti
Am Stephansabend gab es dann Raclette auf Simons Weihnachtsgeschenk-Rechaut mit zwei kleinen Pfännchen.
Am letzten Tag von Winnies Aufenthalt mieteten wir ein Auto und erkundeten Martinique. Wir steuerten nach Le Robert um die Feldstation IFREMER anzuschauen. Uns wurden die dortige Forschung anhand eines Posters erklärt und die riesigen Zuchtbecken für die Seewolf-Zucht gezeigt. Weiter fuhren wir zur St. James Rum-Destillerie. Die Ausstellung war interessant und die Degustation vorzüglich, wenn man es mag
Die Bananenplantage gleich nebenan besuchten wir auch und dann mussten wir uns bereits auf den Retourweg via Flughafen machen. Winnie, es war super mit dir an Board und Land. Hoffentlich sehen wir uns in Neuseeland oder in der Schweiz zum Snowboardfahren wieder 
Die nächste Insel, St. Lucia, steuerten wir noch kurz vor dem Jahreswechsel an. In der Marina von Rodney Bay trafen wir Reinhard und erhielten viele Tipps, wer von der World-ARC noch Crew brauchen könnte. Wir sind nun in Diskussion mit der Sunrise (Beneteau 43) von Salinas, Quito, in die Galapagos zu segeln und danach mit der Thetis (altes 55 ft Holzschiff) über den Pazifik oder von Tahiti aus Richtung Austalien zu segeln.
Den Silvester verbrachten wir mit Feuerwerk am Strand bei 28°C!
In der Bucht von Soufrière tauchten wir das erste Mal in der Karibik. Der Tauchspot hiess Supermans’ Flight. Es hatte schöne Korallen, Schwämme, viele Fische und eine grosse Schildkröte. Weil trotz eigenem Equipment die Preise für das Tauchen enorm sind, werden wir wohl in Zukunft eher schnorchelnd die Unterwasserwelt erkunden.
Die nächste Insel war St. Vincent. Wir fuhren wie Jack Sparrow in die Wallilabou Bay ein. Die Kulissen des Filmsets stehen noch dort und können besichtigt werden. Das Abendprogramm war natürlich unbestritten: Pirates of the Caribbean 1!!!
Gestern kamen wir in Bequia an, die erste kleine Insel der Grenadinen. Wir freuen uns auf die nächsten Tagen/Wochen mit einsamen Buchten, weissem Sandstrand, Riffe zum Schnorcheln… das Paradies!