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Western Australia: Margaret River – Exmouth

Sonntag, 17. April 2011

3.3. – 4.4.2011

Die Suche nach einer Surfer-Welle ging auch bei Margaret River weiter. Auch die Einheimischen wurden nicht fündig und erzählten enttäuscht, dass das so gut wie nie vor kommt… Wie auch immer, wir genossen einfach die schöne Küstenlandschaft und waren schneller als geplant bereits in Fremantle (bei Perth). Wir bummelten durch das niedliche Städtchen und besuchten das gleiche Pub wie vor 10 Jahren beim damaligen Wochenendausflug… Die Erinnerungen wurden natürlich wieder wach. Die persönliche Touristenführung für Simon ging dann am nächsten Tag in Perth weiter. Wir besuchten die Swan Bells, die beiden Shopping Malls, Nothbridge mit dem Monkey Brass dem damaligen Treffpunkt. Für den Hippie Club war’s leider noch viel zu früh und so entschlossen wir uns weiter Richtung Norden zu machen, denn das Ziel waren noch weitere 2000 km bis Exmouth zu machen bevor wir wieder nach Perth zurück kehren um unseren Frangipani Beauty zu verkaufen.
Die erste Touriattraktion nördlich von Perth waren die Pinnacles. Seit ein paar Jahren steht dort nun ein informatives Visitor Center und man kann mit dem Auto auf einer vorgegebenen Strecke durch die aus dem Wüstensand der Dünen ragenden gelben Kalksteinsäulen fahren. Bei Geraldton fanden wir dann das Windsurfparadies mit Campingplatz direkt am Strand: Coronation Beach. Dummerweise fehlte uns aber das Segel und so kam es, dass wir begannen Aushänge für den bevorstehenden Autoverkauf zu gestalten und aufzuhängen. Im Internet schrieben wir unseren Beauty mit Dachzelt und die Surfbretter natürlich auch aus. An der Back Beach in Geraldton fanden wir dann die ersehnte Welle. Das Wasser war wegen den Überschwemmungven vor einem Monat nicht sehr klar, aber wir konnten nicht mehr warten. Die nächsten drei Tage gingen wir morgens surfen und erholten uns nachmittags.
Das Natural Window im Kalbarri NP gingen wir anschauen und wurden bereits wieder von 100erten von Fliegen genervt. Wir kramten unsere Fliegennetzhüte heraus und versuchten die lästigen Dinger zu ignorieren. Bei Eagle Bluff in der nähe von Monkey Mia fanden wir dann einen super Campingplatz direkt an der Küste. Beim Sonnenuntergang über dem Meer genossen wir unser Nachtessen. Die Nacht war sehr windig und unser Dachzelt flatterte uns in den Schlaf. Weil wir am Morgen wegen der unruhigen Nacht nicht so früh aus den Federn kamen, waren wir dummerweise etwas zu spät bei Monkey Mia und verpassten die Fütterung der wilden Delphine am Strand. Zwei Delphine schwammen zwar gemütlich vorbei, waren aber nicht an Futter interessiert. Weil wir ja schon oft Delphine gesehen haben, waren wir nicht allzu sehr enttäuscht und fuhren weiter. Im Francois Peron NP um die Ecke wollten wir dann eigentlich die 4WD Strecke ausprobieren. Leider waren auch hier durch das Hochwasser Schäden entstanden und somit war der Norden noch immer gesperrt und die Strassen im Süden nur teilweise befahrbar. Wir entschieden uns dann kurzerhand vorzeitig weiter nach Coral Bay zu fahren und dort das Ningaloo Reef zu beschnorcheln. Auf dem Weg fanden wir dann einen atemberaubenden Campingplatz direkt am kleinen Sandstrand. Wir versuchten unser Glück mit der gefundenen Fischerrute. Wir mussten uns aber mit einem vegetarischen Nachtessen zufrieden geben. In Coral Bay angekommen, hüpfte ich dann ins Wasser und war von den grossen Korallenformationen beeindruckt. Die Farben waren aber eher mager. Vieles ist leider ausgebleicht und die Anzahl der Fische ist nicht riesig. Dafür kreuzte zu meiner Verwunderung eine Sepia Familie meinen Weg! Wir hofften darauf, dass nur das Innenriff durch die hohen Temperaturen gelitten hat und das Aussenriff hier und bei Exmouth noch gesünder ist. In Exmouth angekommen, gingen wir dann zu dem „Ningaloo Dreaming“ um die letzten Infos für unsere bereits gebuchte Tauchtour und das Schnorcheln mit den Whalesharks von Morgen resp. Übermorgen zu bekommen. Die teilten uns aber sehr unfreundlich mit, dass die Tauchtour ans Ningaloo Reef nicht statt finden wird, weil sich nicht genug angemeldet haben. Wir können einen Aufpreis zahlen und dafür anstelle 3x Tauchen am Riff 1x tauchen am Navy Pier. Das ist ja mal ein Deal, weniger Tauchen für mehr Kohle! Es sei aber der 6. Beste Tauchspot der Welt. Wegen der Gezeiten vereinbarten wir also dein Tauchgang für Übermorgen und die Whalesharkstour für Morgen. Ganz aufgeregt warteten wir am Morgen auf den Pick up und wurden doch tatsächlich enttäuscht. Der Motor vom Suchflugzeug sei kaputt und das Ersatzteil noch nicht angekommen. Heftig genervt entschlossen wir unsere gesamte Buchung bei dieser Company zu stornieren und bei der Konkurrenz für den nächsten Tag das Schnorcheln mit den Whalesharks auf Sicher zu buchen. Leider ist die „3 Islands Whaleshark dive“ keine Tauchcompany und die andere Tauchcompany in Exmouth bietete wegen noch zu wenigen Touristen auch keinen Tauchgänge ans Ningaloo Reef an. Enttäuscht aber dafür „noch nicht“ ganz pleite gingen wir einfach im Cape Range NP bei den Oyster Stacks schnorcheln. Auch hier ist vieles tot und muss sich von den warmen Wassertemperaturen zuerst erholen. Eine Schildkröte konnten wir dafür beim Fressen beobachten und die Turquoise Bay mit Traumstrand bestaunten wir auch.
Dann kam der grosse Whalesharkschnorcheltag! Wir fuhren mit vollem Schiff, sprich 20 Leuten zum Innenriff und alle fassten ihre Masken und Schnorchel. Das Riff war auch dort nicht sehr spektakulär, aber das Ziel war ja alle ans Schnorcheln zu gewöhnen, damit auch unerfahrene das kommende Schnorcheln mit den galanten Riesen hoffentlich werden geniessen können. Nachdem alle wieder an Bord waren wurden wir mit einem üppigen Frühstück überrascht. Auf der Fahrt durch das Riff sichteten wir dann einen 3m Tigerhai!!! Wow, das war ein cooler Anfang und es wurde noch viel besser… Der Spotterplane fand bereits in der ersten halben Stunde 3 Walhaie. So kam es, dass sich die erste Gruppe schon bald bereit machte um ins Wasser zu hüpfen. Der Kapitän manövrierte das Schiff vor den schimmenden Walhai und 10 Schnorchler sprangen ins Wasser und teilten sich auf um Links und Rechts neben dem Hai entlang zu schwimmen. Obwohl der 6m kleine Walhai gemütlich schwamm, mussten wir hefig flösseln um einige Minuten neben ihm mit zu schwimmen. Das Dinghi sammelte dann die Schnorchler hinten wieder auf und die nächste Gruppe wurde ins Wasser gelassen. Dieses Hineinspringen, vom Dinghi wieder eingesammelt und zurück auf das grosse Boot gebracht zu werden wiederholten wir mehrere Male. Weil der Hai sich nicht stören liess und weiterhin knapp unter der Wasseroberfläche „cruiste“, konnten wir volle 2h abwechselnd neben diesem atemberaubenden Kolloss mitschnorcheln und mit der Unterwasserkamera grandiose Bilder schiessen. Richtig ausgepowert verliessen wir den Hai mit einer Erfahrung, welche wir wohl nicht so schnell vergessen werden. Zurück auf dem Zeltplatz hätten wir todmüde umfallen können. Wir erfuhren aber, dass an den Stränden vorne am Cape die Schildkrötenjungen wohl in der heutigen Vollmondnacht ausschlüpfen werden. Nix wie hin… und warten am Strand mit Sternenhimmel. Bis 2 Uhr Morgens regte sich aber nichts. Nur Spuren von grossen Schildkröten konnten wir entdecken. Auch Verwüstungen von den Zyklonen waren am Strand sichtbar und somit sank unsere Hoffnung die Winzlinge zu sehen.
Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir wieder in den Nationalpark und wollten eigentlich dort noch eine Nacht verbringen. Weil der Wind aber wieder stark zugenommen hatte, enschlossen wir uns wieder nach Coral Bay zu fahren um dort im windgeschützten Campingplatz zu übernachten. Einen faulen Tag verbrachten wir dort mit Schnorcheln und Sonnenbaden. Weil der erste Interessent für unseren Beauty sich gemeldet hatte, mussten wir dann aber weiter nach Kalbarri. Mit der obligaten Verspätung von einer vollen Stunde kam dann der Typ doch noch und war prompt verwundert, dass wir keinen Diesel haben. Stand natürlich alles in der Anzeige nur lesen ist nicht die Stärke von vielen… wie wir noch mehrere male feststellen mussten. Schlussendlich fuhren wir in grossen Strecken wieder nach Perth hinunter. Auch der dortige Interessent entschloss doch zuwenig Geld zu haben, weil er ja eigentlich auf ein Haus spart… Wir quartierten uns auf dem Zeltplatz in Karrinyup mit tropischem Schwimmpool und SPA ein, nur 10km nördlich von Perth. Am Wochenende versuchten wir unser Surfglück nocheinmal. Die Trigg Beach war ziemlich überlaufen und auch die bekannte Scarbourogh Beach. Wir setzten uns an eine exponierte Stelle mit den Surfbrettern zum Verkauf angeschrieben und genossen den Nachmittag mit lesen und Preisauskünfte geben an vorbeilaufende Leute. Interessiert waren sie, aber kaufen wollte niemand. Wir dachten, dass ist ja nicht so schlimm, so können wir immerhin weiterhin noch ein wenig surfen bis unser Auto verkauft ist. Alles kam aber anders. Am nächsten Tag erhielten wir ein Telefon, dass die Person gerade beide Bretter kaufen will… und weg waren sie. Wieder zwei Tage später hatten wir kein Campingequipment mehr und lebten fortan von Fertigsuppen und anderen Mikrowellenspeisen. Nur mit dem Auto wollte es einfach nicht so richtig losgehen. Ein Autoverkäufer war aber interessiert und deshalb fuhren wir zu ihm. Er bot uns an, uns das Auto nicht abzukaufen sondern per Vertrag zu einem festgelegten Mindestpreis uns das Auto auf seinem Gelände zu verkaufen. Das Dachzelt sei aber für ihn nicht unbedingt ein Verkaufsargument. Deshalb sollen wir doch besser schauen, ob wir es andersweitig verkaufen können. Einen weiteren Käufer hatten wir noch an der Angel, welchem wir noch eine Chance gaben. Um nicht nur herum zu sitzen und auf das Telefon dieses Käufers zu warten, entschlossen wir uns den Zoo Perth zu besuchen. Ganze 3 Stunden schlenderten wir durch die australischen, asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Zooanlagen, welche grosszügig gestaltet sind. Das ersehnte Telefonat vom noch letzten Interessenten blieb leider aus. Dafür weckte uns der Autohändler am frühen Morgen, weil er scheinbar bereits einen Käufer im Blick hat. Er könne aber erst aktiv werden, wenn wir ihm das OK geben und mit dem Auto vorbei kommen. Durch unseren Nachbarn und dessen Mietautofirma TCC kam Simon auf die grandiose Idee, diese Firma anzufragen, ob sie nicht an unserem Dachzelt interessiert wären. Diese Firma hat nämlich 4WDs mit Dachzelten im Sortiment. Tatsächlich wollten sie uns unseres noch am gleichen Tag abkaufen. Deshalb entschlossen wir uns den Deal mit dem Autoverkäufer genauer unter die Lupe zu nehmen. So kam es, dass wir am Abend weder Dachzelt noch Auto hatten und in unserem krummen 2er Zelt am Boden ohne Luftmatratzen schlafen mussten. Der Flug war natürlich schnell gebucht, denn nun hielt uns nichts mehr an der Westküste. Die SY Sunrise wartete auf uns in Mackay!!!

Anfangs März bekamen wir von Reiner nämlich den super Bescheid, dass wir für ihn tatsächlich die Sunrise von Australien nach Thailand segeln sollen. Die ersten Vorbereitungen wie Routenplan, Visafragen und Segelerlaubnis durch Indonesien sind bereits in vollem Gange. Mit Maren und Bene haben wir uns auch kurzgeschlossen und somit eine hochmotivierte und erfahrene Segelcrew an Board geholt. Wir freuen uns nun riesig auf das kommende Segelabenteuer mit den Beiden!!! Als Team zu viert wird so ein Trip schon fast zum Zuckerschleck…

Victoria – South Australia – Western Australia

Dienstag, 29. März 2011

10.2. – 2.3.2011

Vollbepackt mit unseren neuen Surfboards fuhren wir zurück nach Melbourne und wollten bei Angie noch kurz vorbeischauen, bevor wir weiter nach Torquay fahren. Leider hatte sie keine Zeit und so kamen wir schon gegen Mittag an und surften an der Back Beach mit hundert anderen Surfern und einem Seelöwen. Hätten wir gewusst, dass in den weiteren Tagen und Wochen das Finden von nur schon einer kleinen Welle schwierig wird, hätten wir dort ein paar Tage verbracht. Uns zog es aber weiter in den Westen und so kam eine grosse Durststrecke ohne Surfen…
Dafür genossen wir die atemberaubende Great Ocean Road. Dort sahen wir unseren ersten wilden Koala gefolgt von vielen weiteren. Sie posierten direkt neben der Strasse in Greifnähe. Die 12 Apostel, die Loch Ard Gorge, die Arc, die London Bridge und die Grotta – alles knipsten wir fleissig ab. Am Cape Nelson schauten wir uns den Leuchtturm an und weil die Migration der Wale noch nicht begonnen hatte, rechneten wir nicht mit einer Sichtung. Wir bewunderten einfach die weite See und plötzlich, wow, das war doch ein „Blow“! Wir liessen uns aufklären, dass die Blue Whales das ganze Jahr in der Nähe der Küste seien, im Gegensatz zu den migrierenden Southern Right Whales.
Dann überquerten wir wieder mal eine Staatsgrenze und mussten ein paar Zwiebeln in den Quarantäne Abfalleimer werfen. Nun in Südaustralien suchten wir als erstes die Brown Beach. Anstelle dieser Surferbeach fanden wir aber den Piccaninnie Ponds Conservation Park. Dort machten sich gerade zwei bereit mit dicken Wetsuits in den einen Süsswasser Pond zu springen. Das Tauchen und das Schnorcheln ist dort nur mit Erlaubnis und innerhalb einer vorgegebenen Zeit erlaubt. Wir entschlossen uns deshalb einfach zum Ewens Pond CP zu fahren. Weil dort keine Restriktionen herrschen, beschnorchelten wir die 3 Teiche mit ihren 1 – 1.5m tiefen Verbindungskanälen. Es war A-kalt und unsere Surferwetsuits eindeutig zu dünn. Zum Glück ohne Krampf, aber mit tollen Unterwassereindrücken dieser üppig überwachsenen Landschaft mit grandioser Sicht, stiegen wir nach ca. 20 Minuten wieder aus. Diese für uns neue Süsswasserwelt ohne viele Fische, aber mit Unteransicht einer ganzen Entenfamilie, war herrlich. Wir mussten unseren Kopf kurz aus dem Wasser strecken, um die vielen kleinen und grossen Schwimmfüsse aus der Schnorchelperspektive einzuordnen :-)
Beim bekannten Blue Lake von Mt. Gambier hielten wir auch an und waren von diesem intensiven Türkis überrascht. Bei der Touristen Information schauten wir auch noch kurz vorbei, denn unsere nächste Destination war der Coorong NP und dort muss man die Gezeiten beachten, wenn man auf dem Strand fahren will. Bewaffnet mit Gezeitentafel fuhren wir in diesen National Parkt mit vielen Dünen und wenigen Möglichkeiten mit einem 4×4 auf den Strand zu gelangen. Wir freuten uns schon auf mehrere Kilometer Strandfahrt und einem idyllischen Campingplatz in den Dünen ganz für uns alleine. Tja, alles kam anders: Wir fanden nach ein wenig Anlaufschwierigkeiten zwar ein Crossing durch die Dünen um auf den Strand zu fahren, nur bereits beim Durchqueren dieses Crossings war unser Beauty fast schon an seine Grenzen gestossen. Nun am Strand war der Sand aber noch immer sehr weich und wir mussten weiter Luft aus den Reifen lassen (bis runter auf 15 psi = 1,0 bar). Wir beachteten die Erste Regel für das Fahren auf Sand: Don`t panic! Weil wir weit und breit keine Campingbucht für die Nacht finden konnten, keine Menschenseele anzutreffen war und die Gezeit bereits wieder am steigen war, beschlossen wir bei der 1. Möglichkeit besser wieder weg vom Strand zu fahren. Dummerweise war aber das nächste Crossing viel zu steil für uns und wir hätten uns nur in diesem weichen Dünensand eingebuddelt. Ein Crossing weiter (10km) war dann bereits unsere letzte Chance um weg vom Strand zu kommen und deshalb flitzte Simon mit Anlauf und viel Feingefühl für die nötige Kraft auf die Räder ohne diese durchzudrehen auf die Düne. Mit angehaltenem Atem und zitternden Knien überquerten wir die Düne und erreichten erleichtert wieder die befestigte Strasse. Ohne Meersicht hinter der Düne, aber in Sicherheit vor dem steigenden Wasser verbrachten wir den Abend und eine gemütliche Nacht :-)
Den ersten Wombat, leider tot am Strassenrand, und viele hundert Pelikane sahen wir am nächsten Tag bevor wir den NP wieder verliessen und weiter Richtung Adelaide fuhren. Am Abend machten wir dann die Bekanntschaft mit Debora und Maurice, zwei Schweizern mit voll ausgerüstetem Toyota Landcuiser Troopcarrier. Sie haben den sogenannten Grossen Bruder von unserem Beauty angeschafft und dementsprechend erzählten sie uns von ihren abenteuerlichen Reisen durch das Outback. Bei einer früheren Reise durchquerten sie sogar die Simpson Desert, die grösse Sandwüste nach der Sahara! (Giovanni, wir wünschen dir viel Spass mit diesem genialen Auto, das wir dir für deine kommenden Abendeuter in Australien vermitteln konnten.)
Bei der Fitzgerald Bay im Norden der Eyre Peninsula wollten wir dann eigentlich schnorcheln gehen, denn es sei dort ganz schön. Nur hörten wir in den Nachrichten von dem Taucherunfall mit den 2 Weissen Haien im Süden der Eyre Peninusla… die Lust auf Schnorcheln und Surfen in Südaustralien verging uns…
Dafür besuchten wir Ann und Bernie in Minipa, welche wir bei Lake Eyre vor 4 Monaten abschleppten. Wir wurden herzlich Empfangen und gleich zum BBQ im Bowling Club mitgeschleppt. Allen „mussten“ wir unsere Reiseerlebnisse erzählen und unser Aussie-Slang Wortschatz wurde verbessert. Nach einem gemütlichen Abend schliefen wir wieder einmal in einem richtigen, bequemen Bett. Nichts gegen unser Dachzelt, die Matratze ist aber einfach nicht ganz so bequem wie zu Hause. Nach einem üppigen Frühstück besuchten wir mit unserem Privatguide Ann den Pildappa Rock, den sogenannten „Wave Rock“ von Minipa. Er ist kleiner als jener bei Perth, dafür kann man hinauf klettern. Die Aussicht von oben ist super! Danach gingen wir Bernie anfeuern beim Loan Bowl. Das spielt man auf einem Rasen, welcher sogar in sehr trockenen Regionen immer grün ist. Die Kugeln sind auf zwei Seiten abgeflacht und werden nicht wie beim Botscha geworfen sondern mit einer speziellen Wurftechnik mit Effe gerollt. Nachdem Bernies Team gewonnten hatte, versuchten wir unser Glück mit Ann als Trainer. Anfangs waren unsere Kugeln noch mehrere Meter vom Jack, kleine weisse Kugel wie beim Botscha, entfernt, aber mit ein wenig Übung schafften wir beide unsere Kugeln mit kleinem und grossem Effe innerhalb von cm`n zu platzieren :-) Nein, nein, dies wir nicht unser nächster Sport, keine Angst!
Am nächsten Tag machten wir uns dann auf den Weg in den Gawler Ranges NP. Wir besuchten die Organ Pipes und machten Bekanntschaft mit hunderten Spinnen auf dem nicht oft bewanderten Weg. Auf der 4WD Strecke zu unserem Campingplatz im nirgendwo sahen wir wieder Wildlife: die grossen Kangurus hopsten vor uns auf der Strasse und Emus erspähten wir in der Ferne. Den Abend liessen wir mit einer Solardusche, gebratenem Känguru, mhh ist das fein, und ein paar Zeilen aus unseren Büchern ausklingen.
Vor dem nächsten und letzten NP in Südaustralien machten wir noch den Abstecher zur Cactus Beach beim Sinclair Point. Dies ist eine der bekanntesten Surfbreaks überhaupt. Gegen unsere Erwartung waren die Wellen nicht sehr gross, aber die Haigeschichten gerade in dieser Bucht hielt uns davon ab ins Wasser zu springen.
Im Nullarbor NP war es dann wieder einmal so weit, dass wir Zeuge wurden von Regen in einer Region, wo es das letzte Mal vor 25 Jahren regnete! Zum Glück hielten uns aber keine Überflutungen auf und wir fuhren im trockenen die karge Landschaft ohne Bäume entlang. Der Quarantäne Checkpoint war nun hier das erste Mal „bemannt“. Scheinbar ist Westaustralien von vielen eingeführten Krankheiten und Tieren noch wenig betroffen und dies soll auch so bleiben. Viele halten sich nämlich nicht an die Regulationen und verfrachten somit mit eingeführten Früchten und Gemüse die lästigen Krankheiten über den ganzen Kontinent.
Es folgte der längste gerade „Stretch“ in Australien mit 146.6km! Nach viel fahren in den letzten Tagen erreichten wir Esperance mit seinen vielen wunderschönen Stränden. Bei der Lucky Bay im Cape le Grand NP quartierten wir uns ein und sahen schon beim ersten Standspaziergang die Kängurus am Strand. Beim morgendlichen Joggen an diesem weissesten Strand in Australien sahen wir sie wieder. Vor unserem Wegfahren machten wir noch die bekanntschaft mit Maren und Bene, einem jungen deutschen Päärchen, welches hin und weg war von unseren kurzen Erzählungen unserer Segelreise über die Meere. Wir halfen ihnen mit ein wenig Benzin aus und fuhren nichts ahnend weiter.
Nun fing die Wellensuche wieder an: Die Twilight Bay, voted „most popular beach in WA“, Observatory Beach, Ten Mile Beach… alles nur mickrige Wellen und somit nichts zum Surfen :-( , dafür schön zum Baden. An der Quagi Beach waren auch keine Surferkonditonen aber dafür ein netter Campingplatz und ein freundlicher Nachbar, der uns von seinem gefangenen Fisch abgab. Nach einem gemütlichen Morgen und einem Fischsnack verbrachten wir einen erholsamen Tag ohne Autofahren am Strand. Um unsere gefundene Angelrute endlich auch zu nutzen, besorgten wir uns eine Leine und versuchten unser Glück an der Normans Beach. Tja, war wohl nix, vielleicht das nächste Mal. Unser Nachbar mit seinem krummen Zelt war anfangs nicht gerade gesprächig. Er tat mir leid so allein in seinem Auto sitzend und auf Wasser starrend. Das Beste an unserer Weltreise ist nämlich, dass wir unsere ganzen Abenteuer und Eindrücke zusammen erleben und teilen. Als er dann doch noch gesprächiger wurde, wollte er nicht mehr aufhören uns über unsere Reise auszuquetschen. Seine Geschichte von mehreren Jahren als Leuchtturmwärter auf einer kleinen einsamen Insel vor Albany war auch sehr interessant.
In Albany machten wir dann mal wieder einen Grosseinkauf und schlenderten durch die Shoppingstrassen. Wir fanden sogar den Backpackers, in welchem wir, Meli, Marietta, Fabienne und Helen, vor 10 Jahren übernachteten :-) Es ist doch immer wieder toll zu sehen, wie sich die Sachen verändert haben.
Im Cosy Corner, einem windgeschützten Campingplatz mit Strand, scheinbar auch gut zum Surfen trafen wir wieder Maren und Bene. Weil wir im nu wieder in Erzählungen von unserer Segelreise schwelgten verabredeten wir uns dieses Mal für den Abend um uns gemütlich und nicht im Stehen zu unterhalten.
Weil Bene auch auf Wellensuche war, trafen wir sie noch an verschiedenen Stränden. Leider war aber keiner dabei, welche vernünftige Wellen bot. Wir besuchten dafür die zauberhaften Green Pools und die Elephant Rocks. Am Abend trafen wir uns beim Camping an der Parry Beach und verbrachten einen gesprächigen Abend über unsere und ihre Reise und die kommenden Abenteuer. Und wer weiss, vielleicht treffen wir uns ja wieder irgendwo….

Surfcamp auf Phillip Island

Dienstag, 22. Februar 2011

1. – 10.2.2011

Nach einem gemütlichen Flug kamen wir im heissen Melbourne an. Mit dem Shuttle Bus fuhren wir zu Angie und reorganisierten unser Gepäck. Unser Frangipani Beauty überstand unsere Abwesenheit gut, lediglich Spinnfäden und die eine oder andere Spinne mussten wir entfernten mit der Hoffnung, dass keine dieser 8-Beiner eine der gefährlichen Sorte ist und uns beisst.
Am nächsten Tag kamen Andrea und Fabian wieder nach Melbourne und wir erfuhren viele interessante Einzelheiten von ihrer Surf-Weltreise. Einen super Abend verbrachten wir mit ihnen und Angie mit viel Quatschen und reichlich Fisch und Meerestiere auf dem Teller.
Dann flitzten wir, leider ohne Angie, doch mit der Hoffnung, dass Sie am Samstag nachkommt, auf die Phillip Island. Diese kleine Insel, nur 2h von Melbourne entfernt, kannten wir schon von der Touriseite mit Pinguine Parade und so, aber nun war Surfen angesagt. Kurz abchecken, wer wo für wieviel Surfboards vermietet und ab ins kühle Nass. Die Wellen waren aber leider gar nicht so, wie wir es gerne haben. Viel zu steil und die Strömung ziemlich heftig: So verpufften viel Energie nur schon beim Paddeln. Etwas enttäuscht gingen wir aus dem Wasser. Auch unsere Profis, Andrea und Fabian, waren von diesem Spot nicht wirklich begeistert. Wir klapperten dann einfach die verschiedenen Shops ab um ein passendes Board für uns zu finden, denn für die Miete von einer Woche kannst du schon fast eines kaufen. Schnell merkten wir, dass wir wohl kein Second Hand Board finden würden. Somit entschlossen wir uns, Neue zu kaufen, denn aus verschiedenen Quellen hörten wir, dass diese Mini-Mals, Beginner Surfboards, sehr gefragt sind und an der Westküste fast zum gleichen Preis wohl wieder verkauft werden können :-) Somit können wir wann immer wir eine tolle Beach finden auch auf unserer weiteren Australienreise ins Wasser hüpfen und surfen. Am nächsten Tag probierten wir nochmals andere Surfboards aus, damit wir auch keinen Mist kaufen und siehe da, wir hatten riesigen Spass. Die YCW Beach hatte unsere Beginnerwellen und nach den Trockenübungen mit Coach Andrea und den Korrekturen sowie Tips ging’s wunderbar. Mit unseren Freunden gingen wir dann noch an einen anderen Surfspot. Wir schauten aus der sicheren und trockenen Entfernung zu, wie die für uns bereits viel zu grossen Wellen beim heraus Paddeln über die beiden herein brachen und waren begeistert von den gesurften Wellen über das Riff. Am Abend erfuhren wir, dass Angie doch nicht kommen wird, denn in Melbourne windete es heftig und macht eine Motorradfahrt eher gefährlich als angenehm. Die Ausläufer vom Zyklon Yasi, der vor ein paar Tagen bei Mission Beach an der Ostküste von Australien auf das Land getroffen ist, sorgte somit sogar hier im Süden für viel Wind und schlechtes Wetter.
Am nächsten Tag kauften wir dann unsere „SurfBetty“ und das „Fischli“ mit der Hilfe von Andrea und Fabian. Nun stand nichts mehr im Weg und wir konnten, wann immer die Gezeiten gut waren, uns in die Wellen stürzen. Wieder an der YCW Beach probierten wir dann unsere neuen Boards aus und es war grandios! Wir müssen natürlich noch viel üben und werden sicherlich noch viel Salzwasser schlucken…
Am nächsten Tag fuhren wir an die Cat Bay und weil die Gezeit tief war, mussten wir zuerst über das „Riff“ laufen und dann weit nach aussen paddeln. Weil ich mir nicht meine Füsse aufreissen wollte, habe ich meine Tauchschuhe angezogen und konnte zügig über die Steine und das Seegras marschieren. Beim Paddeln durch die Brandung wurde ich aber immer langsamer und schlussendlich war ich richtig ausgepowered, als ich endlich draussen war. Weil wir natürlich nicht die einzigen waren, mussten wir auch aufpassen, dass wir den anderen Surfern nicht im Weg waren und so kam es, dass ich keine einzige Welle nehmen konnte und mich lieber wieder Richtung Strand „schwemmen“ liess. Auch hatte ich viel zu viel Respekt, dass ich ja umfallen könnte und mich am Riff verletzte. Tja, genervt über mich selber, denn das Wasser war tief genug und somit bestand keine wirkliche Verletzungsgefahr, wartet ich am Strand. Simon hatte zum Glück aber einen besseren Tag und erwischte zwei Wellen die ihm ein super Hoch bescherten. Bei einigen Surfspots war es klar, dass wir beide diese Wellen (noch) nicht surfen können und deshalb machten wir eine Pause, in welcher wir unsere Surfprofis beoabachtenen und bei den uninteressanten Spots für Andrea und Fabian machten sie Photos von uns und gaben Surftips. Weil der Wind die ganze Woche für das Windsurfen nicht genug stark war, verpassten wir leider die Gelegenheit unsere Freunde auch bei diesem faszinierenden Sport zu bestaunen. Vielleicht können wir das in der Schweiz oder in Südfrankreich nach unserer Reise nachholen…
Auf jeden Fall genossen wir das Surfcamp und abends das Kochen und Kartenspielen auf dem Campingplatz und verbrachten so eine super Woche zusammen!
Leider hat alles ein Ende und so verabschiedeten wir uns, denn Andrea und Fabian fliegen in drei Wochen von Brisbane nach Auckland weiter. Wir haben noch immer keinen Rückflug in die Schweiz. Somit sind wir flexibel, möchten aber Ende Februar in Perth sein, damit wir die wunderschöne Westküste, bevor uns das Geld ausgeht, auch noch bestaunen und besurfen können. Vollbepackt mit den beiden Surfboards unter dem Dach, denn auf dem Dach hatten sie wegen unserem Dachzelt keinen Platz, pofimässig aufgehängt im selbstgenähtem „Schlafsack“ (Andrea kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus :-) ), fuhren wir wieder mal Richtung Westen.

South Australia – Victoria

Donnerstag, 18. November 2010

25. – 17.10.2010

Bei strömendem Regen überquerten wir die Grenze vom Northen Territory nach South Australia. Unser erstes Ziel war das 500km entfernte Coober Pedy, eine Opalgräberstadt mitten im nirgendwo. Unterdessen hat es sogar aufgehört zu regnen und so konnten wir die sonst sehr heisse und staubige Stadt bei angenehmer Temperatur und ohne Staub auskundschaften. Die Leute wohnen dort in „dugouts“. Dies sind Wohnungen, die in den Berg gemeisselt wurden. Auch unterirdische Hotels, Backpackers und sogar Zeltplätze gibt es dort für die lieben Touristen. Wir machten eine Minenbesichtigungstour mit noch zwei anderen Schweizern und durften am Ende selber im Schutt der Mine nach den oftmals farbenprächtigen Opalen suchen. Dieses Suchen heisst im Fachjargon „Nooddeling“. Von den zwei Schweizern haben wir übrigens erfahren, dass durch den starken Regen der letzten Tage alle Touristen in den Bungle Bungels evakuiert werden mussten. War also ganz gut, dass wir unsere Pläne geändert hatten und somit nicht dort festsassen :-)

Heute gibt es noch etwa 80 Opalgräber von den einst 2`500 Angefressenen. Einen haben wir persönlich kennen gelernt. Wie könnte es anders sein, er ist Schweizer :-) und seid über 30 Jahren am Suchen. Die längste Durststrecke, ohne einen wertvollen Stein zu finden, dauerte ganze 5 Jahre! Er zeigte uns sein grosszügig, selbst gebautes Dugout und er erzählte uns bei Kaffee und Tee seine Geschichte. Für die Nacht quartierten wir uns im „the underground motel“ ein und schliefen tief und fest im stockfinsteren Berg. Mit einem Wegkroki machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum 100×50m Claim von unserem Schweizer Opalschürfer. Wir mussten darauf achten, ganz brav auf der Strasse zu bleiben, denn links und rechts waren tausende von Schutthügel und neben jedem Hügel natürlich ein Loch. Die grösste Umfallgefahr sei scheinbar, dass beim Photographieren ein Schritt nach hinten gemacht wird und schwupps ist der Photograph weg. Die Löcher sind bis zu 30m tief! Ihr könnt euch also die Folgen ausdenken. Auf abenteuerlicher Route kamen wir schlussendlich am richtigen Claim an und schauten beim Baggern von Schutt zu. Von der aufgegebenen Mine früherer Zeiten wird nun die Erde von einer Ecke des Claims in die andere verfrachtet, wobei mit Hilfe der professionellen Nooddeling Maschine die Opale herausgesucht werden. Die andere Art, mit Maschinen und Sprengstoff unterirdisch Opal zu suchen, sei scheinbar nicht (mehr) viel versprechender und auch teuer. Seine zwei Freunde und Mitarbeiter fanden wir in der Dunkelkammer mit UV-Licht und einem Staubsauger in der Hand. Auf einem Förderband flitzt der eingefüllte Schutt in rasantem Tempo an ihnen vorbei. Die Aufgabe bestehe nun darin, die fluoriszierenden Opale einzusaugen. Scheinbar kommt es im Sommer immer mal wieder vor, dass auch Skorpione oder sogar Schlangen auf dem Förderband vorbei sausen… Diese leuchten aber nicht grünlich, sondern orange bzw. weiss und somit einfach Finger weg und warten bis die Tierchen mit allem unbrauchbaren Schutt wieder vom Förderband nach draussen geschleudert werden. Nach zweimal zweieinhalb Stunden und einer Pause von einer Stunde wird die Arbeit auf dem Feld beendet und die hoffentlich wertvolle Fracht nach Hause transportiert. Dort wird sie gewaschen, aussortiert und klassifiziert. Das Einkommen schwankt je nach Glück sehr. Sicher ist nur, dass je mehr Schutt man umwälzt, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit etwas oder gar den grossen Opal zu finden. Simon imponierte vorallem, dass die Opalendverkäufer bis zu 5x mehr verdienen als die Opalschürfer das kostbare Gut verkaufen können. Weil wir aber noch ein wenig reisen möchten haben wir keinen Grosseinkauf gemacht.

Die nahe gelegenen Breakaways haben wir natürlich auch angeschaut und waren von den farbenfrohen Felsformationen in der sonst riesigen ebenen Landschaft begeistert. Den Dogfence gibt es hier auch zu bestaunen. Dies ist ein Zaun von über 5000km Länge, der die Dingos im Süden von den Schafen im Norden trennen soll. Eine extra Kurve fuhren wir um die „Moon Plain“ anzuschauen. Dort wurden diverse Filme, wie zB Mad Max, wegen der verblüffenden mondlandschaftsähnlichen Weite gedreht.

Am Abend übernachteten wir im nirdendwo, denn es wurde langsam dunkel und wir halten uns daran, nicht in der Dämmerung zu fahren, weil wir keine Kängurus oder noch grösseres anfahren wollen. Am nächsten Tag erreichten wir William Creek und fuhren den Oodnadatta Track Richtung Süden. Wir kamen am bekannten Lake Eyre vorbei. Ein normalerweise ausgetrockneter Salzsee mit hervorragenden 4×4 Routen. Tja, zur Zeit aber wirklich ein See und lediglich Amphibienfahrzeuge hätten ihren Spass. Die Landschaft bekommt je südlicher wir kommen immer saftigeres Grün und die Wiesen haben haufenweise Schafe. Als am Strassenrand ein Auto steht, denken wir zuerst, da photographiert jemand an einer komischen Stelle. Schnell merken wir, dass diese Australier Hilfe brauchen, denn wie sich herausstellt ist ihre Kupplung kapput. Eigentlich wollten sie nur, dass wir in der nächsten Stadt Bescheid geben, jedoch schlagen wir vor, sie selber gerade abzuschleppen. Einige Male ruckelt es ein Bisschen, denn er ist wohl etwas schwerer als wir und rollt somit scheller herunter. Ohne wirkliche Probleme kommen wir nach 15km in der nächsten Stadt an und sind für ein Barbeque in ihrem Haus im Süden eingeladen.

Immer wieder sehen wir sogar erwachsene Emus mit mehreren Kleinen. Am Anfang halten wir natürlich an und knipsen diese fliegunfähigen Vögel ab. Auf unserem ersten Campingplatz im Flinders Ranges National Park ist fast eine Invasion von Emus. Zum Glück sind sie nicht wirklich an uns interessiert, wurden also noch nicht (oft) von doofen Touristen gefüttert. Am Abend kamen dann noch Kangurus zur Waldlichtung und wir beschlossen den nächsten Tag hier zu verweilen. Noch zwei weitere Tage verbrachten wir in diesem NP und fühlten uns auf den zum Teil kurvigen Bergstrassen ganz heimisch. Durch die eine Schlucht fuhr man einfach im Bachbett, das nur wenig oder gar kein Wasser führte.

Dann sahen wir endlich wieder das Meer!!! Es war fantastisch die salzige Luft einzuatmen. Wir fühlten uns wieder pudelwohl und merkten, wie sehr wir bereits das Meer vermisst hatten :-) Die nächsten Tage besuchten wir die Yorke Peninsula. Auf der kurvigen Küstenstrasse sichteten wir schon bald die ersten Seelöwen und Delphine. Die Landschaft hat sich nun sehr verändert. Hier wird viel Korn angepflanzt und auf jeder Weide hat es Schafe und Kühe. Auch hat es viele von den modernen hightech Windturbinen. Für die Nacht suchten wir ein lauschiges Plätzchen, welches wir hinter einer windgeschützten Düne auf einem offiziellen Camping gefunden haben. Im Meer planschte sogar „unser“ Seelöwe herum. Am Strand fanden wir einen kleinen toten Port Jackson Shark und etliche Eierhüllen. Komischerweise hatte es auch viele tote Vögel am Strand und beim genauer Anschauen unserer Fuss- und Schuhsolen bemerkten wir einige Ölflecken. Scheint als sei wohl der Mensch mal wieder der Grund für das Tiersterben…

Im Innes-NP fanden wir zahlreiche geniale Surferbuchten. An einem Anfängerstrand hatte es sogar ganze Kleinbusse mit verrückten Surfern. Die Wassertemperatur war ja vielleicht nicht so kalt aber der Wind! Wir haben das Surfen auf jeden Fall für Februar aufgeschoben :-) Am Abend quartierten wir uns wieder hinter einer Düne ein. Auf dem Weg zum Strand sahen wir dann unsere zweite Schlange. Dieses mal ganz braun und uninteressiert an uns schlängelte sie ihren Weg ins nächste Gebüsch. Der Schulklasse nebenan sagten wir besser nichts, denn sie schlafen alle in Zelten am Boden. Zum Glück haben wir ein Roof Top Tent :-)

Auf dem Weg nach Port Adelaide sahen wir dann unseren ersten Fuchs. Diese wurden von den Engländern eingeschleppt um auch hier ihre Hetzjagten zu machen. Die einheimischen Tiere zahlen jedoch den Preis dafür… Den Port River Dolphin Trail haben wir Port Adelaide gemacht, leider ohne einen zu sehen. Dafür haben wir von einem Australier gelernt, wie man die blauen Schwimmkrabben fängt und zubereitet. Man nehme zwei Reifen mit Netz darum. Fisch als Köder in der Mitte befestigen und ins Wasser schmeissen. Von Zeit zu Zeit heraus ziehen und hoffen, dass sich einer darin verirrt hat. Beste Chancen hat man bei High Tide und bis zu 40stk/Person und Tag dürfen gefangen werden. Wie das noch Nachhaltig sein soll, wissen wir nicht, denn einige Fischer sehen wir an diesem Abend ihr Glück versuchen. Dann lebend in kochendes Wasser schmeissen und exakt 9 Minuten kochen.
In Adelaide machen wir dann am nächsten Tag noch ein 2h-Powershopping und fahren weiter in den Murray River NP. Dort wollten wir eigentlich ein Kanu mieten und die Flusslandschaft erkunden. Leider stellte sich heraus, dass die Kanus nur Stundenweise vermietet werden. Falls man mit Camping eine Tour machen will, muss man ein eigenes Kanu haben. Tatsächlich sehen wir viele Autos mit Kanu auf dem Dach oder gerade einen Anhänger mit kleinem Schalenboot. Dazu muss gesagt werden, dass die Australier verrückt sind wenn es um das Fischen geht. Glaube jeder Aussie hat eine oder mehrere Angeln zu Hause und ein eigenes Boot oder jemanden den er kennt mit einem Boot.

Auf unserem Weg in den Süden campten wir, ohne es zu wissen, auf einem Camping an einem der besten Kletterfelsen auf der Welt. Wir waren wahrscheinlich die einzigen, die kein Equipment dabei hatten und mieten vor Ort ist leider nicht möglich. Wir bestaunten dann halt einfach die Profis. Als wir am nächsten Tag nach meinem obligatorischen letzten Klobesuch abfahren wollten, war Simon plötzlich verschwunden. Zuerst dachte ich, vielleicht hat er ein spezielles Tierchen gesichtet und macht photos. Doch die Kamera war noch im Auto und die Türen „sperangelweit“ offen. Irgend etwas ist geschehen, denn auch die Zeltnachbarn waren alle wie vom Erdboden verschluckt. Als dann die Ambulanz ihre Runde drehte, war die Frage, wo es geschehen ist. Ich folgte einfach den nun auch gekommenen Polizeiautos. Tatächlich, ein Kletterer hat beim Sichern seines Freundes auf 10m Höhe einen gelösten Felsbrocken auf den Kopf bekommen und ist durch den Aufprall abgestürzt. Er hat schwere Kopfverletztungen erlitten, war aber zum Glück wieder bei Bewusstsein und konnte sich mehr bewegen als die Sanitäter wollten. Mit dem Helikopter wurde er nach Melbourne geflogen. Froh meinen Simon wieder fit und munter gefunden zu haben erzälte er mir genaueres von der ganzen Rettungsaktion.

Etwas später als gedacht kamen wir dann doch noch in dem Grampians NP an. Ganz offiziell ist dort sogar das Bush Camping erlaubt und so kam es, dass wir uns den lauschigsten Platz suchten. Mit super Aussicht über das Gebirge campierten wir in einer Lichtung. Weil es so schön war, verbrachten wir den nächsten Tag auch noch dort. Mit Schaufel und Klopapier bewaffnet, gingen wir wenn nötig abseits und erledigten was erledigt werden musste. Als dann aber plötzlich ein ungwohntes Geräusch von Hinten kam, war ich nicht schlecht erstaunt als mich zwei Emus anstarrten. Schnell nahm ich die Schaufel in die Hand, denn die können sehr aufdringlich sein. Gemühtlich gingen sie jedoch ihres Weges und wir hatten wieder unsere Ruhe.

Weil ein heftiges Gewitter nahte, beschlossen wir schon ein wenig früher zu Angie nach Melbourne zu fahren. Weil leider Angie auch am Samstag Uni hatte, bummelten wir alleine auf dem Queen Victoria Market herum. Am Abend waren wir alle bei einer Uni-Freundin von Angie zur Geburtstagsparty eingeladen. Wir bewunderten ihre absolut geniale WG inmitten von South-Melbourne mit der Skyline im Hintergrund und Swimmingpool und Fitness-Raum im Innenhof. Nach einem üblichen australischen Breaky (Frühstück) am Sonntag in einem der zahlreichen Restaurants verbrachten wir einen gemütlichen Tag mit Einkaufen. Am Abend begleitete ich Angie noch zu ihrem Fussballspiel in der Halle und Simon kochte uns eine superfeine Lasagne. Angie und Adam schwärmten von ihrer mehrtägigen Wanderung im Prom, Wilsons Promontory NP, und deshalb machten wir uns für einige Tage aus dem Staub. Zuerst besuchten wir jedoch die Phillip Island und waren von der Pinguin Parade ganz entzückt. Diese kleinsten Pinguine der Welt wackelten nur 1m neben den Besuchern kurz nach dem Sonnenuntergang vorbei um ihre Nester aufzusuchen. In der Hochsaison sitzen/stehen die bis zu 5000 Besucher auf den extra angefertigten Tribünen mit den erhöhten Holzwegen. Somit sind die Pinguine zur Abwechsung einmal nicht eingesperrt, sondern die Schaulustigen. Auf dem Weg zum Prom machten wir noch einen Halt auf einem Camping am Meer. Et voilà, den ersten Echidna am Wegrand und den zweiten mit ausgiebigem Photoshooting 50m von unserem Zeltplatz entfernt. Weil das Wetter heute gar nicht mitspielte machten wir keine grössere Wanderung mit Übernachtung im Prom, sondern werden Morgen bei hoffentlich besserem Wetter die Füsse vertreten. Dafür haben wir unsere Reise nach Neuseeland ein bisschen vorbereitet. Dort sind mehrtägige Wanderungen „en masse“ vorhanden…

Nun freuen wir uns noch auf das kommende Beachweekend mit Angie und Adam bevor wir Australien für 2 Monate verlassen. Danach kommen wir zürück und bereisen vermutlich noch Tasmanien und die Westküste – mal kucken, wie lange das Geld noch reicht….

Red Center: Alice Springs – East & West MacDonnell Ranges – Watarrka NP – Uluru-Kata Tjuta NP

Dienstag, 02. November 2010

12.10. – 24.10.2010

Obwohl wir eigentlich zu Hause, in der Schweiz, noch dachten, dass wir das Red Center nicht besuchen werden, sondern den Big Loop über Perth machen werden, sind wir nun gespannt auf die Australischen Sehenswürdigkeiten in den nächsten Tagen und Wochen im Red Center. Als erste Attraktion liegen das Karlu Karlu (Delvils Marbles) Conservation Reserve auf unserem Weg. Dies sind riesige Steine, rund wie eine Murmel, welche in der Abendsonne feurig rot erscheinen. Zu unserer Überraschung hatte es dort sogar einen kleinen Campground, den wir mit tausenden von Fliegen teilten. Dies war nur der erste Kontakt mit diesen nervtötenden Viechern… Eigentlich wollten wir hier einen Ruhetag einlegen, denn wir sind ständig unterwegs und können das Gesehene gar nicht richtig verarbeiten. Leider vermiesten die nervigen Fliegen unser Vorhaben bereits beim Frühstück. Wir retteten uns ins Auto und fuhren nach Alice Springs. Als es dann auch noch anfing wie aus Eimern zu regnen, wussten wir, dass unsere Entscheidung weiter zu fahren richtig war. Wir hörten, wie oft auf den langen Strecken, ein Hörbuch und machten Pinkelpausen in einer der alle 50-200km kommenden Ortschaften mit einem Roadhouse, einer Tankstelle und oft lediglich einer handvoll Häusern. Übrigens ein hörenswertes Hörbuch ist „Frühstück mit Kanguru“ von Bill Bryson. Weil wir doch einige Gegenden bereisten oder bereisen werden, war es für uns sehr spannend. Die Hauptperson resp. der Autor erzählt auf lustige und interessante Weise von Australien, dem Land, den Leuten und seinen Tieren.

In Alice Springs besuchten wir die Touristen-Information und erfuhren, dass der Mereenie Loop von den West Macs (West MacDonnell Ranges) in den Watarrka (Kings Canyon) NP wegen Überflutung der Strasse gesperrt ist. Tja, in den letzten 10 Jahren hat es im Red Center nicht mehr wirklich geregnet und so heftig wie in den letzten Tagen regnete es vor 30 Jahren das letzte Mal. Somit mussten wir unsere Pläne mal wieder ändern und fuhren einfach als nächstes in die East Macs. Zuerst aber noch shoppen in Alice! In einer der zahlreichen Galerien mit Aboriginal Kunst fanden wir ganz klein gepunktete Kunstwerke in unserem Geschmack. Wir wurden aufgeklärt, dass die Künstlerin keine grösseren Bilder malt. In einer anderen Galerie fanden wir dann wieder ihre Bilder und fragten den Galeristen, ob er nicht noch grössere Bilder zum Verkauf habe. Auch er verneinte, sagte aber, er habe bei der Künstlerin schon grössere Bilder in Auftrag gegeben. Per Zufall soll Kathleen Buzzacott in einer Stunde sowieso bei ihm vorbei kommen. So ergab sich tatsächlich ein Treffen mit ihr und sie willigte ein, bereits auf den nächsten Tag unser Traumbild zu malen. Völlig begeistert hielten wir am nächsten Tag wie versprochen, sogar grösser als abgemacht, aber zum gleichen Preis, unser Bild in den Händen. Es erzählt von dem Jagen der Echidnas und dem suchen der Bearded Dragon Lizards um mit ihnen zu spielen. Mit wertvoller Fracht und der Hoffnung diese beiden Tiere zu finden, fuhren wir dann in die East Macs.

Zuerst besuchten wir den Emily & Jessie Gape Nature Park, bei welchen tatsächlich ein riesiger Einschnitt in die Bergkette zu bestaunen war. Zu unserem Erstaunen sahen wir auf dieser geteerten Strecke nun einen Bearded Dragon Lizard nach dem andern beim Sonnenbaden. Einen haben wir sogar gerettet, indem wir mit quietschenden Reifen anhielten und ihn von der Strasse getragen haben, weil das Dummerchen nicht wegrannte. Er war wohl eher verletzt und unsere Heldentat wird von der Natur nicht berücksichtigt. Im Trephina Gorge Nature Park wollten wir eigentlich nur kurz den Pfad zur Schlucht nehmen und weiter fahren. Weil wir die Richtung der Schilder aber nicht richtig deuteten, landeten wir auf dem Panorama Walk. Wir mussten uns eingestehen, dass wir doch häufiger diese Walks machen sollten, denn die Aussicht war unbeschreiblich schön und Silvia’s Knieprobleme blieben aus, trotz den einigen Höhenmetern auf und ab. Die Schlucht schauten wir uns natürlich auch noch an. Sie war ziemlich breit und das Wasser war einigermassen klar. Weil die Temperaturen aber in den letzten Tagen nicht mehr so hitzig waren, verzichteten wir auf eine Abkühlung im Wasserloch. Auf dem Campingplatz waren wir dann auch angenehm überrascht, dass unser Vorgänger Feuerholz hat liegen lassen und wir uns mit einem Lagerfeuer aufwärmen konnten. Für die Nacht nahmen wir jedoch trotzdem unsere zwei Wolldecken zusätzlich zu unserer Daunendecke in Dachzelt mit. Dass es in der Wüste in der Nacht kalt wird, wussten wir bereits aus eigener Erfahrung von Ägypten. Aber so kalt… An unserem 1-Jahr-auf-Weltreise-Jubiläum besuchten wir das Arltunga Historical Reserve. Die Goldgräber waren hier einst fleissig am buddeln und wir konnten die Minenschäfte hinunter klettern. Als wir aber unsere erste Redback Spider, eine der giftigsten Spinnen hier in Australien, entdeckten, kehrten wir kurzerhand wieder um. Dafür machten wir den etwas längere „alternative Route“ zurück zu unserem Beauty und Simon fand tatsächlich ein Goldnugget in der Grösse einer kleinen Fliege!!! Vom Goldrausch gepackt suchten wir weiter in den ausgetrockneten Flussläufen. Durch den Regen der letzten Tage schien es, dass wir das Gold „nur“ sehen und auflesen müssen :-) Bei diesem einen Erfolg blieb es jedoch. Glücklich fuhren wir weiter noch in den N’Dhala Gorge Nature Park, bewunderten dort die hiesigen Petroglyphs (Rock Engravings, Steingravuren) und gönnten uns am Abend eine warme Dusche mit unserer Campingdusche. Dies ist ein schwarzer Sack, welcher sich resp. das Wasser drinnen, in der Sonne aufwärmt und über einen Ast aufgehängt wird (oder man kocht einfach etwas Wasser – Anmerkung des Kochs). Bei erneutem Lagerfeuer, dieses Mal haben wir das Holz selber gesammelt, erfreuten wir uns mal wieder unserer Ukulele. Mittlerweile können wir schon einige der Pfadilieder schrummen, jedoch für Zeltnachbarn ist unser Repertoire noch ein bisschen klein :-) Auf unserer Reise in die East Macs sahen wir auch unseren Scolopender (Hundertfüssler) mit den giftigen Zangen am Kopf und die süssen farbigen Zebrafinken. Wir kehrten nach Alice zurück und erfuhren, dass der Mereenie Loop noch immer nicht offen ist. Wir fuhren trotzdem schon mal in die West Macs. Bis wir hinten ankommen, ist die Strasse dann hoffentlich offen und sonst fahren wir eben auf der gleichen Strasse zurück um in den Watarrka (Kings Canyon) NP zu gelangen.

Wir hörten uns die gekaufte Self Drive Tour CD von den West Macs an und drückten artig Pause nach den Erklärungen der kommenden Sehenswürdigkeiten und jeweils Play beim Weiterfahren. Es war wirklich sehr informativ, obwohl wir uns die eine oder andere Gorge hätten schenken können. Das Wasser war meist zu trübe zum Schwimmen und die Temperaturen sowieso zu tief. Dafür machten wir den einen oder anderen längeren Walk zu einem Lookout, denn wir haben ja gelernt, dass es sicht lohnt :-) Riesige Scharen von Wellensittichen flogen uns um die Ohren und auf dem Weg zum Ormiston Gorge sahen wir unseren ersten riesigen Lizard mit den gelben Punken auf dem Rücken. Die können bis zu 2m gross werden und heissen Perentie (Varanus giganteus). Im Glen Helen Resort mussten wir dann das erste Mal „Opal unleaded“ tanken. Hier gibt es kein „normales“ bleifreies Benzin. Der Unterschied sei die tiefere Oktanzahl und dass es beim Inhalieren nicht high macht. Scheinbar wird in den abgelegenen Orten leider öfters von den Aboriginal People das Benzin missbraucht um sich high zu schnüffeln. Auch erfuhren wir, dass der Mereeni Loop nun offen sei und somit kauften wir für Morgen die Bewilligung für 3 Dollar, denn der der 4×4 Weg führt durch Aboriginal Land. Das Highlight dieses Tages war für uns die Redbank Gorge. In einigermassen klarem, jedoch fürchterlich kaltem Wasser schwammen wir die enge Schlucht hinauf, bis wir uns auf einem sonnigen Stein aufwärmen konnten. Die Schlucht war einfach atemberaubend. Nach der Abkühlung lasen wir gemütlich auf dem kleinen Sandstrand vor der Schlucht unsere Bücher und fuhren später auf den abgelegenen Zeltplatz, den wir ganz alleine für uns hatten.

Auf dem wieder geöffneten Mereeni Loop wurden wir kräftig durchgeschüttelt. Der Zustand war jedoch besser als erwartet. Einige Meter neben der Rumpelstrasse sahen wir unser erstes wildes Kamel und mehrere wilde Pferde! Im Watarrk (Kings Canyon) NP wurden wir schwer beeindruckt von dem riesigen Canyon. Den Panorama Walk machten wir mit hunderten von Photostops. Zum Glück ist es nun auch wieder angenehm warm und in den nächsten Tagen soll die Mittagshitze wieder heftig um nicht zu sagen, unerträglich werden :-) Am Lagerfreuer von Val und Mike, zwei Australier aus Mackay, unterhielten wir uns angeregt über unsere bisherige Reise und die kommenden Pläne. Beim Erzählen merken wir immer wieder wie beeindruckt die Leute sind und wie viel wir schon gesehen haben :-) Sie erzählten auch ihre Geschichte, wie sie von NSW nach Queensland gekommen sind und noch heute mit ihrem 4×4 und Anhänger ganz Australien bereisen. Wie üblich weckte uns die Sonne am Morgen und wir assen gemütlich unser Frühstück. Beim Zusammenpacken kam jedoch etwas ungewöhnlich schlängelndes in Silvia’s Blickfeld. Uch, eine „black headed Python“ wollte von uns photographiert werden :-) bevor wir losfuhren und „on the road again“…

In der Telefonzelle neben dem Roadhouse von Curtin Springs, denn unser Handy hatte wie meistens keinen Empfang, lehnten wir den angebotenen Job bei der Roche in Australien ab. Nach dieser Wegweisenden Entscheidung ging es weiter zu den wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Australien: Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (Olgas).

Für den Sonnenuntergang führen wir zu den Kata Tjuta. Weil wir viel zu früh dort waren, entschlossen wir uns den kurzen Gorge Walk in diese faszinierenden Hügel zu machen. Die mehrstündige Sonnenuntergangssession überzeugte uns zwar nicht wirklich, jedoch war der Seitenblick auf den Uluru mit dem bereits aufgegangenen Mond genial. Der nächste Tag wurde dann zu unserm Uluru-Tag. Am Morgen machten wir den 9.4km langen Base Walk und anschliessend besuchten wir das Culture Center. Am späten Nachmittag lösten wir den Geburtstasrundflug von Simon für beide über den Uluru ein. Silvia durfte sogar vorne sitzen und knipste von allen Seiten und Höhen ein Bildchen. Von unserem Zeltnachbarn lernten wir noch einen von vielen Bush Tucker (Essbares aus dem Busch) kennen. Dieser Blütennektar ist ganz süss und wenn man nicht an einer alten Blüte saugt, bekommt man auch keinen Flash :-) , meint unser Nachbar mit Grinsen im Gesicht. Vor dem Sonnenuntergang stellten wir uns noch auf die Sunset View Area in Reih und Glied mit 100 anderen „Möchtegern-Photographen“ um das Farbenspiel festzuhalten. Als die Sonne bereits unten war, kam plötzlich der orange leuchtende Mond neben dem Uluru zum Vorschein. Auch dies hielten wir digital fest und stahlen uns ein wenig verspätet aus dem NP. Am folgenden Tag machten wir am Morgen den Valley of Winds Walk in den Kata Tjuta. Es windete übrigens wirklich sehr stark und wir philosophierten über den Düseneffekt. Wir waren ganz zu Frieden bei diesem starken Wind nicht auf einem Segelschiff mit Sturmfock zu sein :-) Beim zweiten Lookout verschlug es uns fast die Sprache. Die Kata Tjutas mit ihren runden Formen links und rechts in die Höhe ragend und in der Ferne eine wunderschön grüne Landschaft, welche normalerweise rot-braun und trostlos ist. Der Regen hat uns das Red Center in kräftigem Grün und mit vielen farbigen Blumen beschert. Wir können es nicht mit anderen Jahren vergleichen, doch uns wird immer wieder gesagt, was für ein Glück wir haben die Wüste so lebendig zu sehen. Wir geniessen die Freiheit jeden Tag das zu Tun, was uns gerade gefällt und freuen uns bereits wieder auf das Meer im Süden von Australien.

Top End: Litchfield NP – Darwin – Kakadu NP

Sonntag, 31. Oktober 2010

3.10. – 12.10.2010

Zur Abwechslung fuhren wir mal nach Norden. Wir besuchten den touristischen Katherine Gorge. Auf der 3-Gorge-Cruise genossen wir die imposante Schlucht und erfrischten uns im kalten Fluss, laut Guide, ohne die gefährlichen Salzwasser-Krokodile (Salties). Die Süsswasser-Krokodile (Freshies) seien harmlos. Sobald man diese sieht, einfach nicht näher schwimmen oder gehen und dann verschwinden sie meist selber, weil es scheue Tiere seien. Bei den Salties habe man gar nicht Zeit um zu reagieren… Man soll deshalb besser die Warnschilder beachten, die bei jedem kleinsten Wasserloch stehen. Fragt man aber einen Australier, wie gross die Gefahr hier zu dieser Zeit wirklich ist, dann bekommt man immer die Antwort „No Worries“, dh. soviel wie keine Angst, passiert schon nichts. Wie auch immer, ohne Krokodilsichtung kamen wir zurück zum Camping und genossen den Rest des Tages am wunderschönen Pool mit kleinem Wasserfall und Wasserdüsen, welche hier als „Spa“ bezeichnet werden. Am nächsten Morgen fuhren wir an den zweiten touristisch erschlossenen Punkt im Nitmiluk (Katherine Gorge) NP, den Edith Falls (Leliyn). Ein riesiger Pool lud zum Schwimmen ein. Wir quaselten mit zwei Australiern. Sie kommt aus Adelaide und er aus Alice Springs. Sie erzählten uns von ihren Erlebnissen mit den Aboriginal People und die Schwierigkeiten dieser in der heutigen Zeit. Durch die „in Besitznahme“ von Australien durch die Weissen wurde ihnen die Lebensgrundlage genommen. Der Platz zum Jagen wurde kleiner und kleiner und die Gebiete für ihre spirituellen Zeremonien von Touristen im Sinne der Weissen Regierung in Beschlag genommen und viel Geld damit verdient. Sie seien nicht einfach ein friedliches Volk: wer in dieser je nach Region sehr kargen Gegend überlegen will, muss kämpfen. Ihre Kultur und Sitten sei sehr komplex und leider oft von uns Weissen nicht verstanden und nicht respektiert. Sie leben mit dem „Pay-Back“, ähnlich der Blutrache in europäischen/asischen Religionen, was scheinbar noch immer wieder Probleme verursacht. Verschiedene Ansätze zur Verbesserung des Zusammenlebens werden von der Australischen Regierung versucht, jedoch scheint keine wirkliche Lösung in Sicht. Nach dieser kleinen Geschichtslektion machten wir uns auf unseren Weg in den Litchfield NP.

Die 4WD Strecke von Süden her, genau das Richtige für unseren Beauty, führte uns durch verschiedene Creeks und dem bekannten Reynold River Crossing. Wir wurden zum Glück vorgewarnt auf der Rechten Seite, wenn von Süden kommend, zu bleiben, denn auf der linken Seite bleiben immer mal wieder auch sehr erfahrene 4WD-Fahrer stecken. Wie Profis hielten wir vor dem Creek an, liefen mit unseren Crocs und Flip Flops durch das Wasser um die Tiefe zu prüfen. Zum Glück war das Wasser klar und keine Krokodilschilder zu sehen :-) Ohne Probleme überquerten wir den Creek und sind ein paar Photos reicher. Der nächste Creek war dann nicht mehr so klar und wir beschlossen ohne vorheriges Auskundschaften durch zu fahren. Als wir danach das Krokodilschild auf der anderen Seite sahen, fing unser Herz ein ganz klein Wenig schneller an zu schlagen und wir waren froh uns gegen das Durchwaten entschieden zu haben. Den nächsten Halt machten wir bei den Wangi Falls. In Mitten des grossen Pools konnten wir auf einer Sandbank stehen und erblickten tausende Flying Fox (Flughunde, ähnlich wie Fledermäuse) an einem der grossen Bäume beim Lookout. Auch diese wurden abgeknipst und weiter ging die Reise zu den Tolmer Falls, welche wir nur aus der Ferne betrachten konnten, denn dort ist eine seltene Kolonie dieser Flying Foxes, welche geschützt wird. Einige Kilometer düsten wir mal wieder auf unbefestigter Strasse zu der imposanten „Lost City“. Von dem Buley Rockhole mit seinen tausenden Schwimmlöchern wurden wir angenehm überrascht. Wir sahen nun schon so viele Wasserfälle mit Pools und mussten feststellen, dass die Australier jedes einzelne wunderschön finden und alle sind einen Tagesausflug wert… Auf jeden Fall genossen wir diese idyllischen Steinlöcher mit dem klaren kalten Wasser. Mit neuer Zuversicht der nächste Wasserfall sei auch eine Ausnahme und tatsächlich richtig spektakulär fuhren wir weiter. Tja, bevor wir vom Parklplatz losgehen konnten, mussten wir den Ameisenalarm auf einem Rucksack im Auto beseitigen. Irgendwie haben die kleinen Biester sich auf dem Rückenteil eingenistet. Mit viel Chemie und wenig Rücksicht wurden sie entfernt. Zum Glück waren sie nur aussen und nicht auch im Rucksack zu finden. Dann ging es los zu den Florence Falls. Die waren ganz nett und wir mussten wieder mal feststellen, dass wir einfach schon sehr viel um nicht zu sagen zu viel auf dieser wundervollen Welt gesehen haben und somit uns nicht mehr alles aus den Socken, ach nein Flip Flops haut :-)

Auf dem Weg nach Darwin besuchten wir den Crocodylus Park & Zoo, den uns die beiden Australier von Adeleide und Alice empfohlen haben. Dort wird Krokodilforschung und kommerzielle Zucht für Fleisch und Leder betrieben. Bei der Fütterung sprangen die Tiere bis zu 2m aus dem Wasser und unsere Angst resp. Vorsicht gegenüber diesen kraftvollen Kreaturen hat sich bestätigt. Ein kleines Kroki mit zugebundenem Maul durften wir in die Hand nehmen. Wer von Euch schon einmal eine Schlange angefasst hat weiss, wie es sich anfühlt für die anderen, die Haut ist fein und geschmeidig mit harten Schuppen. Von Darwin selber waren wir angenehm überrascht. In Erinnerung war die Stadt viel kleiner. Um jederzeit schwimmen zu können, wurde extra ein Wavepool, ähnlich dem Wellenbad in Laguna in Deutschland oder dem Alpamare bei Pfäffikon, gebaut. So muss niemand von den gefährlichen Box Jellyfish (Würfelquallen) oder den gelegentlich gesichteten Salties Angst haben. Leider verpassten wir den bekannten Mindil Beach Sunset Market, aber dafür besuchten wir den Parap Village Market mit den vielen kulinarischen Verpfelgungsmöglichkeiten und Souvenirs „en masse“. Auch das Museum & Art Gallery of the Northern Territory besuchten wir. In grossen Räumen schön präsentiert, das ist für Australien nicht typisch, sahen wir Carvings (Steingravuren) von Tiwi Island, Bark Paintings (Malerei auf Baumrinde) vom Arnhem Land und Dot Paintings (Malereien mit Punkten) von der Wüste. Bereits nach 3 Tagen hatten wir unser Shoppingfiber gestillt. Cairns war übrigens die letzte Stadt mit Shopping Möglichkeiten, ganze 2820km entfernt :-) Wir machten uns mit viel Mückenspray (die Chemiekeule ist das einzig wirksame gegen diese Biester) und neuen Kleidern mit Langen Ärmeln und Hosen auf den Weg zum bekannten Kakadu NP.

In Ubirr bewunderten wir die wunderschöne Gunbim (Aboriginal Rock Art) und die phantastische Aussicht über das Arnhem Land, welches nur mit Spezialbewilligung besucht werden darf. Leider waren wir genau 2 Tage zu spät um bei den Rundgängen mit den Rangers die verschiedenen Geschichten und Erklärungen über die Gunbim, das Land und die Aboriginal People zu hören. Pünktlich um 5 Uhr begann es zu Schutten. Zum Gück wissen wir das und haben unsere Dachstube bereits aufgebaut und das Leck im Dach mit Leim geflickt. Wir sollten also kein Wasserbett mehr bekommen. Am Morgen wurden wir dann durch das Surren von 1′000enden von Moskitos geweckt :-( Unser Deet wurde grosszügig angewendet und wir machten uns ohne Frühstück auf den Weg. Auf der sicheren Plattform beim Crossing zum Arnhem Land beobachteten wir 4WD-Fahrer, welche 50m neben einem Saltie den Fluss durchquerten und nicht einmal mit der Wimper zuckten (60cm tiefes Wasser mit ziemlich starkes Strömung). Wir fuhren die sichere Strasse ohne Überschwemmungen zum nächsten Highlight des Parks, die Nourlangie. Dort konten wir die Höhlen anschauen, welche die lokalen Aboriginal People vor tausenden Jahren bewohnten und die Malereien an den Wände brachten. Wir besuchten das informative Wanadjan Aboriginal Cultureal Center. Durch die vor ein paar Tagen begonnen kurzen Gewitter um meistens 5 Uhr wussten wir, dass die Regenzeit nicht mehr weit weg ist. Der Jim Jim und die Twin Falls sollen nun wieder ganz wenig Wasser führen, jedoch besteht die Gefahr auf den ungeteerten Strassen stecken zu bleiben. Deshalb entschlossen wir wieder nach Katherine zu fahren und uns über die Strassenverhältnisse der 4×4 Tanami Road zu informieren. Diese sollte uns nämlich von dem Purnululu (Bungle Bungle) NP in Western Australien (WA) in das Red Center nach Alice Springs führen (Mitten durch die Tanami-Wüste). Leider erfuhren wir, dass durch die in diesem Jahr sehr früh begonnen Build-ups, welche die Ankunft der Regenzeit ankündigen, die Strasse schon heftig zerfahren ist. Zusätzlich haben die Road Trains dieser über 1000km langen unbefestigten Holperstrasse zugesetzt. Dazu kam noch, dass die Wahrscheinlichkeit durchaus bestand, dass wir die Purnululu gar nicht besuchen können, weil auch dort der Regen den unbefestigten Strassen zu gesetzt hat (und wie wir später erfuhren kurz zuvor sogar die Leute wegen des Regens aus diesem Park evakuiert worden sind). Schweren Herzens entschieden wir uns deshalb über den Explorer’s Way, welcher ein ordinärer Highway mit Höchstgeschwindigkeit von 130km/h ist, nach Süden zu fahren. An dieser Stelle möchten wir aber festhalten, aufgeschoben ist nicht aufgehoben… :-)

Outlander’s Way: Townsville – Tennant Creek

Dienstag, 12. Oktober 2010

18.9 –2.10.2010

Wir kämpften um die Rücknahme unserer „Black Disaster“ durch den Händler, denn die Probleme bestanden seid dem 3. Tag, sprich wir beharrten auf der versprochenen Garantie. Schlussendlich bekamen wir nicht ganz alles zurück, aber doch einiges mehr als wir uns erhofft haben und kauften uns mit diesem Geld, plus ein wenig mehr, ein jüngeres Auto, das uns (hoffentlich) sicher durch das Australische Outback bringen wird. Wir wurden in Townsville tatsächlich fündig und reisen nun mit unserem weissen, mit Frangipani geschmückten Toyota Landcruiser Prado und „luxuriöser“ Dachstube in die verschiedensten Ecken von Autralien.

In nur 6 Tagen fuhren wir von der Ostküste in Queensland bis ins Outback nach Tennant Creek im Northern Territory. Auf dem Weg besuchten wir den schönen Porcupine Gorge und sahen unser erstes Emu mit seinen zwei Kleinen :-) Ebenfalls fuhren wir durch Schwärme von Heuschrecken, die schon fast den Himmel verdunkelten. In Hughenden begann der Dinosaurier Trail und besuchten hier erste Dinosaurier Museum und schüttelten der hier ausgestellten Urechse die Hand. Vom modern und informativ gestalteten Kronosaurus Corner in Richmond lernten wir die Geschichten der hiesigen Dinosaurier und deren Fossilien. Wir sahen den sensationellen Fund des Kronosaurus queenslandicus (grösste Meeresechse). An Silvia’s Geburstag fuhren wir von Julia Creek nach Mount Isa und gönnten uns am Abend ein für dieses „Outback Kaff“ ein 5-Sterne Dinner mit romantischem Ausblick auf die Minenhochöfen (ein grosses Dankeschön an dieser Stelle für alle Geburtstagswünsche). Wir besuchten diese am nächsten Tag mit einer mehrstündigen, informativen Tour und einem Guide mit Aussie-Slang, so dass wir (nicht) sehr viel schlauer wieder an die frische Luft kamen. Auf der Rest- Area in der Pampa zählten wir, anstelle den Schäfleins, die Road Trains (riesige Lastwagen mit bis zu 5 Anhängern) zum Einschlafen. Nach 1800km kamen wir in Tennant Creek gerade rechtzeitig für das Barkly Gold Rush Campdraft mit dem Cattle-Bash an. Der Stockman (australische Cowboy) versuchte dabei auf seinem/ihrem Pferd ein Kalb von der Herde zu trennen, dieses durch ein Tor, um zwei ca. 50m entfernte Pfosten, einmal mit und einmal gegen den Uhrzeigersinn, und schlussendlich über eine Ziellinie zu scheuchen (ohne dass man vom Pferd fällt, wie einer das geschafft hat). Das interessanteste an diesem Anlass war, dass alle ihre „Cowboy-Stiefel“ mit Sporen, lange blue-Jeans und kariertes Langarmhemd mit „Cowboy-Hut“ trugen. Der ganze Anlass war nicht ganz für Besucher ausgerichtet. So kam es, dass wir die kleine Tribüne wegen den Rindern verlassen mussten um von ihnen nicht ganz eingestaubt zu werden. Diese wurden nämlich auf einen Road Train geladen und „frische“, noch nicht herum gescheuchte Tiere, wurden in die Gehege rund um die Tribüne gebracht. Wir standen wie bestellt jedoch nicht abgeholt mit noch zwei anderen Touristen Mitten auf dem Parcours-Gelände sprich im Visier aller Anderen. Wir hofften einfach die nächste Runde fängt nicht an bevor wir nicht wieder auf „unsere“ sichere Tribüne sitzen durften. Zum Glück war das Rodeo sowieso erst auf den Abend geplant, so dass wir und nicht vor wütenden Bullen fürchten mussten.

Nun sind wir im Outback angelangt. Die Erde ist manchmal rot oder einfach braun, karg oder Wald bis zum Highway und oft viel grüner als wir uns es vorgestellt haben. Wichtig ist uns vor allem, dass wir mit unserem klimatisierten Frangipani-Beauty und Dachstube unsere Reise geniessen und bisher nicht bei einem Mechaniker verweilen mussten :-) Auch haben wir kein Känguru überfahren, nur im Woolie, sprich Migros, gekauft und mit einer Portweinrahmsauce mit getrockneten Tomaten schmecken lassen.

Weiter geht´s in den Litchfield- und Kakadu-Nationalpark. Auch werden wir Darwin nicht auslassen. Dazu aber mehr im nächsten Artikel…

Eastcost: Mackay – Townsville – Cairns – Port Douglas – Cape Tribulation – Tableland – Ayr

Samstag, 18. September 2010

20.8 – 17.9.2010

Am Tag unserer geplanten Weiterreise von Mackay bekam Silvia eine e-Mail von der Roche Australien. Es sei wieder eine CRA (Monitor) Stelle im Clinical Research im Office von Dee Why, nähe Sydney, offen und sie würden Silvia gerne dafür interviewen. Somit beschlossen wir noch weiter bei Reiner auf seiner Sunrise zu bleiben und wenn möglich in den nächsten Tagen einen Termin und Flug nach Sydney für Silvia zu bekommen. Leider war das so kurzfristig dann doch nicht möglich und wir entschlossen uns weiter Richtung Norden zu fahren und sobald der Termin fixiert ist von Cairns einen Flug zu buchen.
Wir fuhren also nach Townsville, bestiegen den Castle Hill, besuchten das HQ Reef Aquarium und genossen am Abend das Konzert von Adrian Lutz´s Freundin, einem Studienkollege von Basel (macht hier sein PhD). Am nächsten Tag fuhren wir zur bekannten und überall erwähnten Steinbrücke von Paluma. Tja, für uns Schweizer, die das Tessin und die wunderschöne Verzasca und Göschenen kennen, eine ziemliche Enttäuschung. Dafür war die „Passfahrt“ auf der eng gewundenen Strasse, wie in unseren Alpen. Einfach mit tropischem Regenwald links und rechts. Als nächstes klapperten wir einige Wasserfälle ab: Die Jourama Falls waren ganz nett und der beeindruckende Wallaman Falls ist mit 268 m der längste „sheer drop“, freie Wasserfall, in Australien. Auf dem Weg zu unserem nächsten kleinen „self-register“ Camping sahen wir dann tatsächlich unser erstes lebendiges Känguru, genauer gesagt Wallaby! Die grossen Brüder und Schwestern gibt es ja erst im Outback bzw. Norden. Vor Sonnenuntergang versuchten wir unser Glück die raren Platypusse am nahe gelegenen Fluss zu erspähen. Anstelle dieser beobachteten wir aber kleine Süsswasser-Schildkröten. Auf dem Rückweg im Dunkeln raschelten die „Kängurus“ oder Anderes (?) im Wald. Zurück auf dem Camping kochten wir mit Anja, einer allein reisenden Deutschen mit eigenem Campingbus, Abendessen und wurden von Bandicoots, riesigen rattenähnlichen Tierchen (Nasenbeutler), besucht. Am nächsten Tag fuhren wir zu den Murray Falls und wuschen uns im eiskalten Fluss. Gemütlich liessen wir den Abend mit Ukulelespielen ausklingen. Wir müssen noch viel üben damit wir auch auf den Zeltplätzen mit Nachbarn ohne Ärger spielen dürfen :-)
Dann kam der grosse Tag, an welchem wir Rebi und Angie (Freundinnen aus Basel) in Cairns trafen. Das Wiedersehen war grossartig und wir erzählten uns unsere tausend Geschichten unserer Reisen und Angie vom Leben und Studieren in Melbourne. Am folgenden Tag klärten wir ab, welche Reparaturen unser Auto hier in Cairns bekommt, denn der Ölverbrauch ist trotz dickstem Öl seit Byran Bay nicht besser geworden. Es stellte sich heraus, dass der Druck auf den Zylindern viel zu gering ist und somit entweder der ganze Motor überholt werden muss oder ein anderer Motor eingebaut wird. Die weiteren Abklärungen nahm der Mechaniker unseres Händlers in die Hand und versicherte uns, mit Ölkontrollen und gegebenenfalls auffüllen, können wir ohne Bedenken mit unseren Freunden zum Cape Tribulation hoch fahren. Bis wir zurück in Cairns sind, ist der Papierkram erledigt und der andere Motor vor Ort, falls die Versicherung diese Variante bezahlt. Gesagt getan, voll bepackt fuhren wir nach Port Douglas und organisierten einen Tauchtrip für den nächsten Tag. Das Aussenriff des Great Barrier Reef betauchten wir 3x und bestaunten die Korallenpracht, viele grosse Fische, auch kleinere Haie und sogar Schildkröten. Die Tarnkünstler Sepias überraschten uns und den freundlichen Napoleon konnten wir streicheln. Weiter ging unsere Reise zur Mossman Gorge, wo wir uns im idyllischen Bächlein erfrischten. Mit der Fähre fuhren wir weiter über den Daintree River, welcher für die gefährlichen Salzwasserkrokodile bekannt ist. Leider sahen wir aber keines :-( Auf dem Zeltplatz im Cape Tribulation erfuhren wir unter erschwerten Handyempfangsbedingungen, dass ich einen Vorstellungstermin am Montag haben kann. Mit dem hiesigen Satelliten Internet buchten wir den nötigen Flug und versuchten noch den Mechaniker zu kontaktieren, denn wie wir vermutet haben war noch gar nichts konkretes wegen unserer Ölgeschichte organisiert worden. Nach einem Stopp am kilometerlangen weissen Sandstrand vom Cape Tribulation stapften wir bei Ebbe zu den Mangroven hinaus und danach wollte dann unser Auto nicht mehr anspringen. Mit Geduld und gutem Zureden gings dann aber doch weiter. Die Strasse wurde zur 4WD Piste und wir wurden kräftig durchgeschüttelt. Bei einer Steigung von 15 Grad klapperte unsere Pearl heftig und wir bangten, dass wir, so überladen wie wir waren, oben ankommen. Alles kein Problem, wir haben ja eine Untersetzung und Zeit. Wir wollten Abenteuer und das bekamen wir. Mitten im Nirgendwo namens Lakeland, ohne Lake zum Schwimmen, aber bei brütender Hitze campierten wir. Mehrere Wallabys kamen in der Dämmerung fürs Abendessen auf die saftig grüne Wiese des Campingplatzes. Ausgeruht ging unsere Reise am nächsten Morgen zur Tankstelle und dann lediglich 300 m weiter. Die Black Pearl wollte nicht mehr. Aber wir hatten nicht einmal Zeit uns umzuschauen, da hielt bereits ein Aussie an und schleppte uns zur Tankstelle zurück. Nach nervigem telefonieren mit der Roadassistance und geduldigem Warten erholte sich unsere Black Pearl und wie mit Wunderhand sprang sie wieder an. Es schien als habe sich die Verstopfung der Benzinzufuhr gelöst und wir konnten quietschfidel weiter fahren. Im Granite Gorge Nature Park erfrischten wir uns im kühlen Nass und bewunderten die Massen an kleinen und grossen Rock Wallabys auf den Felsen. Durch das Anfüttern der noch immer wilden Tierchen hat sich eine stattliche Population gebildelt. Wir übernachteten in einem gemütlichen Cabin und am Morgen noch ohne die Tagestouristen entdeckten wir sogar, die süssen Baby-Wallabys in den Beuteln der Mütter. Nach einem ausgiebigen Photoshooting führen wir nach Kuranda, der Hauptort in den Tablelands. Wir shoppten bis die Läden bereits um 15h schlossen, denn der letzte Zug nach Cairns fuhr mit den Tagestouristen zurück. Wir machten uns auch auf den Weg nach Cairns um die kurvige Strasse bei Tageslicht zu meistern.
Am nächsten Tag fuhren wir früh Morgens zum Flughafen um herauszufinden, dass der Flug annuliert war. Zum Glück nahm es die „Roche“ easy und ich bekam einfach am nächsten Tag einen neuen Termin. Zu zweit versuchen wir nun dem Mechaniker unseres Händlers und der Versicherung Beine zu machen, denn die Autorisierung für die nötige Reparatur war noch immer hängig. Schlussendlich wurde zugesagt auf Garantie einen anderen Motor zu besorgen und einzubauen. Wir bekamen sogar einen Ersatzwagen für die Zeit der Reparatur. Weil Angie leider bereits wieder nach Hause nach Melbourne flog und am nächsten Tag in die Schweiz, denn ihre Schwester heiratete, fuhren wir mit Rebi alleine wieder ins Tableland.
Das Interview bei der Roche ging übrigens sehr gut und wenn nun der Referenzcheck auch ok ist, dann scheint nichts mehr im Weg zu sein für den Job als Clinical Research Assistance (Monitor). Dieses mal einfach in Australien anstelle in der Schweiz. Wann genau eine dieser Stellen jedoch frei wird ist noch unbekannt (am Liebsten Mitte nächstes Jahr). Bis dann reisen wir einfach noch weiter in Australien oder anderen Ländern umher :-)
Mit dem Auto Barn Van fuhren wir also wie gesagt nochmals ins Tableland und besuchten dieses Mal die Malanda Falls. Dort sahen wir unsere ersten Tree Kangurus, sogar mit Baby im Beutel! Am nächsten Tag buchten wir eine Platypus Tour am Tarzalis Lake und konnten tatsächlich einige Photos von diesen eierlegenden Säugern machen. Weiter fuhren wir zum Waterfall Circuit und bestaunten die Millaa Millaa Falls, Zillie Falls und Ellinjaa Falls. Danach fuhren wir zu den Innot Hot Springs. Leider waren diese Quellen nicht in der ursprünglichen natürlichen Umgebung, sondern das heisse Wasser wurde in altmodische unterschiedlich warme Pools geleitet. Man sah wieder einmal, dass die Australier nicht sonderlich Wert auf nette Präsentation und Ambiente legen.
Nach dem Telefonat mit dem Automechaniker in Cairns fuhren wir zurück nach Cairns, weil unsere Black Pearl angeblich am Nachmittag fertig geflickt sein sollte. Tja, wie soll es auch anders sein, natürlich war noch ein unvorhergesehenes Problem aufgetreten und wir wurden auf den morgigen Samstag vertröstet. Als er dann am nächsten Morgen meinte, es sei alles klar, wir sollen aber am Montag vorbei kommen, damit er dann noch den nötigen Ölwechsel machen kann, wurden wir sauer. Wir kamen extra bereits vor dem Wochenende zurück und besuchten die Lavahöhlen in Undara nicht, weil er uns gesagt hat, er sei fertig. Ansonsten wären wir mit einem Abstecher in die Höhlen direkt nach Townsville gefahren um Rebi rechtzeitig auf den Flughafen zu bringen. Mürrisch ging er das nötige Öl kaufen und machte den Ölwechsel gleich. Frohen Mutes fuhren wir los, wieder ins Tabelland nach Malanda, weil wir dort nun am Wochenende ins älteste Kino von Australien gehen konnten. So berauschend war der Kinosaal jedoch nicht und auch der Film Twilight hat uns nicht überzeugt. Zum Glück hatten wir Rebi, die uns immer wieder die Handlung erklären konnte, den der Film basierte auf dem Vorwissen der ersten 2 Folgen, die wir beide natürlich nicht kannten :-) Am nächsten Tag fetzten wir in einem Zug nach Townsville, beziehungsweise Ayr, wo wir das scheinbar phänomenale Tauchen am Yongala Wrack gebucht haben. Leider hatten sie nicht mehr Platz für uns alle 3 am gleichen Tag. Deshalb ging Rebi am Montag und wir am Dienstag, denn am Mittwoch flog Rebi bereits weiter nach Brisbane. Für alle nicht-Taucher: Man darf 18-20h nach dem letzten Tauchgang frühstens Fliegen und hier in Queensland sind es sogar 24h, „by law“, somit konnte Rebi nicht erst am Dienstag tauchen. Wir beide gingen bereits am Montag, nachdem wir Rebi in die Tauchschule brachten, wieder mal zum Mechaniker. Denn unsere Karre knattert seit Gestern Morgen merkwürdig. Oh Wunder, wieder einmal ein Leck! Die Dichtungen des in Cairns eingebauten Motor halten nicht. Wir telefonierten mit dem Mechaniker in Cairns und erfuhren, dass da noch ein Problem bestanden hat, er jedoch nicht die Autorisierung von unserem Händler beziehungsweise der Versicherung bekommen hatte, dies auch richtig zu reparieren. Somit hat er gemacht was er konnte… Was ist denn das für eine Aussage! Wir hätten ihn würgen können. Wir müssen doch als Besitzer informiert werden, wenn etwas kaputt ist, ob auf Garantie repariert wird oder nicht ist doch egal. Es ist ja wohl unsere Entscheidung, ob wir Geld ins Auto stecken oder es riskieren auf den nächsten Kilometern wieder stecken zu bleiben. Von unserer Helpline bekamen wir die Adresse unseres nächsten Mechaniker, hier in Ayr. Dieser ältere, sehr freundliche Mechaniker erklärt uns alles in verständlicher Sprache, denn unterdessen fragen wir genau nach. Er reparierte das Nötige und sagte wir sollen Morgen nach dem Tauchen nochmals vorbei kommen, denn einen passenden Kielriemen muss er noch besorgen und dann austauschen. Wir tuckerten also zurück zum Camping… und blieben nach 5km genau neben einem kleinen Tümpel liegen. Der Sonnenuntergang bescherte uns tausende Moskitos! Ins Auto geflüchtet warteten wir auf unseren Zeltplatznachbarn, den Rebi mobilisieren konnte um uns auf den Camping zu schleppen. Zum Glück hatten wir immerhin Natelempfang. Zum Abrunden unseres miserablen Tages erzählte uns Rebi dann auch noch, dass sie auf der Bootsfahrt zum Yongala Wrack Buckelwale gesehen haben!!! Immerhin hatte jemand einen fantastischen Tag :-)
Wir sahen zwar am nächsten Tag die Buckelwale nicht mehr, aber die zwei Tauchgänge am bekannten Yongala Wrack waren ganz schön. Das Wrack ist mit tausenden von Korallen übersäht und hat viele grosse Fische. Hier sind die Seeschlangen aber leider nicht so niedlich wie in Niue und Tonga. Sogar eine riesige Schildkröte mit geschätztem 1,5m Panzerdurchmesser konnten wir bestaunen.
Wie ein Wunder sprang unsere Black Pearl am Nachmittag wieder an. Mit letzten Kräften erreichten wir gerade noch den Mechaniker ohne wieder abgeschleppt werden zu müssen :-) Es kam aus, dass das eine Teil von Cairns nun doch eingebaut werden muss und dieses Mal auch auf Garantie erlaubt wurde. Nun kriegten die in Cairns es aber nicht auf die Reihe, das Teil so zu senden, dass es am nächsten Tag ankam. Nein es brauchte tatsächlich 3 Tage und war am Ende sogar das falsche Ding. Der Mechaniker hier von Ayr flippte fast aus… Er zeigte uns auch die verschiedenen Ölflecken unter unserem Auto und meinte, die Bremse und Federung, sowie das ganze Auto sei in einem Zustand, dass er nicht damit nach Darwin fahren würde. Jetzt sind wir natürlich völlig baff. Wir haben extra ein Auto bei einem Händler gekauft, damit wir nicht von einem Backpacker mit einem privaten Deal übers Ohr gehauen werden. Nun scheint es aber, dass wir zwar durch unsere Garantie (bis jetzt) nichts an die Reparaturen bezahlen mussten, aber die Reparaturen werden erst gemacht, wenn etwas kaput ging, sprich wir mal wieder am Strassenrand stehen bleiben.

Wir sind gespannt wie die Geschichte hier in Ayr endet, denn momentan sitzen wir noch über das Wochenende hier fest. Durch ein weiteres unbekanntes Problem konnten wir nämlich gestern immer noch nicht weiter fahren. Am Montag muss noch heraus gefunden werden, warum der nun zusammengesetzte Motor raucht und nicht so tönt und läuft wie er sollte…(4 Mechaniker haben es am Freitag Abend zusammen nicht geschafft).

Trotz allem Ärger mit der „Black Disaster“ haben wir es genossen mit den beiden Mädels herum zu reisen. Wir wünschen Rebi noch eine schöne Zeit in Brisbane und Byran Bay. Viel Spass auf Bali in unserem Honeymoon Hotel und alles Gute in den restlichen Ländern deiner Weltreise. Ein erfolgreiches Studium wünschen wir Angie und freuen uns schon jetzt dich in Melbourne zu besuchen.

Mackay retour

Donnerstag, 19. August 2010

25.7.2010 – 19.8.2010

Nach einer einfachen Einklarierung im Hafen von Mackay, Australien, hatten wir ein tolles Wiedersehen mit den World ARC Leuten und bekamen unser erstes BBQ, es werden noch einige folgen :-)
Unsere Suche nach einem fahrbaren Untersatz mit 4WD begann bereits hier mit Hilfe des Internets und dem Pocket Trader (so was wie bei uns die Zeitung „Fundgrueb“). Zwei Besitzer kamen extra mit ihren Autos zur Marina um sie uns zu zeigen. Das eine war aber zu neu, sprich zu teuer und das andere zu klein, denn wir wollen darin übernachten und unsere sieben Sachen müssen auch Platz haben. Es zeigte sich schnell, dass wir am Besten an den Ort des Geschehens fliegen, sprich nach Cairns, Brisbane oder Syndey. Weil wir unterdessen beschlossen haben, zuerst die Westküste zu bestaunen würde sich Cairns als Startort am Besten eignen. Nun kam es jedoch anders: ein super Angebot in Sydney packte uns und wir flogen in die Kälte. Von einem Händler kauften wir mit Versicherung und Garantie unsere „Black Pearl“.
Am 6.8.2010 fuhren wir Richtung Norden los. Die erste Nacht verbrachten wir auf einer einfachen Camping Area mit WC und sogar WC-Papier im Watagan Nationalpark (NP). Am Morgen wurden wir von Motorradfahrern und ihren Maschinen geweckt, denn es stellte sich heraus, dass es hier einige Pfade gibt, an welchen die Jungs Spass haben. Wir testeten unseren 4WD und achteten darauf immer schön links zu fahren :-) Weil die Nacht heftig kalt war, fuhren wir zügig weiter Richtung Norden. In Byron Bay stellten wir dann leider fest, dass unsere „Black Pearl“ einiges an Öl verschlingt. Deshalb riefen wir die Helpline an. Natürlich war es Sonntag und wir vertrösteten uns auf Montag. Ist ja kein Notfall, Öl reinschütten und auf den nächsten Camping. Am Montag suchten wir dann einen Mechaniker auf. Nach 6 Stunden fragten wir dann Mal nach; wie es denn aussieht und erfuhren, dass sie kein Leck gefunden haben, lediglich einen Ölwechsel gemacht haben und nun das dickere Öl (30W-70, so was gibt’s wirklich!!) nicht mehr so schnell verbraucht werden sollte. Wir sollen aber auf jeden Fall in Brisbane zum Mechaniker des Händlers und die Sache dort genauer abklären. Gesagt getan einen Tag später waren wir pünkltlich um 9h vor Ort, nur kein Mensch in der Werkstatt. Wir erfuhren dann, dass genau an diesem Tag der Picknick Day in Brisbane sei und deshalb niemand arbeiten würde. Tja, trotz Voranmeldung hat uns dies keiner geflüstert :-( Weil es in Brisbane selber keine Camping Möglichkeit gibt und einfach in den Strassen parkieren kann in heftigen Geldstrafen enden, beschlossen wir nach Bribie Island zu fahren und dort Henning und seine Kathrin zu treffen. Gemütlich kochten wir uns ein köstliches Nachtessen und redeten viel. Am Nächsten Tag machten wir einen kurzen Abstecher zurück nach Brisbane. Der Chef persönlich flickte alle unsere kleinen Problemchen, wie zum Beispiel das Schloss der Fahrertür, Scheibenwaschsystem hinten und vorne… nur das Öl war natürlich nun nach 400 km noch immer voll. Leider wurde unsere Befürchtung wahr und lediglich nach zusätzlichen 200 km war der Ölstand bereits tief und wir mussten wieder einen Liter dickflüssiges Öl einfüllen. Nach 3h dem Mechaniker über die Schulter guggen fuhren wir wieder auf den Camping, wo Henning und Kathrin unseren Platz vorsorglich für eine weitere Übernachtung reserviert haben. Am nächsten Tag folgten wir dem Tip der Beiden und führen oberhalb von Noosa im Great Sandy NP auf dem 40km langen Sandstrand die Küste entlang. Wie die Profis liessen wir Luft aus den Pneus und schalteten den 4WD ein. Es war ein super Gefühl dort hochzubrausen. Immer schön links bleiben, denn der Strand war ziemlich befahren. Es hat sogar Schilder für die Höchsteschwindikeit von 80 km/h :-) In der markierten Camping Zone suchten wir uns ein lauschiges Plätzchen und übernachteten auf einer sicheren Düne, hoch genug für die kommende Flut. Am nächsten Tag fuhren wir gemütlich weiter und machten einen langem Mittagsstop am Strand. Wir beobachteten die Surfer. Die Wellen wurden immer grösser und bereits nichts mehr für uns Anfänger. Zur Zeit fehlen uns leider noch die Surfbretter… Plötzlich entdeckten wir schwarze Schatten in den Wellen… so cool, Delphine sprangen aus dem Wasser und surften in den Wellen!!!
Als Kontrast zum Meer fuhren wir zur Abwechslung Mal wieder Richtung Westen und erkundeten das Hinterland. Noch nicht wirklich das Outback, aber es wurde trockener und staubiger. Dier Erde immer röter und schlussendlich waren wir in Sapphire am Saphir schürfen. Einen ganzen Tag hackten wir mit dem Pickel Löcher in den Boden, schaufelten den hoffnungsvollen Schutt in Eimer, siebten die Steine raus und wuschen schlussendlich die Resten im Hüpfsieb bis wir den Flip aufmerksam nach Saphiren durchstöberten. Bereits beim 2. Flip entdeckten wir zwei blaue, kleine Saphire!!! Ihr glaubt es wahrscheinlich nicht, aber am Ende des Tages hatten wir 13 Saphire von 2 – 10 mm Grösse: Alle wertlos, denn der grösste ist mit Sprüngen durchsetzt. Spass hat es trotzdem gemacht. Mit Blasen an den Händen und Rückenschmerzen fielen wir müde in unser Bett in der „Black Pearl“.
Unsere Reise trieb uns wieder an den Anfang es Geschehens. Wir verbringen nun nochmals einige Tage in Mackay und helfen Reiner die Sunrise für den Verkauf auf Vordermann zu bringen.