Archiv für November 2011

Phuket – Basel

Dienstag, 22. November 2011

5. – 13.11.2011

Die letzten Tage mit Reiner auf dem Trockendock vergingen wie im Flug. Die „Sunrise“ bekam einem neuen Unterwasseranstrich von uns und wurde von einheimischen Arbeitern poliert. Die Antriebswelle mit Stopfbuchse und Lager wurden von Simon und Reiner erneuert und Reiner hörte interessiert unsere 1´000 Geschichten der Überfahrt von Australien an. Mit TNT schickten wir unser Übergepäck nach Hause und flogen mit leichtem Gepäck am 9.11.2011 in die Heimat zurück.

Mit etwas Verspätung, weil in Berlin der dichte Nebel uns nicht starten liess, kamen wir am Abend in Basel an. Wir freuten uns sehr über das riesige Empfangskomitee mit Gross und Klein. Mit selbstgemaltem Plakat, lachenden Gesichtern und offenen Armen wurden wir herzlich empfangen. Bei einem kurzen Zusammensitzen im Flughafenkaffee erzählten wir erste Geschichten, genossen ein Rivella rot und fielen später müde in ein nicht schaukelndes Bett bei meinen Eltern in Aesch.

Gerade noch rechtzeitig kamen wir für die Herbstmesse zurück und genossen diese mit meinem Göttibueb, seinen Schwestern und Mutter. Am Sonntag wurden wir von zahlreichen bekannten Gesichtern beim Welcome Brunch empfangen. Vielen Dank an Alle für die schöne Überraschung und vorallem an meine Eltern für das Organisieren. Wir sind sehr gerne wieder zu Hause!

Bei einem persönlichen Wiedersehen erzählen wir euch sehr gerne weitere Erlebnisse von unserer Reise und zeigen euch ein paar Photos. Die Fotoalben sind schon fast alle fertig! Wir freuen uns auf eure Einladung :-)

Zu Hause angekommen

Dienstag, 22. November 2011

13.11.2011

Willkommens-Schnitzelbangg von Papi Walti Koster

Ich bi kai Maa vo lange Rede
doch hütte muess es si
ich ha versucht e baar Värsli z’dichte
und ha euch folgendes zum brichte

d’Silvia und dr Simon sinn wieder doo
do drüber sinn mir alli froh
nach über 2 Johr dur d’Wält duure goh
sinn si gsund wieder ummekoh

Uff dr Tartaruga – e Katamaran e grosse
löhn si sich übere Atlantik bloose
nur Wasser und Himmel wyt und breit
und öppe e Delphin – wo sali sait

Si seegle über 3 Wuche und gsehn kai Land
doch denn entdecke si Karibikstrand
dört göhn si go dauche und go erkunde
si hänn viel gseh und uusegfunde

Nach eme Abstächer nach Florida
foot in Equador e neus Abentür a
mit dr Sunrise – enere schigge Yacht
hänn si sich uff s’Wasser g’macht

Erschti Etappe isch Galapagos
e Naturparadies so mega gross
dort läbe Dier und Pflanze in ere Wält
fascht unveränderet – vo Mensche Händ

Die nöggscht Rieseetappe – also die zweiti
füehrt si denn in südlichi Breiti
3 Wuche seegle bis zum nöchste Land
Marquesas heisst dä schööni Strand.

Denn seegle si in der Südsee umme
glabbere Insle ab – und hänn viel Sunne
Tahiti, Bora Bora, Fiji und so Näme
mit dräume nur – dass mer dört ane käme

Für unseri zwei Meeresbiologe
gits viel z’dauche unter d’Wooge
do git’s Schildgrotte – und viel schööni Fisch
e mänge landet uff em Disch

Australie isch ihr nöggscht Zwüscheziel
s’seegle wird ene langsam z’viel
si stiige vo dr’Yacht – um in e Camper
und wärde nach 10 Moonet – eifach zue Trämper

Do erkunde si dr Norde – und denn ab dur d’Mitti
abe in Süüde – in dääre droggene Wyti
doch kuum sinn si duure – gits im Noorde Rääge
e sooviel – dass es nümme isch e Sääge

Neuseeland ligt nääbe dra – im Oschte
also hopp e Abstächer – in e Fluugi ine moschte
uff Räder hänn si s’Land erkunde dörfe
zwüsche ine sinn si au go surfe

Vorhär e Aerdbebe – Christchurch hets geschüttlet
dehaim hämmer zitteret – doch an de Plän wird nit grüttlet
und au nochhär no eins – e soone Glück
denn sinn si scho wäg – e grosses Stück

Denn kunnt vo Australie no der Weschte
bi Kenner g’hört Perth halt eifach zum Beschte
in d’Schuel gange isch d’Silvia do früener scho
het änglisch büfflet um wieder z’koh

Mit eme schnälle Flug quer uff Mackai zrugg z’Nacht
sinn si nach 8 Moonet wieder uff dr Sunrise – ihrer Yacht
jetzt sin si Skipper und Boss uff däm Schiff
hänn sälber Verantwortig – z’ramme kai Riff.

Si seegle wyter via Cairns gege Nordweschte
Indonesie bim dauche go teschte
in Bali – d’Insle vo ihrer Hochzytsreis
spanne si uus – und hänn immer no kai Mais.

Si bsueche e Uffzucht station uf Borneo
wäge däne Orang Utans sinn di do ane ko
die kömme noch und frässe Banane
ein goot der Silvia bis an d’Hoose aane

Denn seegle si wyter Richtig Singapur
si hänn Zyt und bruuche kai Uhr
dert hoole si dr Sievi vom Flugi ab
uff dr Sunrise wird der Platz nit knapp

Dä neu Matroos legt tüchtig Hand aa
und het sogar au no dr Plausch dra
au uff e Mascht uffe glätteret isch er – uff dränge
het d’Ussicht gnosse, s’het em nit welle länge

Bis Langkawi uffe – dr Küschte entlang
sinn si gseeglet – stundelang
und hett der Wind wiederemol nid welle
hänn si miesse der Motor aastelle

Bis Phuket isch denn die letschti Etappe
do sinn si scho wieder ohni Babbe
mit Rebi und Dani goht’s au zum dauche
e böses Wätter duet si heftig schlauche

In Phuket isch denn doch gli Schluss
sie düen bestiige – e Berliner Airbus
und düse wieder Richtig Schwyz
drum fiire mer zämme hütt e bitz.

Langkawi – Phuket

Samstag, 05. November 2011

12.-29.9.2011

Gastartikel von Rebi

Unser Flug verlief einiges ruhiger als der von Sievi – wettertechnisch gesehen, ansonsten bin ich immer noch der Auffassung, dass die Finnair, die Fluggesellschaft ist, die den Rekord im ständig Reden hält. Etwa über Bangkok fing dann das Flugzeug ziemlich stark an zu schütteln – von einem Gewitter fehlte jedoch jede Spur – aber wir bekamen keinen Kaffee und Tee zum Frühstück serviert wegen der Turbulenzen. Wir landeten pünktlich in Singapur und bezogen unser Zimmer im Hotel Crown Plaza direkt am Flughafen. Es ist ein super Hotel mit einem mega schönen Pool. Wir zogen also unsere Badesachen an und hüpften ins Wasser. Plötzlich sahen wir eine Hochzeitsgesellschaft, die auf Stühlen neben dem Pool warteten und tatsächlich wurde einige Minuten später die Braut zu der Gesellschaft geführt. Es war für uns ein etwas komisches Gefühl daneben im Pool zu sein, aber na ja das Hotel ist für alle da.

Am nächsten Morgen flogen wir weiter nach Langkawi. Dort wurde ein Taxi für uns organisiert: An den Hafen in Kuah zur Adler-Statue (dies die Beschreibung für den Treffpunkt von Silvia). Also dann los – der Taxi-Fahrer fragte nochmals nach, konnte jedoch so schlecht Englisch, dass ich ihm kurzerhand eine Adler-Statue auf ein Blattpapier malte (sie sah ganz schlimm aus, aber der Mann brachte uns danach ans richtige Ort) und ich dachte nur ganz ruhig Rebi, du bist wieder in Südostasien.

Es klappte alles. Wir warteten ca. 10 Minuten und dann kam Silvie angehüpft, juhuiiiiii, Simon im Schlepptau (ohne hüpfen ;-) ). Nach einem freudigen Wiedersehen, fuhren wir mit dem Dinghi zur Sunrise, auf der der Matrose Sievi wartete. Wir quartierten uns ein und dann gab es zuerst mal Kaffee und Kuchen, dass ist mal ne Begrüssung.

Die nächsten vier Tage können im Bericht von Sievi nachgelesen werden – ausser dass ich nicht auf den Masten ging, sondern nur Dani, haben wir nichts hinzuzufügen.

Am Morgen wurde Sievi von Silvie und Simon auf den Flughafen gebracht. Dani und ich schliefen aus und bereiteten das Frühstück vor. Danach gingen wir einkaufen, da wir ne längere Strecke vor uns hatten. Wir reisten aus Malaysia aus und machten uns auf nach Thailand mit genügend Proviant an Bord.

Und endlich hatten wir Wind und was für einen. 2 Tage segelten wir in Schräglage, sodass ich und die Tabletten namens Stuggeron, wie auf dem Segeltörn in Griechenland, beste Freunde wurden. Ich ging nur unter Deck, wenn ich auf’s Klo musste oder schnell irgendetwas holen (Brille, Buch, Jacke etc.). Wie Simon da unten kochen konnte, ist mir vollkommen schleierhaft. Dani machte sich auch nicht schlecht und wusch vielmals das Geschirr ab – wie ist mir auch vollkommen unverständlich, tja. Aber es war herrlich im Cockpit zu sitzen, den Wind ins Gesicht geblasen zu bekommen und sich von den Wellen anspritzen zu lassen. Bis dahin sind wir immer dem schlechten Wetter davon gefahren und übernachteten in traumhaft schönen Buchten mit stahlblauem Wasser fern von jeglichem Tourismus. Es war einfach wunderbar.

Aber Silvie und Simon haben immer etwas auf Lager, wenn ich dabei bin (sprich sogenannte Premieren). Diese Premieren fingen damit an, dass wir in eine Koralle fuhren, da plötzlich das Wasser seicht wurde, juhuiiii. Dani tauchte unter das Boot und fotografierte das Ruder – alles halb so schlimm. Leider wissen wir nicht wie es der Koralle geht, hoffentlich gut.

Am nächsten Tag hatten wir wieder ordentlich Wind und segelten Richtung der Insel Koh Phi Phi. Auf Koh Phi Phi wollten wir ein paar Tage bleiben und tauchen gehen. Die Insel war schon in Sicht und mit ihr der Regen. Wir fuhren direkt auf eine schwarze Wand zu und dann auch hinein, womit wir zu einer weiteren Premiere kamen. Wie so schön auf Seemannssprache gesagt: „Nachdem uns eine Böe erwischte, wuschen wir die Rehling.“ Für alle Nicht-Seemänner und -frauen, wir standen so schief auf dem Wasser, dass ich fast senkrecht auf dem Tischbein stand. Der Regen wurde uns ins Gesicht geschleudert, Silvie machte die Genua los und Dani und ich zogen sie ein, damit nahmen wir dem Wind jegliche Angriffsfläche und wir standen wieder gerade. Puhhhhhh, wir waren alle bis auf die Unterhosen nass. Ausserdem hat uns diese blöde Böe weg von der Insel Phi Phi geblasen und wir hatten nun eine Stunde länger als geplant, huiiiii. Ich war ehrlich gesagt sehr froh, als wir in der Bucht von Phi Phi ankerten. Wir nahmen ein Bad im warmen Wasser – unglaublich war während der ganzen Reise, dass es regnen konnte, dass Meer aber immer super schön warm war und dass die Temperatur nie abkühlte.

Die nächsten Tage verbrachten wir auf Koh Phi Phi – man kann dort super shoppen gehen, eine weitere Attraktion war das Fisch-Spa und zum Schluss liessen wir uns bei einer Massage verwöhnen mit abschliessendem Abendessen (ich war auf meiner Weltreise letztes Jahr schon auf Koh Phi Phi und kannte ein super schönes Hotel mit guten Massagen und Essen). Unser Tauchtrip war auch ganz lustig – vor allem weil wir auf das Boot der Tauchschule von unserem Boot aus springen mussten. Die Tauchgänge selber waren abwechslungsreich – mal ganz schlimm mit einem Artificialreef, das überhaupt noch nicht überwachsen war bis hin zu Teilen mit wunderschönen Korallen.

Weiter ging es nach Phuket – wir mussten dort einklarieren, bis jetzt waren wir wohl eher illegal in Thailand. Dies war kein Problem und wir konnten nun erstmals mit gutem Gewissen Thailand betreten ;-) . Der Anblick war nicht so toll, denn das Klische von Thailand bestätigte sich – Bars mit jungen Damen und älteren Herren. Wir gingen schnell einkaufen und dann wieder ab aufs Schiff.

An den letzten Tage unseres Urlaubs besuchten wir eine Perlenfarm und übernachteten in einsamen Buchten zwischen kleinen teilweise unbewohnten Inseln. Die Regenzeit machte ernst und es regnete stundenlang. Wir nahmen es gemütlich mit lesen und Filme schauen. Ein kleinen Ausflug mit dem Dinghi zum James Bond Felsen, bei dem es von Touristen wimmelte.

Dann war es Zeit in den Hafen bei Phuket einzufahren. Den letzten Abend rundeten wir mit einem guten Abendessen und mehreren Partien Billard ab. Auf dem Schiff verschliefen wir dann sogar Silvie’s Geburtstag, den wir am Morgen darauf mit Kaffee und Kuchen dann feierten. Dann kam der Moment des Abschieds. Es waren super schöne Wochen mit euch beiden. Vielen, vielen Dank.

Region Phuket und Similan Inseln

Freitag, 04. November 2011

29.9. – 4.11.2011

Meinem Geburtstagskuchen wurden die Kerzen vom Wind ausgeblasen, dafür war er köstlich. Gestärkt gingen wir dann also mit unserem Taxi die Insel Phuket erkunden. Zuerst besuchen wir den Schneider Sam, welcher uns toll beriet und schöne Business-Anzüge für Simon und einen Hosenanzug und Jupes für mich anfertigen wird. Danach wurden wir ins Central Festival Shopping Center gefahren und ich bekam meine Geburtstagsfrisur. Endlich nicht mehr nur Haare auf dem Kopf :-) . Bei einer Entspannungsmassage nahm ich Glückwünsche aus der Schweiz entgegen und beim Nachtessen am Strand mit Kerzenlicht und einem guten Stück Fleisch vom hiesigen Franzosen liessen wir den schönen Tag ausklingen. Danke für die vielen Glückwünsche per eMail. Wie schön, dass es diese Technologie doch gibt :-) . In den nächsten Tagen bescherte uns das Wetter viel Regen und so kam es, dass wir vor der Yacht Haven Marina ankerten und uns den Kopf zerbrachen, was wir mit unserem letzten Monat in Thailand anfangen sollen. Wir gingen zur ersten Anprobe beim Schneider und liessen uns wieder für den Spotpreis von 6 Fr. eine Stunde massieren :-) . Zum Glück kam dann doch wieder die Sonne mit ihrer brütenden Hitze und wir motorten zu Koh Hong um den „Hong“ zu besuchen. Mit dem Dinghy fuhren wir neben vielen Touristen im Kanu in diese Lagune in der Kaltsteininsel und bestaunten die Gesteinsformationen. Durch einen Tunnel fuhren wir dann wieder hinaus und hatten einen gemütlichen Abend als dann alle Touristen weg waren :-) . Am nächsten Morgen motorten wir wieder ohne Wind zur nächsten Insel. Koh Kudu Yai war ein schöner Ankerplatz zwischen zwei hohen Inseln und tausenden von Flughunden, die in der Nacht scheinbar beim nahegelegenen Festland auf Futtersuche gehen. Mitten in der Nacht wurden wir dann von einem Fischer geweckt. Sein Netz verfing sich in unserer Ankerleine, denn er verpasste sein treibendes Netz rechtzeitig einzuholen. Er riss einfach fest daran und fuhr mit dem kaputten Netz wieder weg. Auch dort besuchten wir den „Hong“, dieses Mal ohne Touristen.

Zum nächsten Ankerplatz konnten wir dann tatsächlich Segeln! Langsam aber stetig kamen wir nach 5h am nur 17sm entfernten Koh Hong an. Nein, nein, wir haben uns nicht verfahren. Diese Insel heisst wieder so und hat natürlich auch einen „Hong“. Täglich werden hunderte von Touristen von Krabi mit Longtails (thailändische Holzboote mit extrem lärmendem Motor) oder Speedboats, die keine Rücksicht auf andere nehmen und somit ihre Bugwelle uns jedes Mal kräftig durchschüttelt, hierher geschippert. Trotz dem unruhigen Ankerplatz bleiben wir dort ein paar Tage. Wir lesen viel und faulenzen ausgiebig. Auf den Wind wartend segelten wir schussendlich fast eine Woche später nach Railay, ins Kletterparadies. Die Felsen dort haben scheinbar über 1000 verschiedene Tracks in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Wir begnügten uns mit dem Zuschauen und Besichtigten eine Höhle in luftiger Höhe mit super Ausblick auf die Bucht. An einem Tag wollten wir dann auch noch zur Lagune wandern. Wir sahen sie von weitem, entschlossen uns aber nicht weiter zu gehen, denn, ja Mami, es wurde tatsächlich überhängend :-) . Vor allem hatten wir uns am Nachmittag für einen Thailändischen Kochkurs angemeldet und den wollten wir auf keinen Fall verpassen. Nun können wir Yam Thale (Meeresfrüchte-Salat), Kang Pha-Nang (Curry in süsser Erdnusssauce), Tom Kha Kai (Hühnchen in Kokosnussmilchsuppe), Phad Thai (gebratene Nudeln Thai Style) und Bananen in Kokosnussmilch kochen.

Railay selber sei wie Phi Phi vor 20 Jahren… An der „Strandpromenade“ Restaurant neben Restaurant und einige Bars und Shops. Zu unserer Enttäuschung aber leider keine Möglichkeit frisches Gemüse oder Früchte einzukaufen. Alkohol und Knabbereien gibt es für die Partyleute mehr als genug, aber nichts für Fahrtensegler. An unserem „2-Jahre auf Weltreise“-Tag fuhren wir dann halt mit dem Dinghy um die Landzunge um in der dortigen Village, laut Info von unser Nachbarn, auf dem Markt einkaufen zu gehen. Die Longtails überholten uns mit Getöse und einem grossen Lachen… mit nur 3,3 PS sind wir nicht die Schnellsten :-) . Vollbepackt tuckern wir auf die „Sunrise“ zurück und beim Abendlichen Kino mussten wir immer wieder Pause drücken, weil wir wegen dem regen und sehr lauten Taxi-Verkehr kein Wort verstehen können. Ein paar Delphine besuchten uns dort am Ankerplatz sogar!

Wieder Mal unter Motor fuhren wir weiter auf die Chicken Island. Bei Ebbe hat es dort einen sehr schönen Strand, der zu den nahegelegenen zwei winzigen Inseln führt, fast ohne nasse Füsse zu bekommen. Am Abend hatten wir einfach keine Lust selber zu kochen und entschlossen uns in das dortige kleine Restaurant zu gehen. Für uns wurde extra der Generator angeworfen, damit wir Licht hatten. Bei der Bestellung mussten wir dann dummerweise feststellen, dass dort saftige Touristenpreise verlangt werden, obwohl doch am Abend gar niemand hier isst. Tja, wir sagten dann einfach bei der Bestellung, dass wir lediglich 300 Baht Bares übrig haben. Das reichte für einen Burger ohne Pommes und einen Chicken Salat ohne Reis sowie eine Cola. Die Bedienung hatte mit uns so bedauern, dass sie uns ein Mineralwasser und Reis spendierte :-) . Wären es Thai Preise gewesen, hätte unser Geld längstens gereicht und deshalb hatten wir auch nicht wirklich ein schlechtes Gewissen. Als sie uns verabschiedeten fragten sie lustigerweise, ob wir Morgen wieder kommen…

Zurück in Koh Phi Phi erhofften wir uns unsere in Australien gekauften Tauchflaschen verkaufen zu können. Leider haben die hiesigen Tauchschulen kein Interesse und dann stellten wir sogar noch fest, dass uns unsere Angelrute geklaut wurde. Tja, gefangen haben wir nichts mit ihr, nur war die Vorstellung, dass jemand an das Boot kam und sie vom Bändsel befreite schon etwas komisch. Wir hatten aber die ganze Reise nie Probleme und hoffen nun einfach, dass der neue Besitzer mehr Glück hat als wir mit dieser Angelrute. Am nächsten Tag gingen wir dann in die Massage, wo wir damals mit Rebi und Dani schon waren, nachdem wir unsere Travelers Cheques zu Barem gemacht haben. Den letzten Schlag machten wir dann tatsächlich unter Segel zurück nach Phuket. Dieses Mal war das Ziel die Royal Phuket Marina, weil die „Sunrise“ einen neuen Unterwasseranstich braucht und das Ruder noch repariert werden muss. Weil man um in diese Marina zu kommen einen Kanal nehmen muss der nur bei Hochwasser von mindestens 2.70m bei unserem Tierfang von 2m befahrbar ist, ankerten wir bei Koh Rang Yai um die richtige Gezeit abzupassen. Es stellte sich heraus, dass dort sogar noch eine Perlenfarm mit Shop auf der Insel ist und so konnten wir noch letzte Souvenirs kaufen :-) .

Pünktlich wie eine Schweizer Uhr kam der Pilot von der Marina uns doch tatsächlich vor dem Kanal abholen und fuhr die „Sunrise“ zu unserem Erstaunen selber durch den Kanal. Erst kurz vor der Marina übergab er das Ruder dann doch wieder dem Simon. Gekonnt legten wir an, einerseits erleichtert, dass wir die lange Reise von Australien durch Indonesien, vorbei an Singapur und Malaysia bis hier nach Thailand gemeistert haben, aber auch ein wenig wehmütig, dass das Abenteuer „Sunrise“ nun doch schon zu Ende ist – und somit auch die Weltreise.

Ein letzter Höhepunkt lag aber noch vor uns: Wir haben noch einen viertägigen Tauchtrip in den Similan National Park mit einem Livebord gebucht. Weil dort im NP keine Tauchbasis ist, hätten wir unsere Tauchflaschen nicht auffüllen können und da die Tauchsaison offiziell erst Anfangs November anfängt, hätten wir evt. auch Probleme gehabt die Tauchflaschen bei den Livabords aufzufüllen. Deshalb entschieden wir uns das Navigieren und Ankerplatzsuchen dem Captain der Manta Queen II zu überlassen und uns auf das Tauchen zu konzentrieren. Mit 4 Tauchgängen pro Tag inkl. einem Nachttauchgang waren wir froh mit NITROX (enriched air) zu tauchen. Die Unterwasserwelt war sehr imposant, wie auch die Inseln selber. Riesige kugelförmige Felsbrocken waren über wie auch unter dem Wasser zu bestaunen. Beim weltbekannten Tauchspot dem Richelieu Rock im Surin NP machten wir dank guten Wetterbedingung 3 Tauchgänge. Leider hatten wir nicht das Glück die grossen Attraktionen an diesem „Ozeanischen Site“, wie Mantas oder gar Walhaie, zu sehen, dafür sahen wir hunderte kleine sehr farbenprächtige Nacktschnecken, Tintenfische, riesige Krabben und vieles mehr. Nach dem zweiten Tauchgang war unser Blitz für die Unterwasserkamera bereits leer und deshalb ladeten wir ihn rechtzeitig für den Nachttauchgang. Doch dann geschah es, knack und der Hebel um den Akku des Blitzes wieder fest an den Blitz zu machen brach ab. So ein Sch… jetzt haben wir das Ding um die ganze Welt geschleppt und genau jetzt beim Taucherhighlight können wir keine Unterwasserphotos machen :-( . Tja, vor allem der „Ghost Pipe Fish“ und die eine oder andere knall gelbe oder orange Nacktschnecke wären ein grandioses Poster geworden…

Nach einem gelungenen Abschluss wurden wir wieder in die Marina gebracht und verbringen nun die letzten Tage auf der „Sunrise“. Um uns wieder fit zu machen, gehen wir täglich ins Fitness. Beim Schneider waren wir auch schon zum x-ten Mal. Noch immer ist nicht alles so massgeschneidert wie es sein sollte… Die „Sunrise“ ist inzwischen innen und aussen gründlich gereinigt und sitzt auf dem Trockendock. In schwindelnder Höhe überstanden wir heute sogar ein heranbrausendes Gewitter mit Blitz und Donner. Es wurde mir ganz mulmig und deshalb gingen wir im „les Anges“ eine heisse Schokolade/Capuccino und ein Stück Kuchen/Sorbet zu essen, nach dem wir das Dinghy gesichert haben und nichts mehr für die „Sunrise“ tun konnten. Ohne Schaden haben wir und die „Sunrise“ alles überstanden. Das unterbrochene Kochen des Festessens von Simon, Sweet Peanut Curry, wurde dann sogar noch weiter verspätet, weil doch tatsächlich noch die australische Gasflasche leer wurde. Mit hunderten von Moskitos montierte Simon das Europäische Gewinde an die Schläuche. Wie auch immer, es schmeckte vorzüglich, unsere Kochkurse haben sich ausgezeichnet :-) .

Nun kommt Morgen Reiner an Bord. Mit ihm werden wir die nächsten Tage noch kräftig die „Sunrise“ putzen, reparieren, anmalen und was ihm alles sonst noch in den Sinn kommt. Wir möchten dir, Reiner, bereits jetzt und auf diesem Weg herzlichst danken für dein grosszügiges Angebot deine „Sunrise“ von Australien nach Thailand in gemütlichen 7 Monaten zu „überführen“. Es hat uns riesig Spass gemacht! Wir haben viel gelernt und erlebt. Dieses Abenteuer werden wir nie vergessen und wahrscheinlich noch Jahrzehnte lang davon erzählen :-) .

Trotzdem, wir freuen uns riesig auf die Schweiz. Unsere Familie und Freunde nach über 2 Jahren wieder in die Arme schliessen zu können!

Unsere wundervolle, grandiose, hammrige Weltreise war mit vielen Highlights gespickt: Wir überquerten zwei Ozeane, den Atlantik mit der SY Tartaruga und den Pazifik mit der SY Sunrise, segelten in den Tobago Cays in der Karibik, tauchten in Bonaire bei Hans und Jannie, besuchten Götti Kurt und Lasley in Bonita Springs, bestaunten die Tierwelt von Galapagos, besegelten die paradiesischen Tuamotus, tauchten im atemberaubenden Niue und Tonga, forschten und tauchten mit den Bullenhaien in Fiji, erreichten Australien nach 12´656sm, fuhren während 6 Monaten mit unseren 4WDs, „Black Pearl“ und „Frangipani Beauty“, 27´802km durch das vielfältige Australien, trafen Rebi und Angie in Cairns, überflogen den Uluru und die Olgas, machten 7´747km in Neuseeland in unserem kleinen Camper, lernten im Surfcamp mit Andrea und Fabian die Kunst des Wellenreitens, schnorchelten mit einem Walhai im Ningaloo Reef, segelten die SY Sunrise als Skipper durch Indonesien, besuchten die Gewürzinseln Banda Naira, tauchten in dem sagenhaften Komodo Nationalpark mit Timtam, besuchten unsere Verwandten, die Orang-Utans in Kumai, durchquerten die Strasse von Malacca mit unserem Besuch Papa Sievi, und erreichten mit Rebi und Dani schlussendlich Phuket nach 5´243sm. Insgesamt segelten wir tatsächlich 17´899sm um die halbe Welt!