Banda Naira – Komodo

9.6. – 3.7.2011

Den ersten Tauchgang in Banda Naira machten wir am 20jährigen Lava Flow mit Drop Off. Eine 30 minütige Fahrt im Dinghy führte uns um den Vulkan herum bis wir das kleine Häuschen fanden, wo scheinbar ein guter Tauchspot sei. So war es dann auch. Üppig viele Hartkorallen und viele bunte Fische bestaunten wir. Am nächsten Tag betauchten wir den kleineren Lava Strom mit seinen vorwiegenden Salatkorallen und eine Schildkröte beobachteten wir beim Fressen. Am folgenden, tauchfreien Tag wanderten wir zur Malolo Beach. Das Dörfchen nebenan war dann eine Sackgasse und wir waren froh, einen netten Fischer zu finden, der uns wieder nach Naira brachte ohne 2h wieder zurück laufen zu müssen :-) Das einheimische Boot schaukelte sehr, schnitt aber flitzig durch die Wellen und brachte uns trocken wieder nach Hause. Den Tauchspot beim Light House checkten wir auch. Die Strömung an der Wasseroberfläche war heftig und wir dachten schon das ganze abzubrechen. In ein paar Metern Tiefe war dann aber alles gut und wir bestaunten die tausend Fische und farbigen Korallen. Das Dinghy fanden wir mit ein bisschen Schummeln (aus dem Wasser spionieren) wieder. Am Abend verpufften wir dann noch die letzte Luft in unseren Flaschen bei der Suche nach den bekannten Mandarin Fischen von Banda Naira. Leider liessen sie sich nicht blicken, obwohl wir geduldig über 30 Minuten am scheinbar richtigen Ort zum Sonnenuntergang vor der einen Hotelmauer auf 3m Wassertiefe warteten. Wir liessen uns nicht entmutigen und wiederholten das Ganze noch zwei weitere Male…. auch ohne Erfolg :-( Das Fort Belgica besichtigten wir auch und wurden von einer Kolonie von Fledermäusen überrascht. Am letzten Tag von unserem gemütlichen Aufenthalt in Banda Naira betauchten wir nochmals den Lava Flow Drop off und segelten am nächsten Morgen gut ausgeruht in einem Nachtschlag zurück nach Ambon um dort Thomas Bringold, ein Segelfreund aus Luzern, zu empfangen.

Delphine vor dem Bug versüssten uns die langsame Fahrt fast ohne Wind. Trotz den letzten Meilen motorens kamen wir später als verabredet an und begrüssten freudig den übermüdeten Timtam (ja deinen Spitznamen, Thomas, wirst du nun nicht mehr los :-) . Power Shopping war angesagt um am nächsten Morgen wieder aus dieser eher hässlichen und sehr dreckigen Stadt zu kommen. Der Kurs ging nun wieder Richtung Westen an den bereits bekannten Ankerplatz von Pulau Tengah. Dieses Mal wollte unser Anker aber einfach nicht halten und so verzweifelten wir fast… Nach dem x-ten Mal, wir haben aufgehört zu zählen, schien es dann doch noch zu klappen. Das Ankerschnorcheln zeigte dann, dass nicht der Anker hält sondern die Kette um einen grossen, fetten Stein gewickelt war. Der Ankeralarm war gesetzt, im Falle, dass wir durch das Schwojen nicht mehr halten würden. Die Nacht war aber ruhig. Am Morgen war dann allerdings das “Anker auf” Manöver komplizierter als gewöhnlich. Ich ging also mit Flossen und Taucherbrille ins Wasser, hängte mich seitlich an die Sunrise, weil die Strömung zum frei Schwimmen zu stark war und lotste Simon in die richtige Richtung damit Timtam den Anker hochnehmen konnte. Als wir dann entdeckten, dass ein heller Fischer seine Fischerleine über unsere Ankerkette legte, machten wir kurzen Prozess… Tut mir echt leid!

Innert 48h segelten wir nach Pulau Hoga, Süd Sulawesi. In unserem Ankerführer war beschrieben, dass der Ankerplatz eine 10 wäre, wenn die Anfahrt nicht so schwierig sei. Tja, wir hatten keine Probleme und hatten zwei Bojen zur Auswahl zum Festmachen. Der Idyllische Platz vor dem langen Sandstrand der kleinen Insel mit Research Station und dem Bungalows von Geertje gefiel uns sehr. Hätten wir von diesem Ort und der hiesigen Forschung ein paar Jahre früher erfahren, wären wir ohne zu zögern hierher gekommen für unsere Master Thesis! Pipa führte uns ohne zu zögern auf der ganzen Station herum und offerierte das Tauchflaschen Füllen nachdem sie uns alle Tauchsites in der Umgebung genauestens erklärt hatte. Wir waren also schon nach kurzem gut informiert über die verschiedensten Tauchmöglichkeiten und an Luft wird es uns auch nicht mangeln. Ein längerer Strandspaziergang brachte uns dann zu Geertje und ihren geschmackvoll gestalteten Ressort. Wir verabredeten uns dann auch gleich für das Abendessen am nächsten Abend. Zuerst war aber wieder Tauchen angesagt. Nun das erste Mal zu dritt. Das Dinghy war bis oben vollbepackt mit unseren drei Ausrüstungen. Von der Forschungsstation hatte es Bojen als Tauschsitemarkierung, wo wir unser Dinghy festmachen konnten. Schwups, alle im 27°C warmem Wasser ohne Neopren!!! Noch ein bisschen Gewicht dem Timtam anhängen und auch er geht wie ein “Steinchen” nach unten. Die markante Steilwand des “Hausriffs” war ideal zum Anfangen. Am Nachmittag gingen wir dann an den Inner Pinnacle für Fortgeschrittene. Die Unterwasserwelt war grandios! Viele farbige Korallen, unzählige Fische und sogar eine Wasserschlange erspähten wir. Am Abend liessen wir uns bei Geertje verwöhnen. Insgesamt genossen wir 5 herrliche Tage mit meistens 2 Tauchgängen, tollen Abenden an Bord oder an Land und auch die kleine wacklige Stelzenstadt auf der Nachbarsinsel mit kleinem Gemüsemarkt besuchten wir. Als die ersten Rückenbeschwerden wegen des Tauchens auftraten, gönnten wir uns dann auch eine Massage. Die kleine zierliche Frau war mir jedoch zu stark und als sie anfing auf mir herum zu laufen auch zu schwer :-) Bei Geertje gab es dann pünktlich zu unserem Abschied noch ein Bonfire am Strand.

Wieder 2 Nächte Wachen halten und wir kamen in Flores an. Einen Badestopp legten wir weit vor der Hauptstadt Labuanbajo ein, denn das Wasser wird dort wohl nicht mehr sehr nett sein. Wir fanden eine noch freie Boje, denn die Wassertiefe ist wie für Indonesien normal, wieder mal viel zu tief zum Ankern. Den australischen Nachbarn quetschten wir als erstes aus über die Einkaufs- und Tauchmöglichkeiten. Das Städtchen zeigte sich dann als ganz nett. Einfach die ganze Strasse ist aufgerissen und Baustelle :-) Immerhin gab es Einkaufsmöglichkeiten und an Tauchangeboten mangelt es auch nicht. Wir pickten uns einen Anbieter, denn hier selber zu Tauchen wird uns von allen Seiten abgeraten, denn die Strömungen seien unberechenbar. Wir buchten deshalb für den nächsten Tag zwei Tauchgänge mit Reefseeker. Wir wurden freudig begrüsst und genossen als Passagiere auf einem Schiff keine Verantwortung zu haben :-) Beide Tauchgänge waren sagenhaft! Die Unterwasserwelt ist einfach grandios. Meine beiden Wünsche ein Seepferdchen und einen Blattfisch zu finden wurden beide erfüllt! Am Abend organisierten wir noch von einem Nachbar- Livabord Trinkwasser und genossen das aus der Schweiz mitgebrachte Fondue!!!

Am nächsten Tag verliess Timtam die Sunrise leider schon :-( Wir buchten aber noch 2 Tauchtage mit ihm und seiner Freundin Giusy für die nächsten Tage. Auch diese Tauchgänge waren spitzenmässig! Einer war ein Muck Dive, dh. nicht Korallen sind vorherrschend sondern Schlamm und Sand mit speziellen Tieren, wie z. B. Sepia, Mantis Shrimp, Nacktschnecken, Seenadeln, Nadelfische und noch vieles mehr. Wir erspähten sogar einen Dragonet. Das ist ein naher Verwandter des Mandarin Fisch, den wir in Banda Naira nicht zu Gesicht bekamen. Dieser Dragonet ist jedoch noch viel seltener!!! Nach diesem speziellen Tauchgang besuchten wir noch die Insel Rinca um die Komodo Dragon (Varanus komodoensis) zu bestaunen. Diese riesigen Echsen leben nur auf der Insel Komodo, Rinca, Gili Motang und Nusa Kode im Komodo National Park. Auf dem einstündigen Rundgang kreuzte lediglich einer unseren Weg und die anderen lagen alle faul bei der Küche des Infozentrums beim Eingang. Obwohl wir uns die Begegnung mit diesen urtümlichen Tieren anders vorgestellt haben, waren wir von der Grösse beeindruckt.

Als Abschied luden Timtam und Giusy uns für das Abendessen zu sich ins Hotel ein und wir verbrachten einen gemütlichen letzten Abend miteinander. Die Retourfahrt auf die Sunrise, mittlerweilen an der Boje der Angel Island festgemacht, war dann auch eher abenteuerlich, denn der Kapitän war schon am schlafen als wir zurück fahren wollten. Der Motor sprang zuerst nicht an, als er dann los ging, ging er Vollgas los und heizte in die falsche Richtung, nämlich zum Riff. Unter Fluchen und Stampfen ging dann alles doch noch in die richtige Richtung und wir kamen heil auf der Sunrise an.

Den Anker/Bojen-Tip des Australiers nahmen wir uns nun zu Herzen und verlegten uns zur Kanawa Island. Das Ressort dort ist eher einfach eingerichtet und das ellenlange Jetty über das Riffdach ist alles andere als gerade. Das Abendessen am Feuer war jedoch reichhaltig an Fleisch und Fisch und das Dessert herrlich cremig. Nach einem kurzen Schnorcheln am Hausriff segelten wir dann heute Nachmittag in den Komodo NP und suchten die Boje bei Tatawa. Leider wurden wir nicht fündig. Tja, typisch indonesisch, die knöpfen dir Geld ab für den Eintritt in den NP, aber eine Karte mit den Bojen, weil das Ankern nicht erlaubt ist, gibt es nicht. Wie auch immer, dank dem Fernglas erspähten wir dann bei der Nachbarinsel eine Boje. Dummerweise haben wir hier nun keinen Handyempfang, obwohl ich in die erste Saling gestiegen bin und können der Tauchschule nicht sagen wo wir stecken, damit wir morgen nochmals tauchen können. Dafür schwimmen hier immer wieder Schildkröten um uns herum und der Sonnenuntergang war traumhaft rot :-)

Morgen werden wir die Red Beach noch auschecken und dann den Weg Richtung Bali in Angriff nehmen…

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