Archiv für Februar 2011

Surfcamp auf Phillip Island

Dienstag, 22. Februar 2011

1. – 10.2.2011

Nach einem gemütlichen Flug kamen wir im heissen Melbourne an. Mit dem Shuttle Bus fuhren wir zu Angie und reorganisierten unser Gepäck. Unser Frangipani Beauty überstand unsere Abwesenheit gut, lediglich Spinnfäden und die eine oder andere Spinne mussten wir entfernten mit der Hoffnung, dass keine dieser 8-Beiner eine der gefährlichen Sorte ist und uns beisst.
Am nächsten Tag kamen Andrea und Fabian wieder nach Melbourne und wir erfuhren viele interessante Einzelheiten von ihrer Surf-Weltreise. Einen super Abend verbrachten wir mit ihnen und Angie mit viel Quatschen und reichlich Fisch und Meerestiere auf dem Teller.
Dann flitzten wir, leider ohne Angie, doch mit der Hoffnung, dass Sie am Samstag nachkommt, auf die Phillip Island. Diese kleine Insel, nur 2h von Melbourne entfernt, kannten wir schon von der Touriseite mit Pinguine Parade und so, aber nun war Surfen angesagt. Kurz abchecken, wer wo für wieviel Surfboards vermietet und ab ins kühle Nass. Die Wellen waren aber leider gar nicht so, wie wir es gerne haben. Viel zu steil und die Strömung ziemlich heftig: So verpufften viel Energie nur schon beim Paddeln. Etwas enttäuscht gingen wir aus dem Wasser. Auch unsere Profis, Andrea und Fabian, waren von diesem Spot nicht wirklich begeistert. Wir klapperten dann einfach die verschiedenen Shops ab um ein passendes Board für uns zu finden, denn für die Miete von einer Woche kannst du schon fast eines kaufen. Schnell merkten wir, dass wir wohl kein Second Hand Board finden würden. Somit entschlossen wir uns, Neue zu kaufen, denn aus verschiedenen Quellen hörten wir, dass diese Mini-Mals, Beginner Surfboards, sehr gefragt sind und an der Westküste fast zum gleichen Preis wohl wieder verkauft werden können :-) Somit können wir wann immer wir eine tolle Beach finden auch auf unserer weiteren Australienreise ins Wasser hüpfen und surfen. Am nächsten Tag probierten wir nochmals andere Surfboards aus, damit wir auch keinen Mist kaufen und siehe da, wir hatten riesigen Spass. Die YCW Beach hatte unsere Beginnerwellen und nach den Trockenübungen mit Coach Andrea und den Korrekturen sowie Tips ging’s wunderbar. Mit unseren Freunden gingen wir dann noch an einen anderen Surfspot. Wir schauten aus der sicheren und trockenen Entfernung zu, wie die für uns bereits viel zu grossen Wellen beim heraus Paddeln über die beiden herein brachen und waren begeistert von den gesurften Wellen über das Riff. Am Abend erfuhren wir, dass Angie doch nicht kommen wird, denn in Melbourne windete es heftig und macht eine Motorradfahrt eher gefährlich als angenehm. Die Ausläufer vom Zyklon Yasi, der vor ein paar Tagen bei Mission Beach an der Ostküste von Australien auf das Land getroffen ist, sorgte somit sogar hier im Süden für viel Wind und schlechtes Wetter.
Am nächsten Tag kauften wir dann unsere „SurfBetty“ und das „Fischli“ mit der Hilfe von Andrea und Fabian. Nun stand nichts mehr im Weg und wir konnten, wann immer die Gezeiten gut waren, uns in die Wellen stürzen. Wieder an der YCW Beach probierten wir dann unsere neuen Boards aus und es war grandios! Wir müssen natürlich noch viel üben und werden sicherlich noch viel Salzwasser schlucken…
Am nächsten Tag fuhren wir an die Cat Bay und weil die Gezeit tief war, mussten wir zuerst über das „Riff“ laufen und dann weit nach aussen paddeln. Weil ich mir nicht meine Füsse aufreissen wollte, habe ich meine Tauchschuhe angezogen und konnte zügig über die Steine und das Seegras marschieren. Beim Paddeln durch die Brandung wurde ich aber immer langsamer und schlussendlich war ich richtig ausgepowered, als ich endlich draussen war. Weil wir natürlich nicht die einzigen waren, mussten wir auch aufpassen, dass wir den anderen Surfern nicht im Weg waren und so kam es, dass ich keine einzige Welle nehmen konnte und mich lieber wieder Richtung Strand „schwemmen“ liess. Auch hatte ich viel zu viel Respekt, dass ich ja umfallen könnte und mich am Riff verletzte. Tja, genervt über mich selber, denn das Wasser war tief genug und somit bestand keine wirkliche Verletzungsgefahr, wartet ich am Strand. Simon hatte zum Glück aber einen besseren Tag und erwischte zwei Wellen die ihm ein super Hoch bescherten. Bei einigen Surfspots war es klar, dass wir beide diese Wellen (noch) nicht surfen können und deshalb machten wir eine Pause, in welcher wir unsere Surfprofis beoabachtenen und bei den uninteressanten Spots für Andrea und Fabian machten sie Photos von uns und gaben Surftips. Weil der Wind die ganze Woche für das Windsurfen nicht genug stark war, verpassten wir leider die Gelegenheit unsere Freunde auch bei diesem faszinierenden Sport zu bestaunen. Vielleicht können wir das in der Schweiz oder in Südfrankreich nach unserer Reise nachholen…
Auf jeden Fall genossen wir das Surfcamp und abends das Kochen und Kartenspielen auf dem Campingplatz und verbrachten so eine super Woche zusammen!
Leider hat alles ein Ende und so verabschiedeten wir uns, denn Andrea und Fabian fliegen in drei Wochen von Brisbane nach Auckland weiter. Wir haben noch immer keinen Rückflug in die Schweiz. Somit sind wir flexibel, möchten aber Ende Februar in Perth sein, damit wir die wunderschöne Westküste, bevor uns das Geld ausgeht, auch noch bestaunen und besurfen können. Vollbepackt mit den beiden Surfboards unter dem Dach, denn auf dem Dach hatten sie wegen unserem Dachzelt keinen Platz, pofimässig aufgehängt im selbstgenähtem „Schlafsack“ (Andrea kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus :-) ), fuhren wir wieder mal Richtung Westen.