Rabat – Gran Canaria

Von Rabat, Marokko, nach Las Palmas, Gran Canaria

Bis zum 2. November wurden wir wegen zu grossen Wellen im Hafen von Rabat festgehalten. Dann ging es los. Wegen der Verspätung mussten wir leider Lanzarote auslassen und die 530 sm direkt nach Gran Canaria in Angriff nehmen. Am Anfang mussten wir noch motoren, doch dann kam der Wind und wir konnten die Segel setzen. Schon bald nahm der Wind so stark zu, dass wir reffen mussten. Dies bedeutet, dass wir das Segel mit Extraleinen nach unten zogen, deshalb die Segelfläche verkleinert wurde und somit konnten wir trotz dem starken Wind sicher weiter segeln. Bereits nach 4h sahen wir in ca. 200m Entfernung kochendes Wasser, was sich als eine grosse Schule von ca. 150 Delphinen entpuppte! Dank dem Teleobjektiv konnten wir die spritzenden, aus dem Wasser springenden Delphine auf diversen Photos als unscharfe Erinnerung festhalten.

Durch die Nacht waren natürlich wieder Nachtwachen angesagt. Die erste Schicht von 22 bis 1 Uhr morgens übernahm Silvia. Gerade noch rechtzeitig vor dem Schichtwechsel kamen ca. 10 Delphine ans Boot um Silvia gute Nacht zu wünschen und Simon für seine Schicht bis 4 Uhr zu begrüssen. Sie begleiteten uns für 15 Minuten und verschwanden wieder ins Dunkle. Für die letzte Schicht bis 7 Uhr war Reinhard an der Reihe und wurde dann von Silvia abgelöst. Irgendwann später wurde nach Lust, Laune und Müdigkeitszustand abwechselnd Ausschau nach entgegenkommenden oder kreuzenden Schiffen und ganz wichtig, nach Walen gehalten. Dann kam der grosse Tag und wir wurden in die Kunst des Parasailors eingeführt. Der Wind kam von Hinten und somit ideal für den gewünschten Kurs nach Gran Canaria. Die Leinen legten wir aus, hakten das obere Ende des Parasailors ein und zogen das 140 m² grosse Segel nach oben. Mit bis 8-10 kn segelten wir dem Sonnenuntergang entgegen.

Bereits am nächsten Tag hatten wir das Glück erneut von Delphinen besucht zu werden. Es waren ca. 15 gestreifte Delfine (Stenella coeruleoalba), welche auf unseren Bugwellen surften. Etwa eine Stunde konnten wir das Schauspiel beobachten, bevor sie verschwanden. Der Wind nahm nun stetig zu und wir gleiteten mit 10-12 kn dahin. Die Spitzengeschwindigkeit von 16.4 kn erreichten wir beim herunter surfen einer grossen Welle. Wir sind also die meiste Zeit mit Fahrradgeschwindigkeit von 22 km/h (12kn) unterwegs gewesen. Es ist erstaunlich, wie weit man mit dieser relativ langsamen Geschwindigkeit kommt, wenn man genügend Zeit hat.

Nach 5 Tagen non-stop segeln kamen wir in Las Palmas, Gran Canaria, an. Wir ankerten in der Bucht neben der Marina und schliefen tief und fest bis in die Morgenstunden. Nun freuen wir uns auf unsere nächsten Abenteuer über den Atlantik mit der Tartaruga, Joachim, Silvia und Winnie.

Eine Antwort zu “Rabat – Gran Canaria”

  1. tam sagt:

    Hi Ihr Weltenbummler,
    werde schon ungeduldig ;-) Wann geht es denn dann bei Euch weiter? Seit Ihr schon auf der Tartaruga?
    Freu mich schon aufs “mitreisen” ;-) und danke für die genialen Delphin-Bilder,
    Liebe Grüsse aus dem herbstlichen Basel
    Tam

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