South Australia – Victoria

18. November 2010

25. – 17.10.2010

Bei strömendem Regen überquerten wir die Grenze vom Northen Territory nach South Australia. Unser erstes Ziel war das 500km entfernte Coober Pedy, eine Opalgräberstadt mitten im nirgendwo. Unterdessen hat es sogar aufgehört zu regnen und so konnten wir die sonst sehr heisse und staubige Stadt bei angenehmer Temperatur und ohne Staub auskundschaften. Die Leute wohnen dort in „dugouts“. Dies sind Wohnungen, die in den Berg gemeisselt wurden. Auch unterirdische Hotels, Backpackers und sogar Zeltplätze gibt es dort für die lieben Touristen. Wir machten eine Minenbesichtigungstour mit noch zwei anderen Schweizern und durften am Ende selber im Schutt der Mine nach den oftmals farbenprächtigen Opalen suchen. Dieses Suchen heisst im Fachjargon „Nooddeling“. Von den zwei Schweizern haben wir übrigens erfahren, dass durch den starken Regen der letzten Tage alle Touristen in den Bungle Bungels evakuiert werden mussten. War also ganz gut, dass wir unsere Pläne geändert hatten und somit nicht dort festsassen :-)

Heute gibt es noch etwa 80 Opalgräber von den einst 2`500 Angefressenen. Einen haben wir persönlich kennen gelernt. Wie könnte es anders sein, er ist Schweizer :-) und seid über 30 Jahren am Suchen. Die längste Durststrecke, ohne einen wertvollen Stein zu finden, dauerte ganze 5 Jahre! Er zeigte uns sein grosszügig, selbst gebautes Dugout und er erzählte uns bei Kaffee und Tee seine Geschichte. Für die Nacht quartierten wir uns im „the underground motel“ ein und schliefen tief und fest im stockfinsteren Berg. Mit einem Wegkroki machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum 100×50m Claim von unserem Schweizer Opalschürfer. Wir mussten darauf achten, ganz brav auf der Strasse zu bleiben, denn links und rechts waren tausende von Schutthügel und neben jedem Hügel natürlich ein Loch. Die grösste Umfallgefahr sei scheinbar, dass beim Photographieren ein Schritt nach hinten gemacht wird und schwupps ist der Photograph weg. Die Löcher sind bis zu 30m tief! Ihr könnt euch also die Folgen ausdenken. Auf abenteuerlicher Route kamen wir schlussendlich am richtigen Claim an und schauten beim Baggern von Schutt zu. Von der aufgegebenen Mine früherer Zeiten wird nun die Erde von einer Ecke des Claims in die andere verfrachtet, wobei mit Hilfe der professionellen Nooddeling Maschine die Opale herausgesucht werden. Die andere Art, mit Maschinen und Sprengstoff unterirdisch Opal zu suchen, sei scheinbar nicht (mehr) viel versprechender und auch teuer. Seine zwei Freunde und Mitarbeiter fanden wir in der Dunkelkammer mit UV-Licht und einem Staubsauger in der Hand. Auf einem Förderband flitzt der eingefüllte Schutt in rasantem Tempo an ihnen vorbei. Die Aufgabe bestehe nun darin, die fluoriszierenden Opale einzusaugen. Scheinbar kommt es im Sommer immer mal wieder vor, dass auch Skorpione oder sogar Schlangen auf dem Förderband vorbei sausen… Diese leuchten aber nicht grünlich, sondern orange bzw. weiss und somit einfach Finger weg und warten bis die Tierchen mit allem unbrauchbaren Schutt wieder vom Förderband nach draussen geschleudert werden. Nach zweimal zweieinhalb Stunden und einer Pause von einer Stunde wird die Arbeit auf dem Feld beendet und die hoffentlich wertvolle Fracht nach Hause transportiert. Dort wird sie gewaschen, aussortiert und klassifiziert. Das Einkommen schwankt je nach Glück sehr. Sicher ist nur, dass je mehr Schutt man umwälzt, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit etwas oder gar den grossen Opal zu finden. Simon imponierte vorallem, dass die Opalendverkäufer bis zu 5x mehr verdienen als die Opalschürfer das kostbare Gut verkaufen können. Weil wir aber noch ein wenig reisen möchten haben wir keinen Grosseinkauf gemacht.

Die nahe gelegenen Breakaways haben wir natürlich auch angeschaut und waren von den farbenfrohen Felsformationen in der sonst riesigen ebenen Landschaft begeistert. Den Dogfence gibt es hier auch zu bestaunen. Dies ist ein Zaun von über 5000km Länge, der die Dingos im Süden von den Schafen im Norden trennen soll. Eine extra Kurve fuhren wir um die „Moon Plain“ anzuschauen. Dort wurden diverse Filme, wie zB Mad Max, wegen der verblüffenden mondlandschaftsähnlichen Weite gedreht.

Am Abend übernachteten wir im nirdendwo, denn es wurde langsam dunkel und wir halten uns daran, nicht in der Dämmerung zu fahren, weil wir keine Kängurus oder noch grösseres anfahren wollen. Am nächsten Tag erreichten wir William Creek und fuhren den Oodnadatta Track Richtung Süden. Wir kamen am bekannten Lake Eyre vorbei. Ein normalerweise ausgetrockneter Salzsee mit hervorragenden 4×4 Routen. Tja, zur Zeit aber wirklich ein See und lediglich Amphibienfahrzeuge hätten ihren Spass. Die Landschaft bekommt je südlicher wir kommen immer saftigeres Grün und die Wiesen haben haufenweise Schafe. Als am Strassenrand ein Auto steht, denken wir zuerst, da photographiert jemand an einer komischen Stelle. Schnell merken wir, dass diese Australier Hilfe brauchen, denn wie sich herausstellt ist ihre Kupplung kapput. Eigentlich wollten sie nur, dass wir in der nächsten Stadt Bescheid geben, jedoch schlagen wir vor, sie selber gerade abzuschleppen. Einige Male ruckelt es ein Bisschen, denn er ist wohl etwas schwerer als wir und rollt somit scheller herunter. Ohne wirkliche Probleme kommen wir nach 15km in der nächsten Stadt an und sind für ein Barbeque in ihrem Haus im Süden eingeladen.

Immer wieder sehen wir sogar erwachsene Emus mit mehreren Kleinen. Am Anfang halten wir natürlich an und knipsen diese fliegunfähigen Vögel ab. Auf unserem ersten Campingplatz im Flinders Ranges National Park ist fast eine Invasion von Emus. Zum Glück sind sie nicht wirklich an uns interessiert, wurden also noch nicht (oft) von doofen Touristen gefüttert. Am Abend kamen dann noch Kangurus zur Waldlichtung und wir beschlossen den nächsten Tag hier zu verweilen. Noch zwei weitere Tage verbrachten wir in diesem NP und fühlten uns auf den zum Teil kurvigen Bergstrassen ganz heimisch. Durch die eine Schlucht fuhr man einfach im Bachbett, das nur wenig oder gar kein Wasser führte.

Dann sahen wir endlich wieder das Meer!!! Es war fantastisch die salzige Luft einzuatmen. Wir fühlten uns wieder pudelwohl und merkten, wie sehr wir bereits das Meer vermisst hatten :-) Die nächsten Tage besuchten wir die Yorke Peninsula. Auf der kurvigen Küstenstrasse sichteten wir schon bald die ersten Seelöwen und Delphine. Die Landschaft hat sich nun sehr verändert. Hier wird viel Korn angepflanzt und auf jeder Weide hat es Schafe und Kühe. Auch hat es viele von den modernen hightech Windturbinen. Für die Nacht suchten wir ein lauschiges Plätzchen, welches wir hinter einer windgeschützten Düne auf einem offiziellen Camping gefunden haben. Im Meer planschte sogar „unser“ Seelöwe herum. Am Strand fanden wir einen kleinen toten Port Jackson Shark und etliche Eierhüllen. Komischerweise hatte es auch viele tote Vögel am Strand und beim genauer Anschauen unserer Fuss- und Schuhsolen bemerkten wir einige Ölflecken. Scheint als sei wohl der Mensch mal wieder der Grund für das Tiersterben…

Im Innes-NP fanden wir zahlreiche geniale Surferbuchten. An einem Anfängerstrand hatte es sogar ganze Kleinbusse mit verrückten Surfern. Die Wassertemperatur war ja vielleicht nicht so kalt aber der Wind! Wir haben das Surfen auf jeden Fall für Februar aufgeschoben :-) Am Abend quartierten wir uns wieder hinter einer Düne ein. Auf dem Weg zum Strand sahen wir dann unsere zweite Schlange. Dieses mal ganz braun und uninteressiert an uns schlängelte sie ihren Weg ins nächste Gebüsch. Der Schulklasse nebenan sagten wir besser nichts, denn sie schlafen alle in Zelten am Boden. Zum Glück haben wir ein Roof Top Tent :-)

Auf dem Weg nach Port Adelaide sahen wir dann unseren ersten Fuchs. Diese wurden von den Engländern eingeschleppt um auch hier ihre Hetzjagten zu machen. Die einheimischen Tiere zahlen jedoch den Preis dafür… Den Port River Dolphin Trail haben wir Port Adelaide gemacht, leider ohne einen zu sehen. Dafür haben wir von einem Australier gelernt, wie man die blauen Schwimmkrabben fängt und zubereitet. Man nehme zwei Reifen mit Netz darum. Fisch als Köder in der Mitte befestigen und ins Wasser schmeissen. Von Zeit zu Zeit heraus ziehen und hoffen, dass sich einer darin verirrt hat. Beste Chancen hat man bei High Tide und bis zu 40stk/Person und Tag dürfen gefangen werden. Wie das noch Nachhaltig sein soll, wissen wir nicht, denn einige Fischer sehen wir an diesem Abend ihr Glück versuchen. Dann lebend in kochendes Wasser schmeissen und exakt 9 Minuten kochen.
In Adelaide machen wir dann am nächsten Tag noch ein 2h-Powershopping und fahren weiter in den Murray River NP. Dort wollten wir eigentlich ein Kanu mieten und die Flusslandschaft erkunden. Leider stellte sich heraus, dass die Kanus nur Stundenweise vermietet werden. Falls man mit Camping eine Tour machen will, muss man ein eigenes Kanu haben. Tatsächlich sehen wir viele Autos mit Kanu auf dem Dach oder gerade einen Anhänger mit kleinem Schalenboot. Dazu muss gesagt werden, dass die Australier verrückt sind wenn es um das Fischen geht. Glaube jeder Aussie hat eine oder mehrere Angeln zu Hause und ein eigenes Boot oder jemanden den er kennt mit einem Boot.

Auf unserem Weg in den Süden campten wir, ohne es zu wissen, auf einem Camping an einem der besten Kletterfelsen auf der Welt. Wir waren wahrscheinlich die einzigen, die kein Equipment dabei hatten und mieten vor Ort ist leider nicht möglich. Wir bestaunten dann halt einfach die Profis. Als wir am nächsten Tag nach meinem obligatorischen letzten Klobesuch abfahren wollten, war Simon plötzlich verschwunden. Zuerst dachte ich, vielleicht hat er ein spezielles Tierchen gesichtet und macht photos. Doch die Kamera war noch im Auto und die Türen „sperangelweit“ offen. Irgend etwas ist geschehen, denn auch die Zeltnachbarn waren alle wie vom Erdboden verschluckt. Als dann die Ambulanz ihre Runde drehte, war die Frage, wo es geschehen ist. Ich folgte einfach den nun auch gekommenen Polizeiautos. Tatächlich, ein Kletterer hat beim Sichern seines Freundes auf 10m Höhe einen gelösten Felsbrocken auf den Kopf bekommen und ist durch den Aufprall abgestürzt. Er hat schwere Kopfverletztungen erlitten, war aber zum Glück wieder bei Bewusstsein und konnte sich mehr bewegen als die Sanitäter wollten. Mit dem Helikopter wurde er nach Melbourne geflogen. Froh meinen Simon wieder fit und munter gefunden zu haben erzälte er mir genaueres von der ganzen Rettungsaktion.

Etwas später als gedacht kamen wir dann doch noch in dem Grampians NP an. Ganz offiziell ist dort sogar das Bush Camping erlaubt und so kam es, dass wir uns den lauschigsten Platz suchten. Mit super Aussicht über das Gebirge campierten wir in einer Lichtung. Weil es so schön war, verbrachten wir den nächsten Tag auch noch dort. Mit Schaufel und Klopapier bewaffnet, gingen wir wenn nötig abseits und erledigten was erledigt werden musste. Als dann aber plötzlich ein ungwohntes Geräusch von Hinten kam, war ich nicht schlecht erstaunt als mich zwei Emus anstarrten. Schnell nahm ich die Schaufel in die Hand, denn die können sehr aufdringlich sein. Gemühtlich gingen sie jedoch ihres Weges und wir hatten wieder unsere Ruhe.

Weil ein heftiges Gewitter nahte, beschlossen wir schon ein wenig früher zu Angie nach Melbourne zu fahren. Weil leider Angie auch am Samstag Uni hatte, bummelten wir alleine auf dem Queen Victoria Market herum. Am Abend waren wir alle bei einer Uni-Freundin von Angie zur Geburtstagsparty eingeladen. Wir bewunderten ihre absolut geniale WG inmitten von South-Melbourne mit der Skyline im Hintergrund und Swimmingpool und Fitness-Raum im Innenhof. Nach einem üblichen australischen Breaky (Frühstück) am Sonntag in einem der zahlreichen Restaurants verbrachten wir einen gemütlichen Tag mit Einkaufen. Am Abend begleitete ich Angie noch zu ihrem Fussballspiel in der Halle und Simon kochte uns eine superfeine Lasagne. Angie und Adam schwärmten von ihrer mehrtägigen Wanderung im Prom, Wilsons Promontory NP, und deshalb machten wir uns für einige Tage aus dem Staub. Zuerst besuchten wir jedoch die Phillip Island und waren von der Pinguin Parade ganz entzückt. Diese kleinsten Pinguine der Welt wackelten nur 1m neben den Besuchern kurz nach dem Sonnenuntergang vorbei um ihre Nester aufzusuchen. In der Hochsaison sitzen/stehen die bis zu 5000 Besucher auf den extra angefertigten Tribünen mit den erhöhten Holzwegen. Somit sind die Pinguine zur Abwechsung einmal nicht eingesperrt, sondern die Schaulustigen. Auf dem Weg zum Prom machten wir noch einen Halt auf einem Camping am Meer. Et voilà, den ersten Echidna am Wegrand und den zweiten mit ausgiebigem Photoshooting 50m von unserem Zeltplatz entfernt. Weil das Wetter heute gar nicht mitspielte machten wir keine grössere Wanderung mit Übernachtung im Prom, sondern werden Morgen bei hoffentlich besserem Wetter die Füsse vertreten. Dafür haben wir unsere Reise nach Neuseeland ein bisschen vorbereitet. Dort sind mehrtägige Wanderungen „en masse“ vorhanden…

Nun freuen wir uns noch auf das kommende Beachweekend mit Angie und Adam bevor wir Australien für 2 Monate verlassen. Danach kommen wir zürück und bereisen vermutlich noch Tasmanien und die Westküste – mal kucken, wie lange das Geld noch reicht….

Red Center: Alice Springs – East & West MacDonnell Ranges – Watarrka NP – Uluru-Kata Tjuta NP

02. November 2010

12.10. – 24.10.2010

Obwohl wir eigentlich zu Hause, in der Schweiz, noch dachten, dass wir das Red Center nicht besuchen werden, sondern den Big Loop über Perth machen werden, sind wir nun gespannt auf die Australischen Sehenswürdigkeiten in den nächsten Tagen und Wochen im Red Center. Als erste Attraktion liegen das Karlu Karlu (Delvils Marbles) Conservation Reserve auf unserem Weg. Dies sind riesige Steine, rund wie eine Murmel, welche in der Abendsonne feurig rot erscheinen. Zu unserer Überraschung hatte es dort sogar einen kleinen Campground, den wir mit tausenden von Fliegen teilten. Dies war nur der erste Kontakt mit diesen nervtötenden Viechern… Eigentlich wollten wir hier einen Ruhetag einlegen, denn wir sind ständig unterwegs und können das Gesehene gar nicht richtig verarbeiten. Leider vermiesten die nervigen Fliegen unser Vorhaben bereits beim Frühstück. Wir retteten uns ins Auto und fuhren nach Alice Springs. Als es dann auch noch anfing wie aus Eimern zu regnen, wussten wir, dass unsere Entscheidung weiter zu fahren richtig war. Wir hörten, wie oft auf den langen Strecken, ein Hörbuch und machten Pinkelpausen in einer der alle 50-200km kommenden Ortschaften mit einem Roadhouse, einer Tankstelle und oft lediglich einer handvoll Häusern. Übrigens ein hörenswertes Hörbuch ist „Frühstück mit Kanguru“ von Bill Bryson. Weil wir doch einige Gegenden bereisten oder bereisen werden, war es für uns sehr spannend. Die Hauptperson resp. der Autor erzählt auf lustige und interessante Weise von Australien, dem Land, den Leuten und seinen Tieren.

In Alice Springs besuchten wir die Touristen-Information und erfuhren, dass der Mereenie Loop von den West Macs (West MacDonnell Ranges) in den Watarrka (Kings Canyon) NP wegen Überflutung der Strasse gesperrt ist. Tja, in den letzten 10 Jahren hat es im Red Center nicht mehr wirklich geregnet und so heftig wie in den letzten Tagen regnete es vor 30 Jahren das letzte Mal. Somit mussten wir unsere Pläne mal wieder ändern und fuhren einfach als nächstes in die East Macs. Zuerst aber noch shoppen in Alice! In einer der zahlreichen Galerien mit Aboriginal Kunst fanden wir ganz klein gepunktete Kunstwerke in unserem Geschmack. Wir wurden aufgeklärt, dass die Künstlerin keine grösseren Bilder malt. In einer anderen Galerie fanden wir dann wieder ihre Bilder und fragten den Galeristen, ob er nicht noch grössere Bilder zum Verkauf habe. Auch er verneinte, sagte aber, er habe bei der Künstlerin schon grössere Bilder in Auftrag gegeben. Per Zufall soll Kathleen Buzzacott in einer Stunde sowieso bei ihm vorbei kommen. So ergab sich tatsächlich ein Treffen mit ihr und sie willigte ein, bereits auf den nächsten Tag unser Traumbild zu malen. Völlig begeistert hielten wir am nächsten Tag wie versprochen, sogar grösser als abgemacht, aber zum gleichen Preis, unser Bild in den Händen. Es erzählt von dem Jagen der Echidnas und dem suchen der Bearded Dragon Lizards um mit ihnen zu spielen. Mit wertvoller Fracht und der Hoffnung diese beiden Tiere zu finden, fuhren wir dann in die East Macs.

Zuerst besuchten wir den Emily & Jessie Gape Nature Park, bei welchen tatsächlich ein riesiger Einschnitt in die Bergkette zu bestaunen war. Zu unserem Erstaunen sahen wir auf dieser geteerten Strecke nun einen Bearded Dragon Lizard nach dem andern beim Sonnenbaden. Einen haben wir sogar gerettet, indem wir mit quietschenden Reifen anhielten und ihn von der Strasse getragen haben, weil das Dummerchen nicht wegrannte. Er war wohl eher verletzt und unsere Heldentat wird von der Natur nicht berücksichtigt. Im Trephina Gorge Nature Park wollten wir eigentlich nur kurz den Pfad zur Schlucht nehmen und weiter fahren. Weil wir die Richtung der Schilder aber nicht richtig deuteten, landeten wir auf dem Panorama Walk. Wir mussten uns eingestehen, dass wir doch häufiger diese Walks machen sollten, denn die Aussicht war unbeschreiblich schön und Silvia’s Knieprobleme blieben aus, trotz den einigen Höhenmetern auf und ab. Die Schlucht schauten wir uns natürlich auch noch an. Sie war ziemlich breit und das Wasser war einigermassen klar. Weil die Temperaturen aber in den letzten Tagen nicht mehr so hitzig waren, verzichteten wir auf eine Abkühlung im Wasserloch. Auf dem Campingplatz waren wir dann auch angenehm überrascht, dass unser Vorgänger Feuerholz hat liegen lassen und wir uns mit einem Lagerfeuer aufwärmen konnten. Für die Nacht nahmen wir jedoch trotzdem unsere zwei Wolldecken zusätzlich zu unserer Daunendecke in Dachzelt mit. Dass es in der Wüste in der Nacht kalt wird, wussten wir bereits aus eigener Erfahrung von Ägypten. Aber so kalt… An unserem 1-Jahr-auf-Weltreise-Jubiläum besuchten wir das Arltunga Historical Reserve. Die Goldgräber waren hier einst fleissig am buddeln und wir konnten die Minenschäfte hinunter klettern. Als wir aber unsere erste Redback Spider, eine der giftigsten Spinnen hier in Australien, entdeckten, kehrten wir kurzerhand wieder um. Dafür machten wir den etwas längere „alternative Route“ zurück zu unserem Beauty und Simon fand tatsächlich ein Goldnugget in der Grösse einer kleinen Fliege!!! Vom Goldrausch gepackt suchten wir weiter in den ausgetrockneten Flussläufen. Durch den Regen der letzten Tage schien es, dass wir das Gold „nur“ sehen und auflesen müssen :-) Bei diesem einen Erfolg blieb es jedoch. Glücklich fuhren wir weiter noch in den N’Dhala Gorge Nature Park, bewunderten dort die hiesigen Petroglyphs (Rock Engravings, Steingravuren) und gönnten uns am Abend eine warme Dusche mit unserer Campingdusche. Dies ist ein schwarzer Sack, welcher sich resp. das Wasser drinnen, in der Sonne aufwärmt und über einen Ast aufgehängt wird (oder man kocht einfach etwas Wasser – Anmerkung des Kochs). Bei erneutem Lagerfeuer, dieses Mal haben wir das Holz selber gesammelt, erfreuten wir uns mal wieder unserer Ukulele. Mittlerweile können wir schon einige der Pfadilieder schrummen, jedoch für Zeltnachbarn ist unser Repertoire noch ein bisschen klein :-) Auf unserer Reise in die East Macs sahen wir auch unseren Scolopender (Hundertfüssler) mit den giftigen Zangen am Kopf und die süssen farbigen Zebrafinken. Wir kehrten nach Alice zurück und erfuhren, dass der Mereenie Loop noch immer nicht offen ist. Wir fuhren trotzdem schon mal in die West Macs. Bis wir hinten ankommen, ist die Strasse dann hoffentlich offen und sonst fahren wir eben auf der gleichen Strasse zurück um in den Watarrka (Kings Canyon) NP zu gelangen.

Wir hörten uns die gekaufte Self Drive Tour CD von den West Macs an und drückten artig Pause nach den Erklärungen der kommenden Sehenswürdigkeiten und jeweils Play beim Weiterfahren. Es war wirklich sehr informativ, obwohl wir uns die eine oder andere Gorge hätten schenken können. Das Wasser war meist zu trübe zum Schwimmen und die Temperaturen sowieso zu tief. Dafür machten wir den einen oder anderen längeren Walk zu einem Lookout, denn wir haben ja gelernt, dass es sicht lohnt :-) Riesige Scharen von Wellensittichen flogen uns um die Ohren und auf dem Weg zum Ormiston Gorge sahen wir unseren ersten riesigen Lizard mit den gelben Punken auf dem Rücken. Die können bis zu 2m gross werden und heissen Perentie (Varanus giganteus). Im Glen Helen Resort mussten wir dann das erste Mal „Opal unleaded“ tanken. Hier gibt es kein „normales“ bleifreies Benzin. Der Unterschied sei die tiefere Oktanzahl und dass es beim Inhalieren nicht high macht. Scheinbar wird in den abgelegenen Orten leider öfters von den Aboriginal People das Benzin missbraucht um sich high zu schnüffeln. Auch erfuhren wir, dass der Mereeni Loop nun offen sei und somit kauften wir für Morgen die Bewilligung für 3 Dollar, denn der der 4×4 Weg führt durch Aboriginal Land. Das Highlight dieses Tages war für uns die Redbank Gorge. In einigermassen klarem, jedoch fürchterlich kaltem Wasser schwammen wir die enge Schlucht hinauf, bis wir uns auf einem sonnigen Stein aufwärmen konnten. Die Schlucht war einfach atemberaubend. Nach der Abkühlung lasen wir gemütlich auf dem kleinen Sandstrand vor der Schlucht unsere Bücher und fuhren später auf den abgelegenen Zeltplatz, den wir ganz alleine für uns hatten.

Auf dem wieder geöffneten Mereeni Loop wurden wir kräftig durchgeschüttelt. Der Zustand war jedoch besser als erwartet. Einige Meter neben der Rumpelstrasse sahen wir unser erstes wildes Kamel und mehrere wilde Pferde! Im Watarrk (Kings Canyon) NP wurden wir schwer beeindruckt von dem riesigen Canyon. Den Panorama Walk machten wir mit hunderten von Photostops. Zum Glück ist es nun auch wieder angenehm warm und in den nächsten Tagen soll die Mittagshitze wieder heftig um nicht zu sagen, unerträglich werden :-) Am Lagerfreuer von Val und Mike, zwei Australier aus Mackay, unterhielten wir uns angeregt über unsere bisherige Reise und die kommenden Pläne. Beim Erzählen merken wir immer wieder wie beeindruckt die Leute sind und wie viel wir schon gesehen haben :-) Sie erzählten auch ihre Geschichte, wie sie von NSW nach Queensland gekommen sind und noch heute mit ihrem 4×4 und Anhänger ganz Australien bereisen. Wie üblich weckte uns die Sonne am Morgen und wir assen gemütlich unser Frühstück. Beim Zusammenpacken kam jedoch etwas ungewöhnlich schlängelndes in Silvia’s Blickfeld. Uch, eine „black headed Python“ wollte von uns photographiert werden :-) bevor wir losfuhren und „on the road again“…

In der Telefonzelle neben dem Roadhouse von Curtin Springs, denn unser Handy hatte wie meistens keinen Empfang, lehnten wir den angebotenen Job bei der Roche in Australien ab. Nach dieser Wegweisenden Entscheidung ging es weiter zu den wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Australien: Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (Olgas).

Für den Sonnenuntergang führen wir zu den Kata Tjuta. Weil wir viel zu früh dort waren, entschlossen wir uns den kurzen Gorge Walk in diese faszinierenden Hügel zu machen. Die mehrstündige Sonnenuntergangssession überzeugte uns zwar nicht wirklich, jedoch war der Seitenblick auf den Uluru mit dem bereits aufgegangenen Mond genial. Der nächste Tag wurde dann zu unserm Uluru-Tag. Am Morgen machten wir den 9.4km langen Base Walk und anschliessend besuchten wir das Culture Center. Am späten Nachmittag lösten wir den Geburtstasrundflug von Simon für beide über den Uluru ein. Silvia durfte sogar vorne sitzen und knipste von allen Seiten und Höhen ein Bildchen. Von unserem Zeltnachbarn lernten wir noch einen von vielen Bush Tucker (Essbares aus dem Busch) kennen. Dieser Blütennektar ist ganz süss und wenn man nicht an einer alten Blüte saugt, bekommt man auch keinen Flash :-) , meint unser Nachbar mit Grinsen im Gesicht. Vor dem Sonnenuntergang stellten wir uns noch auf die Sunset View Area in Reih und Glied mit 100 anderen „Möchtegern-Photographen“ um das Farbenspiel festzuhalten. Als die Sonne bereits unten war, kam plötzlich der orange leuchtende Mond neben dem Uluru zum Vorschein. Auch dies hielten wir digital fest und stahlen uns ein wenig verspätet aus dem NP. Am folgenden Tag machten wir am Morgen den Valley of Winds Walk in den Kata Tjuta. Es windete übrigens wirklich sehr stark und wir philosophierten über den Düseneffekt. Wir waren ganz zu Frieden bei diesem starken Wind nicht auf einem Segelschiff mit Sturmfock zu sein :-) Beim zweiten Lookout verschlug es uns fast die Sprache. Die Kata Tjutas mit ihren runden Formen links und rechts in die Höhe ragend und in der Ferne eine wunderschön grüne Landschaft, welche normalerweise rot-braun und trostlos ist. Der Regen hat uns das Red Center in kräftigem Grün und mit vielen farbigen Blumen beschert. Wir können es nicht mit anderen Jahren vergleichen, doch uns wird immer wieder gesagt, was für ein Glück wir haben die Wüste so lebendig zu sehen. Wir geniessen die Freiheit jeden Tag das zu Tun, was uns gerade gefällt und freuen uns bereits wieder auf das Meer im Süden von Australien.

Top End: Litchfield NP – Darwin – Kakadu NP

31. Oktober 2010

3.10. – 12.10.2010

Zur Abwechslung fuhren wir mal nach Norden. Wir besuchten den touristischen Katherine Gorge. Auf der 3-Gorge-Cruise genossen wir die imposante Schlucht und erfrischten uns im kalten Fluss, laut Guide, ohne die gefährlichen Salzwasser-Krokodile (Salties). Die Süsswasser-Krokodile (Freshies) seien harmlos. Sobald man diese sieht, einfach nicht näher schwimmen oder gehen und dann verschwinden sie meist selber, weil es scheue Tiere seien. Bei den Salties habe man gar nicht Zeit um zu reagieren… Man soll deshalb besser die Warnschilder beachten, die bei jedem kleinsten Wasserloch stehen. Fragt man aber einen Australier, wie gross die Gefahr hier zu dieser Zeit wirklich ist, dann bekommt man immer die Antwort „No Worries“, dh. soviel wie keine Angst, passiert schon nichts. Wie auch immer, ohne Krokodilsichtung kamen wir zurück zum Camping und genossen den Rest des Tages am wunderschönen Pool mit kleinem Wasserfall und Wasserdüsen, welche hier als „Spa“ bezeichnet werden. Am nächsten Morgen fuhren wir an den zweiten touristisch erschlossenen Punkt im Nitmiluk (Katherine Gorge) NP, den Edith Falls (Leliyn). Ein riesiger Pool lud zum Schwimmen ein. Wir quaselten mit zwei Australiern. Sie kommt aus Adelaide und er aus Alice Springs. Sie erzählten uns von ihren Erlebnissen mit den Aboriginal People und die Schwierigkeiten dieser in der heutigen Zeit. Durch die „in Besitznahme“ von Australien durch die Weissen wurde ihnen die Lebensgrundlage genommen. Der Platz zum Jagen wurde kleiner und kleiner und die Gebiete für ihre spirituellen Zeremonien von Touristen im Sinne der Weissen Regierung in Beschlag genommen und viel Geld damit verdient. Sie seien nicht einfach ein friedliches Volk: wer in dieser je nach Region sehr kargen Gegend überlegen will, muss kämpfen. Ihre Kultur und Sitten sei sehr komplex und leider oft von uns Weissen nicht verstanden und nicht respektiert. Sie leben mit dem „Pay-Back“, ähnlich der Blutrache in europäischen/asischen Religionen, was scheinbar noch immer wieder Probleme verursacht. Verschiedene Ansätze zur Verbesserung des Zusammenlebens werden von der Australischen Regierung versucht, jedoch scheint keine wirkliche Lösung in Sicht. Nach dieser kleinen Geschichtslektion machten wir uns auf unseren Weg in den Litchfield NP.

Die 4WD Strecke von Süden her, genau das Richtige für unseren Beauty, führte uns durch verschiedene Creeks und dem bekannten Reynold River Crossing. Wir wurden zum Glück vorgewarnt auf der Rechten Seite, wenn von Süden kommend, zu bleiben, denn auf der linken Seite bleiben immer mal wieder auch sehr erfahrene 4WD-Fahrer stecken. Wie Profis hielten wir vor dem Creek an, liefen mit unseren Crocs und Flip Flops durch das Wasser um die Tiefe zu prüfen. Zum Glück war das Wasser klar und keine Krokodilschilder zu sehen :-) Ohne Probleme überquerten wir den Creek und sind ein paar Photos reicher. Der nächste Creek war dann nicht mehr so klar und wir beschlossen ohne vorheriges Auskundschaften durch zu fahren. Als wir danach das Krokodilschild auf der anderen Seite sahen, fing unser Herz ein ganz klein Wenig schneller an zu schlagen und wir waren froh uns gegen das Durchwaten entschieden zu haben. Den nächsten Halt machten wir bei den Wangi Falls. In Mitten des grossen Pools konnten wir auf einer Sandbank stehen und erblickten tausende Flying Fox (Flughunde, ähnlich wie Fledermäuse) an einem der grossen Bäume beim Lookout. Auch diese wurden abgeknipst und weiter ging die Reise zu den Tolmer Falls, welche wir nur aus der Ferne betrachten konnten, denn dort ist eine seltene Kolonie dieser Flying Foxes, welche geschützt wird. Einige Kilometer düsten wir mal wieder auf unbefestigter Strasse zu der imposanten „Lost City“. Von dem Buley Rockhole mit seinen tausenden Schwimmlöchern wurden wir angenehm überrascht. Wir sahen nun schon so viele Wasserfälle mit Pools und mussten feststellen, dass die Australier jedes einzelne wunderschön finden und alle sind einen Tagesausflug wert… Auf jeden Fall genossen wir diese idyllischen Steinlöcher mit dem klaren kalten Wasser. Mit neuer Zuversicht der nächste Wasserfall sei auch eine Ausnahme und tatsächlich richtig spektakulär fuhren wir weiter. Tja, bevor wir vom Parklplatz losgehen konnten, mussten wir den Ameisenalarm auf einem Rucksack im Auto beseitigen. Irgendwie haben die kleinen Biester sich auf dem Rückenteil eingenistet. Mit viel Chemie und wenig Rücksicht wurden sie entfernt. Zum Glück waren sie nur aussen und nicht auch im Rucksack zu finden. Dann ging es los zu den Florence Falls. Die waren ganz nett und wir mussten wieder mal feststellen, dass wir einfach schon sehr viel um nicht zu sagen zu viel auf dieser wundervollen Welt gesehen haben und somit uns nicht mehr alles aus den Socken, ach nein Flip Flops haut :-)

Auf dem Weg nach Darwin besuchten wir den Crocodylus Park & Zoo, den uns die beiden Australier von Adeleide und Alice empfohlen haben. Dort wird Krokodilforschung und kommerzielle Zucht für Fleisch und Leder betrieben. Bei der Fütterung sprangen die Tiere bis zu 2m aus dem Wasser und unsere Angst resp. Vorsicht gegenüber diesen kraftvollen Kreaturen hat sich bestätigt. Ein kleines Kroki mit zugebundenem Maul durften wir in die Hand nehmen. Wer von Euch schon einmal eine Schlange angefasst hat weiss, wie es sich anfühlt für die anderen, die Haut ist fein und geschmeidig mit harten Schuppen. Von Darwin selber waren wir angenehm überrascht. In Erinnerung war die Stadt viel kleiner. Um jederzeit schwimmen zu können, wurde extra ein Wavepool, ähnlich dem Wellenbad in Laguna in Deutschland oder dem Alpamare bei Pfäffikon, gebaut. So muss niemand von den gefährlichen Box Jellyfish (Würfelquallen) oder den gelegentlich gesichteten Salties Angst haben. Leider verpassten wir den bekannten Mindil Beach Sunset Market, aber dafür besuchten wir den Parap Village Market mit den vielen kulinarischen Verpfelgungsmöglichkeiten und Souvenirs „en masse“. Auch das Museum & Art Gallery of the Northern Territory besuchten wir. In grossen Räumen schön präsentiert, das ist für Australien nicht typisch, sahen wir Carvings (Steingravuren) von Tiwi Island, Bark Paintings (Malerei auf Baumrinde) vom Arnhem Land und Dot Paintings (Malereien mit Punkten) von der Wüste. Bereits nach 3 Tagen hatten wir unser Shoppingfiber gestillt. Cairns war übrigens die letzte Stadt mit Shopping Möglichkeiten, ganze 2820km entfernt :-) Wir machten uns mit viel Mückenspray (die Chemiekeule ist das einzig wirksame gegen diese Biester) und neuen Kleidern mit Langen Ärmeln und Hosen auf den Weg zum bekannten Kakadu NP.

In Ubirr bewunderten wir die wunderschöne Gunbim (Aboriginal Rock Art) und die phantastische Aussicht über das Arnhem Land, welches nur mit Spezialbewilligung besucht werden darf. Leider waren wir genau 2 Tage zu spät um bei den Rundgängen mit den Rangers die verschiedenen Geschichten und Erklärungen über die Gunbim, das Land und die Aboriginal People zu hören. Pünktlich um 5 Uhr begann es zu Schutten. Zum Gück wissen wir das und haben unsere Dachstube bereits aufgebaut und das Leck im Dach mit Leim geflickt. Wir sollten also kein Wasserbett mehr bekommen. Am Morgen wurden wir dann durch das Surren von 1′000enden von Moskitos geweckt :-( Unser Deet wurde grosszügig angewendet und wir machten uns ohne Frühstück auf den Weg. Auf der sicheren Plattform beim Crossing zum Arnhem Land beobachteten wir 4WD-Fahrer, welche 50m neben einem Saltie den Fluss durchquerten und nicht einmal mit der Wimper zuckten (60cm tiefes Wasser mit ziemlich starkes Strömung). Wir fuhren die sichere Strasse ohne Überschwemmungen zum nächsten Highlight des Parks, die Nourlangie. Dort konten wir die Höhlen anschauen, welche die lokalen Aboriginal People vor tausenden Jahren bewohnten und die Malereien an den Wände brachten. Wir besuchten das informative Wanadjan Aboriginal Cultureal Center. Durch die vor ein paar Tagen begonnen kurzen Gewitter um meistens 5 Uhr wussten wir, dass die Regenzeit nicht mehr weit weg ist. Der Jim Jim und die Twin Falls sollen nun wieder ganz wenig Wasser führen, jedoch besteht die Gefahr auf den ungeteerten Strassen stecken zu bleiben. Deshalb entschlossen wir wieder nach Katherine zu fahren und uns über die Strassenverhältnisse der 4×4 Tanami Road zu informieren. Diese sollte uns nämlich von dem Purnululu (Bungle Bungle) NP in Western Australien (WA) in das Red Center nach Alice Springs führen (Mitten durch die Tanami-Wüste). Leider erfuhren wir, dass durch die in diesem Jahr sehr früh begonnen Build-ups, welche die Ankunft der Regenzeit ankündigen, die Strasse schon heftig zerfahren ist. Zusätzlich haben die Road Trains dieser über 1000km langen unbefestigten Holperstrasse zugesetzt. Dazu kam noch, dass die Wahrscheinlichkeit durchaus bestand, dass wir die Purnululu gar nicht besuchen können, weil auch dort der Regen den unbefestigten Strassen zu gesetzt hat (und wie wir später erfuhren kurz zuvor sogar die Leute wegen des Regens aus diesem Park evakuiert worden sind). Schweren Herzens entschieden wir uns deshalb über den Explorer’s Way, welcher ein ordinärer Highway mit Höchstgeschwindigkeit von 130km/h ist, nach Süden zu fahren. An dieser Stelle möchten wir aber festhalten, aufgeschoben ist nicht aufgehoben… :-)

Outlander’s Way: Townsville – Tennant Creek

12. Oktober 2010

18.9 –2.10.2010

Wir kämpften um die Rücknahme unserer „Black Disaster“ durch den Händler, denn die Probleme bestanden seid dem 3. Tag, sprich wir beharrten auf der versprochenen Garantie. Schlussendlich bekamen wir nicht ganz alles zurück, aber doch einiges mehr als wir uns erhofft haben und kauften uns mit diesem Geld, plus ein wenig mehr, ein jüngeres Auto, das uns (hoffentlich) sicher durch das Australische Outback bringen wird. Wir wurden in Townsville tatsächlich fündig und reisen nun mit unserem weissen, mit Frangipani geschmückten Toyota Landcruiser Prado und „luxuriöser“ Dachstube in die verschiedensten Ecken von Autralien.

In nur 6 Tagen fuhren wir von der Ostküste in Queensland bis ins Outback nach Tennant Creek im Northern Territory. Auf dem Weg besuchten wir den schönen Porcupine Gorge und sahen unser erstes Emu mit seinen zwei Kleinen :-) Ebenfalls fuhren wir durch Schwärme von Heuschrecken, die schon fast den Himmel verdunkelten. In Hughenden begann der Dinosaurier Trail und besuchten hier erste Dinosaurier Museum und schüttelten der hier ausgestellten Urechse die Hand. Vom modern und informativ gestalteten Kronosaurus Corner in Richmond lernten wir die Geschichten der hiesigen Dinosaurier und deren Fossilien. Wir sahen den sensationellen Fund des Kronosaurus queenslandicus (grösste Meeresechse). An Silvia’s Geburstag fuhren wir von Julia Creek nach Mount Isa und gönnten uns am Abend ein für dieses „Outback Kaff“ ein 5-Sterne Dinner mit romantischem Ausblick auf die Minenhochöfen (ein grosses Dankeschön an dieser Stelle für alle Geburtstagswünsche). Wir besuchten diese am nächsten Tag mit einer mehrstündigen, informativen Tour und einem Guide mit Aussie-Slang, so dass wir (nicht) sehr viel schlauer wieder an die frische Luft kamen. Auf der Rest- Area in der Pampa zählten wir, anstelle den Schäfleins, die Road Trains (riesige Lastwagen mit bis zu 5 Anhängern) zum Einschlafen. Nach 1800km kamen wir in Tennant Creek gerade rechtzeitig für das Barkly Gold Rush Campdraft mit dem Cattle-Bash an. Der Stockman (australische Cowboy) versuchte dabei auf seinem/ihrem Pferd ein Kalb von der Herde zu trennen, dieses durch ein Tor, um zwei ca. 50m entfernte Pfosten, einmal mit und einmal gegen den Uhrzeigersinn, und schlussendlich über eine Ziellinie zu scheuchen (ohne dass man vom Pferd fällt, wie einer das geschafft hat). Das interessanteste an diesem Anlass war, dass alle ihre „Cowboy-Stiefel“ mit Sporen, lange blue-Jeans und kariertes Langarmhemd mit „Cowboy-Hut“ trugen. Der ganze Anlass war nicht ganz für Besucher ausgerichtet. So kam es, dass wir die kleine Tribüne wegen den Rindern verlassen mussten um von ihnen nicht ganz eingestaubt zu werden. Diese wurden nämlich auf einen Road Train geladen und „frische“, noch nicht herum gescheuchte Tiere, wurden in die Gehege rund um die Tribüne gebracht. Wir standen wie bestellt jedoch nicht abgeholt mit noch zwei anderen Touristen Mitten auf dem Parcours-Gelände sprich im Visier aller Anderen. Wir hofften einfach die nächste Runde fängt nicht an bevor wir nicht wieder auf „unsere“ sichere Tribüne sitzen durften. Zum Glück war das Rodeo sowieso erst auf den Abend geplant, so dass wir und nicht vor wütenden Bullen fürchten mussten.

Nun sind wir im Outback angelangt. Die Erde ist manchmal rot oder einfach braun, karg oder Wald bis zum Highway und oft viel grüner als wir uns es vorgestellt haben. Wichtig ist uns vor allem, dass wir mit unserem klimatisierten Frangipani-Beauty und Dachstube unsere Reise geniessen und bisher nicht bei einem Mechaniker verweilen mussten :-) Auch haben wir kein Känguru überfahren, nur im Woolie, sprich Migros, gekauft und mit einer Portweinrahmsauce mit getrockneten Tomaten schmecken lassen.

Weiter geht´s in den Litchfield- und Kakadu-Nationalpark. Auch werden wir Darwin nicht auslassen. Dazu aber mehr im nächsten Artikel…

Eastcost: Mackay – Townsville – Cairns – Port Douglas – Cape Tribulation – Tableland – Ayr

18. September 2010

20.8 – 17.9.2010

Am Tag unserer geplanten Weiterreise von Mackay bekam Silvia eine e-Mail von der Roche Australien. Es sei wieder eine CRA (Monitor) Stelle im Clinical Research im Office von Dee Why, nähe Sydney, offen und sie würden Silvia gerne dafür interviewen. Somit beschlossen wir noch weiter bei Reiner auf seiner Sunrise zu bleiben und wenn möglich in den nächsten Tagen einen Termin und Flug nach Sydney für Silvia zu bekommen. Leider war das so kurzfristig dann doch nicht möglich und wir entschlossen uns weiter Richtung Norden zu fahren und sobald der Termin fixiert ist von Cairns einen Flug zu buchen.
Wir fuhren also nach Townsville, bestiegen den Castle Hill, besuchten das HQ Reef Aquarium und genossen am Abend das Konzert von Adrian Lutz´s Freundin, einem Studienkollege von Basel (macht hier sein PhD). Am nächsten Tag fuhren wir zur bekannten und überall erwähnten Steinbrücke von Paluma. Tja, für uns Schweizer, die das Tessin und die wunderschöne Verzasca und Göschenen kennen, eine ziemliche Enttäuschung. Dafür war die „Passfahrt“ auf der eng gewundenen Strasse, wie in unseren Alpen. Einfach mit tropischem Regenwald links und rechts. Als nächstes klapperten wir einige Wasserfälle ab: Die Jourama Falls waren ganz nett und der beeindruckende Wallaman Falls ist mit 268 m der längste „sheer drop“, freie Wasserfall, in Australien. Auf dem Weg zu unserem nächsten kleinen „self-register“ Camping sahen wir dann tatsächlich unser erstes lebendiges Känguru, genauer gesagt Wallaby! Die grossen Brüder und Schwestern gibt es ja erst im Outback bzw. Norden. Vor Sonnenuntergang versuchten wir unser Glück die raren Platypusse am nahe gelegenen Fluss zu erspähen. Anstelle dieser beobachteten wir aber kleine Süsswasser-Schildkröten. Auf dem Rückweg im Dunkeln raschelten die „Kängurus“ oder Anderes (?) im Wald. Zurück auf dem Camping kochten wir mit Anja, einer allein reisenden Deutschen mit eigenem Campingbus, Abendessen und wurden von Bandicoots, riesigen rattenähnlichen Tierchen (Nasenbeutler), besucht. Am nächsten Tag fuhren wir zu den Murray Falls und wuschen uns im eiskalten Fluss. Gemütlich liessen wir den Abend mit Ukulelespielen ausklingen. Wir müssen noch viel üben damit wir auch auf den Zeltplätzen mit Nachbarn ohne Ärger spielen dürfen :-)
Dann kam der grosse Tag, an welchem wir Rebi und Angie (Freundinnen aus Basel) in Cairns trafen. Das Wiedersehen war grossartig und wir erzählten uns unsere tausend Geschichten unserer Reisen und Angie vom Leben und Studieren in Melbourne. Am folgenden Tag klärten wir ab, welche Reparaturen unser Auto hier in Cairns bekommt, denn der Ölverbrauch ist trotz dickstem Öl seit Byran Bay nicht besser geworden. Es stellte sich heraus, dass der Druck auf den Zylindern viel zu gering ist und somit entweder der ganze Motor überholt werden muss oder ein anderer Motor eingebaut wird. Die weiteren Abklärungen nahm der Mechaniker unseres Händlers in die Hand und versicherte uns, mit Ölkontrollen und gegebenenfalls auffüllen, können wir ohne Bedenken mit unseren Freunden zum Cape Tribulation hoch fahren. Bis wir zurück in Cairns sind, ist der Papierkram erledigt und der andere Motor vor Ort, falls die Versicherung diese Variante bezahlt. Gesagt getan, voll bepackt fuhren wir nach Port Douglas und organisierten einen Tauchtrip für den nächsten Tag. Das Aussenriff des Great Barrier Reef betauchten wir 3x und bestaunten die Korallenpracht, viele grosse Fische, auch kleinere Haie und sogar Schildkröten. Die Tarnkünstler Sepias überraschten uns und den freundlichen Napoleon konnten wir streicheln. Weiter ging unsere Reise zur Mossman Gorge, wo wir uns im idyllischen Bächlein erfrischten. Mit der Fähre fuhren wir weiter über den Daintree River, welcher für die gefährlichen Salzwasserkrokodile bekannt ist. Leider sahen wir aber keines :-( Auf dem Zeltplatz im Cape Tribulation erfuhren wir unter erschwerten Handyempfangsbedingungen, dass ich einen Vorstellungstermin am Montag haben kann. Mit dem hiesigen Satelliten Internet buchten wir den nötigen Flug und versuchten noch den Mechaniker zu kontaktieren, denn wie wir vermutet haben war noch gar nichts konkretes wegen unserer Ölgeschichte organisiert worden. Nach einem Stopp am kilometerlangen weissen Sandstrand vom Cape Tribulation stapften wir bei Ebbe zu den Mangroven hinaus und danach wollte dann unser Auto nicht mehr anspringen. Mit Geduld und gutem Zureden gings dann aber doch weiter. Die Strasse wurde zur 4WD Piste und wir wurden kräftig durchgeschüttelt. Bei einer Steigung von 15 Grad klapperte unsere Pearl heftig und wir bangten, dass wir, so überladen wie wir waren, oben ankommen. Alles kein Problem, wir haben ja eine Untersetzung und Zeit. Wir wollten Abenteuer und das bekamen wir. Mitten im Nirgendwo namens Lakeland, ohne Lake zum Schwimmen, aber bei brütender Hitze campierten wir. Mehrere Wallabys kamen in der Dämmerung fürs Abendessen auf die saftig grüne Wiese des Campingplatzes. Ausgeruht ging unsere Reise am nächsten Morgen zur Tankstelle und dann lediglich 300 m weiter. Die Black Pearl wollte nicht mehr. Aber wir hatten nicht einmal Zeit uns umzuschauen, da hielt bereits ein Aussie an und schleppte uns zur Tankstelle zurück. Nach nervigem telefonieren mit der Roadassistance und geduldigem Warten erholte sich unsere Black Pearl und wie mit Wunderhand sprang sie wieder an. Es schien als habe sich die Verstopfung der Benzinzufuhr gelöst und wir konnten quietschfidel weiter fahren. Im Granite Gorge Nature Park erfrischten wir uns im kühlen Nass und bewunderten die Massen an kleinen und grossen Rock Wallabys auf den Felsen. Durch das Anfüttern der noch immer wilden Tierchen hat sich eine stattliche Population gebildelt. Wir übernachteten in einem gemütlichen Cabin und am Morgen noch ohne die Tagestouristen entdeckten wir sogar, die süssen Baby-Wallabys in den Beuteln der Mütter. Nach einem ausgiebigen Photoshooting führen wir nach Kuranda, der Hauptort in den Tablelands. Wir shoppten bis die Läden bereits um 15h schlossen, denn der letzte Zug nach Cairns fuhr mit den Tagestouristen zurück. Wir machten uns auch auf den Weg nach Cairns um die kurvige Strasse bei Tageslicht zu meistern.
Am nächsten Tag fuhren wir früh Morgens zum Flughafen um herauszufinden, dass der Flug annuliert war. Zum Glück nahm es die „Roche“ easy und ich bekam einfach am nächsten Tag einen neuen Termin. Zu zweit versuchen wir nun dem Mechaniker unseres Händlers und der Versicherung Beine zu machen, denn die Autorisierung für die nötige Reparatur war noch immer hängig. Schlussendlich wurde zugesagt auf Garantie einen anderen Motor zu besorgen und einzubauen. Wir bekamen sogar einen Ersatzwagen für die Zeit der Reparatur. Weil Angie leider bereits wieder nach Hause nach Melbourne flog und am nächsten Tag in die Schweiz, denn ihre Schwester heiratete, fuhren wir mit Rebi alleine wieder ins Tableland.
Das Interview bei der Roche ging übrigens sehr gut und wenn nun der Referenzcheck auch ok ist, dann scheint nichts mehr im Weg zu sein für den Job als Clinical Research Assistance (Monitor). Dieses mal einfach in Australien anstelle in der Schweiz. Wann genau eine dieser Stellen jedoch frei wird ist noch unbekannt (am Liebsten Mitte nächstes Jahr). Bis dann reisen wir einfach noch weiter in Australien oder anderen Ländern umher :-)
Mit dem Auto Barn Van fuhren wir also wie gesagt nochmals ins Tableland und besuchten dieses Mal die Malanda Falls. Dort sahen wir unsere ersten Tree Kangurus, sogar mit Baby im Beutel! Am nächsten Tag buchten wir eine Platypus Tour am Tarzalis Lake und konnten tatsächlich einige Photos von diesen eierlegenden Säugern machen. Weiter fuhren wir zum Waterfall Circuit und bestaunten die Millaa Millaa Falls, Zillie Falls und Ellinjaa Falls. Danach fuhren wir zu den Innot Hot Springs. Leider waren diese Quellen nicht in der ursprünglichen natürlichen Umgebung, sondern das heisse Wasser wurde in altmodische unterschiedlich warme Pools geleitet. Man sah wieder einmal, dass die Australier nicht sonderlich Wert auf nette Präsentation und Ambiente legen.
Nach dem Telefonat mit dem Automechaniker in Cairns fuhren wir zurück nach Cairns, weil unsere Black Pearl angeblich am Nachmittag fertig geflickt sein sollte. Tja, wie soll es auch anders sein, natürlich war noch ein unvorhergesehenes Problem aufgetreten und wir wurden auf den morgigen Samstag vertröstet. Als er dann am nächsten Morgen meinte, es sei alles klar, wir sollen aber am Montag vorbei kommen, damit er dann noch den nötigen Ölwechsel machen kann, wurden wir sauer. Wir kamen extra bereits vor dem Wochenende zurück und besuchten die Lavahöhlen in Undara nicht, weil er uns gesagt hat, er sei fertig. Ansonsten wären wir mit einem Abstecher in die Höhlen direkt nach Townsville gefahren um Rebi rechtzeitig auf den Flughafen zu bringen. Mürrisch ging er das nötige Öl kaufen und machte den Ölwechsel gleich. Frohen Mutes fuhren wir los, wieder ins Tabelland nach Malanda, weil wir dort nun am Wochenende ins älteste Kino von Australien gehen konnten. So berauschend war der Kinosaal jedoch nicht und auch der Film Twilight hat uns nicht überzeugt. Zum Glück hatten wir Rebi, die uns immer wieder die Handlung erklären konnte, den der Film basierte auf dem Vorwissen der ersten 2 Folgen, die wir beide natürlich nicht kannten :-) Am nächsten Tag fetzten wir in einem Zug nach Townsville, beziehungsweise Ayr, wo wir das scheinbar phänomenale Tauchen am Yongala Wrack gebucht haben. Leider hatten sie nicht mehr Platz für uns alle 3 am gleichen Tag. Deshalb ging Rebi am Montag und wir am Dienstag, denn am Mittwoch flog Rebi bereits weiter nach Brisbane. Für alle nicht-Taucher: Man darf 18-20h nach dem letzten Tauchgang frühstens Fliegen und hier in Queensland sind es sogar 24h, „by law“, somit konnte Rebi nicht erst am Dienstag tauchen. Wir beide gingen bereits am Montag, nachdem wir Rebi in die Tauchschule brachten, wieder mal zum Mechaniker. Denn unsere Karre knattert seit Gestern Morgen merkwürdig. Oh Wunder, wieder einmal ein Leck! Die Dichtungen des in Cairns eingebauten Motor halten nicht. Wir telefonierten mit dem Mechaniker in Cairns und erfuhren, dass da noch ein Problem bestanden hat, er jedoch nicht die Autorisierung von unserem Händler beziehungsweise der Versicherung bekommen hatte, dies auch richtig zu reparieren. Somit hat er gemacht was er konnte… Was ist denn das für eine Aussage! Wir hätten ihn würgen können. Wir müssen doch als Besitzer informiert werden, wenn etwas kaputt ist, ob auf Garantie repariert wird oder nicht ist doch egal. Es ist ja wohl unsere Entscheidung, ob wir Geld ins Auto stecken oder es riskieren auf den nächsten Kilometern wieder stecken zu bleiben. Von unserer Helpline bekamen wir die Adresse unseres nächsten Mechaniker, hier in Ayr. Dieser ältere, sehr freundliche Mechaniker erklärt uns alles in verständlicher Sprache, denn unterdessen fragen wir genau nach. Er reparierte das Nötige und sagte wir sollen Morgen nach dem Tauchen nochmals vorbei kommen, denn einen passenden Kielriemen muss er noch besorgen und dann austauschen. Wir tuckerten also zurück zum Camping… und blieben nach 5km genau neben einem kleinen Tümpel liegen. Der Sonnenuntergang bescherte uns tausende Moskitos! Ins Auto geflüchtet warteten wir auf unseren Zeltplatznachbarn, den Rebi mobilisieren konnte um uns auf den Camping zu schleppen. Zum Glück hatten wir immerhin Natelempfang. Zum Abrunden unseres miserablen Tages erzählte uns Rebi dann auch noch, dass sie auf der Bootsfahrt zum Yongala Wrack Buckelwale gesehen haben!!! Immerhin hatte jemand einen fantastischen Tag :-)
Wir sahen zwar am nächsten Tag die Buckelwale nicht mehr, aber die zwei Tauchgänge am bekannten Yongala Wrack waren ganz schön. Das Wrack ist mit tausenden von Korallen übersäht und hat viele grosse Fische. Hier sind die Seeschlangen aber leider nicht so niedlich wie in Niue und Tonga. Sogar eine riesige Schildkröte mit geschätztem 1,5m Panzerdurchmesser konnten wir bestaunen.
Wie ein Wunder sprang unsere Black Pearl am Nachmittag wieder an. Mit letzten Kräften erreichten wir gerade noch den Mechaniker ohne wieder abgeschleppt werden zu müssen :-) Es kam aus, dass das eine Teil von Cairns nun doch eingebaut werden muss und dieses Mal auch auf Garantie erlaubt wurde. Nun kriegten die in Cairns es aber nicht auf die Reihe, das Teil so zu senden, dass es am nächsten Tag ankam. Nein es brauchte tatsächlich 3 Tage und war am Ende sogar das falsche Ding. Der Mechaniker hier von Ayr flippte fast aus… Er zeigte uns auch die verschiedenen Ölflecken unter unserem Auto und meinte, die Bremse und Federung, sowie das ganze Auto sei in einem Zustand, dass er nicht damit nach Darwin fahren würde. Jetzt sind wir natürlich völlig baff. Wir haben extra ein Auto bei einem Händler gekauft, damit wir nicht von einem Backpacker mit einem privaten Deal übers Ohr gehauen werden. Nun scheint es aber, dass wir zwar durch unsere Garantie (bis jetzt) nichts an die Reparaturen bezahlen mussten, aber die Reparaturen werden erst gemacht, wenn etwas kaput ging, sprich wir mal wieder am Strassenrand stehen bleiben.

Wir sind gespannt wie die Geschichte hier in Ayr endet, denn momentan sitzen wir noch über das Wochenende hier fest. Durch ein weiteres unbekanntes Problem konnten wir nämlich gestern immer noch nicht weiter fahren. Am Montag muss noch heraus gefunden werden, warum der nun zusammengesetzte Motor raucht und nicht so tönt und läuft wie er sollte…(4 Mechaniker haben es am Freitag Abend zusammen nicht geschafft).

Trotz allem Ärger mit der „Black Disaster“ haben wir es genossen mit den beiden Mädels herum zu reisen. Wir wünschen Rebi noch eine schöne Zeit in Brisbane und Byran Bay. Viel Spass auf Bali in unserem Honeymoon Hotel und alles Gute in den restlichen Ländern deiner Weltreise. Ein erfolgreiches Studium wünschen wir Angie und freuen uns schon jetzt dich in Melbourne zu besuchen.

Mackay retour

19. August 2010

25.7.2010 – 19.8.2010

Nach einer einfachen Einklarierung im Hafen von Mackay, Australien, hatten wir ein tolles Wiedersehen mit den World ARC Leuten und bekamen unser erstes BBQ, es werden noch einige folgen :-)
Unsere Suche nach einem fahrbaren Untersatz mit 4WD begann bereits hier mit Hilfe des Internets und dem Pocket Trader (so was wie bei uns die Zeitung „Fundgrueb“). Zwei Besitzer kamen extra mit ihren Autos zur Marina um sie uns zu zeigen. Das eine war aber zu neu, sprich zu teuer und das andere zu klein, denn wir wollen darin übernachten und unsere sieben Sachen müssen auch Platz haben. Es zeigte sich schnell, dass wir am Besten an den Ort des Geschehens fliegen, sprich nach Cairns, Brisbane oder Syndey. Weil wir unterdessen beschlossen haben, zuerst die Westküste zu bestaunen würde sich Cairns als Startort am Besten eignen. Nun kam es jedoch anders: ein super Angebot in Sydney packte uns und wir flogen in die Kälte. Von einem Händler kauften wir mit Versicherung und Garantie unsere „Black Pearl“.
Am 6.8.2010 fuhren wir Richtung Norden los. Die erste Nacht verbrachten wir auf einer einfachen Camping Area mit WC und sogar WC-Papier im Watagan Nationalpark (NP). Am Morgen wurden wir von Motorradfahrern und ihren Maschinen geweckt, denn es stellte sich heraus, dass es hier einige Pfade gibt, an welchen die Jungs Spass haben. Wir testeten unseren 4WD und achteten darauf immer schön links zu fahren :-) Weil die Nacht heftig kalt war, fuhren wir zügig weiter Richtung Norden. In Byron Bay stellten wir dann leider fest, dass unsere „Black Pearl“ einiges an Öl verschlingt. Deshalb riefen wir die Helpline an. Natürlich war es Sonntag und wir vertrösteten uns auf Montag. Ist ja kein Notfall, Öl reinschütten und auf den nächsten Camping. Am Montag suchten wir dann einen Mechaniker auf. Nach 6 Stunden fragten wir dann Mal nach; wie es denn aussieht und erfuhren, dass sie kein Leck gefunden haben, lediglich einen Ölwechsel gemacht haben und nun das dickere Öl (30W-70, so was gibt’s wirklich!!) nicht mehr so schnell verbraucht werden sollte. Wir sollen aber auf jeden Fall in Brisbane zum Mechaniker des Händlers und die Sache dort genauer abklären. Gesagt getan einen Tag später waren wir pünkltlich um 9h vor Ort, nur kein Mensch in der Werkstatt. Wir erfuhren dann, dass genau an diesem Tag der Picknick Day in Brisbane sei und deshalb niemand arbeiten würde. Tja, trotz Voranmeldung hat uns dies keiner geflüstert :-( Weil es in Brisbane selber keine Camping Möglichkeit gibt und einfach in den Strassen parkieren kann in heftigen Geldstrafen enden, beschlossen wir nach Bribie Island zu fahren und dort Henning und seine Kathrin zu treffen. Gemütlich kochten wir uns ein köstliches Nachtessen und redeten viel. Am Nächsten Tag machten wir einen kurzen Abstecher zurück nach Brisbane. Der Chef persönlich flickte alle unsere kleinen Problemchen, wie zum Beispiel das Schloss der Fahrertür, Scheibenwaschsystem hinten und vorne… nur das Öl war natürlich nun nach 400 km noch immer voll. Leider wurde unsere Befürchtung wahr und lediglich nach zusätzlichen 200 km war der Ölstand bereits tief und wir mussten wieder einen Liter dickflüssiges Öl einfüllen. Nach 3h dem Mechaniker über die Schulter guggen fuhren wir wieder auf den Camping, wo Henning und Kathrin unseren Platz vorsorglich für eine weitere Übernachtung reserviert haben. Am nächsten Tag folgten wir dem Tip der Beiden und führen oberhalb von Noosa im Great Sandy NP auf dem 40km langen Sandstrand die Küste entlang. Wie die Profis liessen wir Luft aus den Pneus und schalteten den 4WD ein. Es war ein super Gefühl dort hochzubrausen. Immer schön links bleiben, denn der Strand war ziemlich befahren. Es hat sogar Schilder für die Höchsteschwindikeit von 80 km/h :-) In der markierten Camping Zone suchten wir uns ein lauschiges Plätzchen und übernachteten auf einer sicheren Düne, hoch genug für die kommende Flut. Am nächsten Tag fuhren wir gemütlich weiter und machten einen langem Mittagsstop am Strand. Wir beobachteten die Surfer. Die Wellen wurden immer grösser und bereits nichts mehr für uns Anfänger. Zur Zeit fehlen uns leider noch die Surfbretter… Plötzlich entdeckten wir schwarze Schatten in den Wellen… so cool, Delphine sprangen aus dem Wasser und surften in den Wellen!!!
Als Kontrast zum Meer fuhren wir zur Abwechslung Mal wieder Richtung Westen und erkundeten das Hinterland. Noch nicht wirklich das Outback, aber es wurde trockener und staubiger. Dier Erde immer röter und schlussendlich waren wir in Sapphire am Saphir schürfen. Einen ganzen Tag hackten wir mit dem Pickel Löcher in den Boden, schaufelten den hoffnungsvollen Schutt in Eimer, siebten die Steine raus und wuschen schlussendlich die Resten im Hüpfsieb bis wir den Flip aufmerksam nach Saphiren durchstöberten. Bereits beim 2. Flip entdeckten wir zwei blaue, kleine Saphire!!! Ihr glaubt es wahrscheinlich nicht, aber am Ende des Tages hatten wir 13 Saphire von 2 – 10 mm Grösse: Alle wertlos, denn der grösste ist mit Sprüngen durchsetzt. Spass hat es trotzdem gemacht. Mit Blasen an den Händen und Rückenschmerzen fielen wir müde in unser Bett in der „Black Pearl“.
Unsere Reise trieb uns wieder an den Anfang es Geschehens. Wir verbringen nun nochmals einige Tage in Mackay und helfen Reiner die Sunrise für den Verkauf auf Vordermann zu bringen.

Denarau (Fiji) – Mackay (Australia)

30. Juli 2010

15.7.2010 – 24.7.2010

Die Ruhe auf See war es nicht, denn der Wind blies mit bis zu 30 kn und somit flitzte die SY Ronja mit einer Höchstgeschwindigkeit von 10.2kn in den Westen. Die 3-4m hohen Wellen liessen uns hin und her rollen und deshalb war das Kochen, Essen und sogar das Schlafen anstrengend. Wir konnten zwar nicht aus dem Bett fallen jedoch auf unser grossen Liegewiese hin und her rollen, bis entweder der Andere plattgedrückt wurde oder man in die Bootswand „rugelte“.
Die Ronja ist wie die Sunrise eine Segelyacht des Typs Jeaneau, Sun Odysee jedoch eine DS (Deck Salon) mit stattlichen 49ft. Der Salon ist riesig und durch die grossen Fenster des Deck Salon innen sehr hell. Die Genua Winchen sind elektrisch, wir hatten erstmal einen Tiefkühler an Bord und sogar einen Fernseher, welcher jedoch nur unter Landstrom läuft :-( . Wir verköstigten uns täglich mir feinen, selbst gekochten Leckereien und liessen es uns gut gehen.
Diese nun letzte Segeletappe zusammen mit Skipper Henning genossen wir in vollen Zügen. Mit 13′006 sm Segelerfahrung auf der Barfussroute (sprich in den meistens angenehm warmen tropischen Gefilden) kamen wir nach dem Durchqueren des Barrier Reefs an unserem Ziel Australien an.
Wir freuen uns riesig die nächsten Monate auf dem Land zu verbringen und den roten Kontinent zu erkunden. Wir sind gespannt auf die Kängurus, Koalas, Platypus, Echidna, Schlangen, Spinnen, Krokodile…

Fiji: Sharkresearch, Uprising Beach Resort – Nadi – Musket Cove – Blue Lagoon Beach Resort, Nacula Island (Yasava Isands) – Sydney (Australia)

11. Juli 2010

17.6.2010 – 14.7.2010

Von Sunrise zu Sunset. Für die ersten zwei Nächte wurden wir im Tsulu, der Art Village in Pacific Harbour einquartiert, weil der Dorm im Uprising Beach Resort ausgebucht war. Unser Zweierzimmer war mit einem Sunset an der Wand verziert…
Der Meeresbiologe Eronie erklärte uns an unserem ersten Tag auf der Tauchbasis, welche Art von Haiforschung hier gemacht wird und gab uns einen Einblick in die vorhandene, riesige Datenbank. 90 Bullenhaie wurden in den letzten Jahren benamst und so kam schnell die Frage auf, wie wir diese beim Tauchen identifizieren können. Lediglich eine Exceltabelle mit den unterschiedlichen Merkmalen existiert, jedoch kein ID-Guide mit Bildern. Somit war die Sache klar, in den nächsten 10 Tagen heisst unser Projekt „Species Identifications Guide und Bullshark Individual ID Guide“ erstellen. Daneben durften wir mit zu den Shark- und Coraldives und bei dem Vorprojekt des Fischens der Bullenhaibabies im nahegelegenen Fluss mithelfen. Weitere Forschungsarbeiten waren leider nicht am Laufen und Jürg, der schweizer Haiforscher, nicht vor Ort.
Bereits am nächsten Tag gingen wir auf unseren ersten Sharkdive. Etwas nervös und in der Hoffnung der „Feeder“ macht ein professionelles Sharkfeeding mit dem Hintergurnd der Forschung und nicht um die Tauchtouris zu beeindrucken. Wir setzten uns hinter eine künstlich errichtete Mauer in 30m Tiefe. Der Feeder war ca. 3m vor uns. In einer Stahlbox waren die Tunaköpfe für die Fütterung verstaut worden, welche nun einzeln an die vorbei schwimmenden Haie verfüttert wurden. Zögernd kamen die bis zu 3.5m grossen Bullenhaie vorbei. Durch die jahrelange Konditionierung war das Füttern kontrolliert und geordnet. Wenn ein Hai von einer anderen Seite kam, wurde er nicht gefüttert und mit dem Alustock vom Feeder oder einem der 6 Aufpasser verscheucht. Durch dieses Konditionieren der Haie konnte den Bullenhaien für Studienzwecke mit dem Futter ein Transmitter verfüttert werden. Dieser Transmitter zeigte dann während 2-3 Wochen den Aufenthaltsort des Haies bis er ausgeschieden wird. Nach staunenden 10 Minuten stiegen alle auf 10m auf und bewunderten dort eine zweite Fütterung. Dort sind nicht mehr die Bullenhaie die Stars sondern die 1-2m langen Weiss- und Schwarzspitzen Riffhaie sowie die Grauen Riffhaie. Das letzte Füttern ist dann auf 5m. Der zweite Tauchgang eine Stunde später geht dann auf 15m. Dort kann man nochmals die grossen Bullenhaie bestaunen. Falls man Glück hat einen Ammenhai oder sogar den 7m Tigershark. Bei unserem zweiten und dritten Sharkdive durften wir Ammenhaie bestaunen, jedoch zeigte sich das bekannte Tigershark-Weibchen „Scarface“ nicht. Wir waren begeistert und beeindruckt von diesen professionell durchgeführten Sharkdives. Trotzdem wollten wir natürlich auch die Korallen und Fische in dieser Umgebung sehen und buchten weitere Tauchgänge. Die Anzahl der Fische ist leider sehr mager hier um Fidschi herum, jedoch sind die Weich- und Hartkorallen häufig und sehr farbenfroh. Das Wrack eines Fischerbootes, das vor Jahren gesunken war, ist eines von Korallen am Schönsten bewachsenen Wracks, dass wir je betaucht haben.
Das Uprising Beach Resort ist direkt am Strand, wo wir täglich unser ID Guides vorantreiben. Ein schöneres „Büro“ am Strand mit Cocktail kann man sich nicht vorstellen :-) Zur Abwechslung versuchte sich Silvia im Horse Boarding… mit einem PS über das Wasser gezogen werden ist echt spassig. Weniger spassig ist es, wenn die 20jährigen, betrunkenen Jungs mitten in der Nacht grölend in den Dorm spazieren… Wir müssen leider eingestehen, dass wir eigentlich schon zu alt sind für diese Art des Reisens als Backpacker. Wir leisten uns einfach kleinere Dorms oder zum Teil bekommt man für den fast gleichen Preis ein Zweierzimmer. Es hat echt Vorteile zu Zweit unterwegs zu sein :-)
Dann kam doch noch der erste Tag des Babybullenhai-Fisch-Projektes. Wir machten uns am späteren Nachmittag auf den Weg zum Fischer Pie um mit ihm und seinem kleinen Fischerboot auf den Fluss zu fahren. Eine Longline mit nur 20m Länge und 6 Haken war für uns dann doch eher bescheiden, denn vom Sharklab in Bimini sind wir anderes gewöhnt. Es kam dann auch so, dass wir erfolglos warteten und als es dann noch zu regnen begann, hatte Eronie nach kurzem keine Lust mehr. Wir mussten ihn richtig überreden nicht bereits das Handtuch zu werfen. Wir machten Verbesserungsvorschläge die alle umgesetzt wurden. So kam es, dass wir beim zweiten Mal früher los gingen. Die „Longline“ wurde zwar nicht länger, aber aus einer wurden 3 und alle wurden mit Schwimmern versetzt, damit die mittleren Haken nicht am Boden zu liegen kamen. Dieses Mal nahmen wir auch die GPS Koordinaten der Leinen auf und massen die Salinität des Flusses. Eronie braucht ganz klar noch bessere Anweisungen von Jürg um dieses Vorprojekt und vor allem das Hauptprojekt erfolgreich durchzuführen. An diesem Abend wurden wir vom Fischer Pie und seiner Familie zum Essen eingeladen. Es gab hervorragendes Indisches Curry! Zum Glück nicht zu scharf. Die ganze Familie sass am Boden und ass von Hand, wir und Eronie bekamen einen Löffel :-) Es war beeindruckend wie bescheiden und glücklich die ganze Familie in ihrem selbst gebauten Haus leben.
Dann kam der Tag des Weiterreisens nach Nadi. Nach 3.5h waren wir in unserem Nadi Bay Resort Hotel und bereits am nächsten Tag segelten wir mit Jeane und Mike auf der „Jeannius“ zum World ARC Rendezvous nach Musket Cove. Es war super, dort die bekannten Gesichter wieder zu sehen. Wie schon fast vermutet, hätte sich sogar doch noch eine Weiterfahrt mit dem Segelboot nach Vanuatu und Australien mit der Word ARC ergeben, doch haben wir bereits den Flug nach Sydney gebucht. Am letzten Abend kam dann noch ein überraschendes Angebot: Die norwegische Familie sucht noch Crew für die Überführung ihrer „Ronja“ nach Australien, denn der Skipper Henning kann die ca. 10 Tage auf hoher See nicht alleine meistern. Kurzum entschieden wir uns diesen Job anzunehmen und freuen uns auf die vielleicht letzten 10 Tage segeln auf unserer Weltreise.
Zuvor gingen wir jedoch noch ins Blue Lagoon Beach Resort ausspannen und tauchen. Köstliche Mahlzeiten, schöne Tauchgänge, Movie Night am Strand und lustiges Krabbenrennen am Abend verschönerten unseren Aufenthalt auf der Nacula Island in den Yasawa Islands.
Zur Zeit geniessen wir ein paar kalte und hektische, touristische Grossstadttage in Sydney, natürlich mit Opernbesuch und allem was dazu gehört. Danach fliegen wir wieder zurück nach Fidschi um die Ruhe auf See wieder zu finden…

Bora Bora – Cook Islands – Niue – Tonga – Fiji

21. Juni 2010

19.5.2010 – 16.6.2010

Pünktlich um 12 Uhr erfolgte der Startschuss der nächsten Rennstrecke von Bora Bora nach Suwarrow, östliche Insel der Cook Islands. Leider hatten wir sehr wenig Wind und so kam es, dass wir bereits am zweiten Tag den Motor zuschalteten um wenigstens ein Wenig vorwärts zu kommen. Einen Tag später erreichten wir die magische Zahl: 10′000 sm sind wir nun bereits auf unserer Weltreise gesegelt :-) Zur Feier des Tages fingen wir dann auch noch einen Bonito und der zweite entwischte. War vielleicht besser so, denn einmal 2 kg Fisch reicht uns vollkommen für die nächsten Tage.
Dann kam der Tag der Entscheidung Suwarrow trotz wenig Wind anzulaufen und 110 sm mehr zu motoren (falls mehr Wind kommt könnten wir natürlich auch seglen) oder die Cook Islands auszulassen und rechtzeitig mit den anderen, einiges schnelleren Yachten in Niue zu sein und die gewonne Zeit dort zu verbringen. Einstimmig wurde der Kurs geändert und sehr bedauert, dass die Sunrise vor allem bei wenig Wind einfach nicht schneller zu segeln ist.
Eines Morgens machte uns Reiner das super Angebot die Sunrise von Australien nach Malaysia zu segeln. Er würde uns mit gutem Gewissen gerne seine Sunrise anvertrauen, für einige Monate nach Deutschland fliegen und im Oktober/November die Sunrise in der neuen Destination wieder übernehmen. Wir kamen heftig ins Grübeln, denn so ein Angebot kommt nicht wieder. Weil das Ganze aber nicht als Überführung ohne Kosten unsererseits angeboten wurde, sondern wir Abstriche im Aufenthalt in Australien oder Neuseeland machen müssten, machten wir den Vorschlag lediglich bis Bali mit der Sunrise zu segeln. Somit könnten wir von Mackay bis Darwin mehr Zeit für unsere Australienentdeckung haben und ihm trotzdem den gewünschten Deutschlandaufenthalt ermöglichen. Leider kam der „Deal“ jedoch nicht zustande, weil er die Yacht nicht in Bali bereits wieder übernehmen will.
Nach neun Tagen und 2 weiteren Bonitos an der Angel erreichten wir Niue (zugehörig zu Neuseeland, aber weitestgehend eigenständig). Die Insel ist ein grosser Fels mit Klippen von 25m Höhe Mitten im Pazifik und hat super freundliche Leute. Bereits am nächsten Tag machten wir einen sensationellen Tauchgang mit einer unendlichen Sichtweite. Die freundlichen Seeschlangen bewunderten uns genauso wie wir sie. Die Höhlenformationen waren atemberaubend und Anne, die Instruktorin und Inhaberin der einzigen Tauchschule auf Niue, erzählte uns von den zahlreichen Buckelwalen, die in wenigen Tagen/Wochen hier eintreffen werden. Soviel vorweg, wir verpassten das Schnorcheln mit den Kolossen, denn die World ARC ist einfach nicht in den besten Zeiten für das Wildlife unterwegs, sondern in den besten wetterbezogenen Zeiten. Am Abend kochten die Einheimischen für uns und zeigten ihre Tänze. Keith, der Commodore des Niue Yacht Clubs, führte uns während eines ganzen Tages mit seiner Frau auf der Insel herum und zeigte die verschiedenen von Land aus begehbaren Höhlen inklusive das natürliche Whirlpool des Königs von Tonga :-) Mit einer kleinen Gruppe besuchten wir auch eine riesige Tropfsteinhöhle mit Führer und bekamen zur Erfrischung eine süsse Trink-Kokusnuss.
Einen Tag vor unserer Abfahrt nach Tonga erfuhren wir, dass der erste Buckelwal von einem Fischer gesichtet wurde! Guter Hoffnung vielleicht auf dem offenen Meer einen zu sehen, legten wir ab.
Frühmorgens hörten wir in unserer Koje einen kräftigen Klatsch und nahmen an, dass eine Welle wie üblich an die Sunrise geschlagen hat. Reiner kam jedoch ganz aufgeregt zu uns und erzählte, dass wir gerade von einer 3 m Flucke eines Buckelwales nassgespritzt wurden! Er hörte einen Blas, schaute sich genauer um, konnte aber in der Dämmerung nichts erkennen und als er den zweiten Blas hörte ging es keine Sekunde und der Wal hob seine riesige Fluke, greifbar nahe der Sunrise, und verschwand in der Tiefe. Weil wir unter Segel und ohne Motor fuhren hat uns der Wal wohl erst sehr später wahrgenommen und ist mindestens so erschrocken wie Reiner, kurzum abgetaucht. Zum Glück hat er die Sunrise nicht getroffen und ist heil davon gekommen. Am gleichen Tag wollte der Zufall nochmals eine Begegnung. Dieses Mal aber sehr unspektakulär. Silvia war am Ruder und übergab für einen kurzen Toilettengang das Ruder an Simon. Prompt: „Silvia, Silvia ein Buckelwal nur 50 m weg vom Boot!!!“ Tja, Simon blieb der einzige an Bord, der den Wal sah…
Nach 3 Tagen auf dem Wasser kamen wir in Tonga an und suchten den verlorenen Freitag. Die Datumsgrenze war wohl hungrig und klaute uns den 4. Juni. Bei einem traditionellen Abendessen mit den hiesigen Tänzen verbrachten wir einen tollen Abend mit den ARC Yachties. Die Tänze hier haben kleine, elegante Hand- und Armbewegungen und die Zuschauer stecken den Tänzern Geld auf die mit Öl eingeriebenen Arme.
Weil wir unterdessen doch schon sehr nahe bei Australien sind, nutzten wir den von Freitag auf Montag kurzfristig durch den König verschobenen Feiertag, um uns bei verschiedenen Firmen per Internet zu bewerben. Das kleine Dorf war nämlich wie ausgestorben, nur wenige kleine Läden hatten offen. Wir kontaktierten auch den bekannten Haiforscher Jürg Brunschweiler (Uni Zürich) und Mike Neumann, Inhaber der Tauchschule in Fidschi, wo die Forschung betrieben wird. Kurzum bekamen wir Minuten später von Mike die Antwort, wir sollen uns bei unserer Ankunft in Suva bei Ihm melden. Jürg antworte hoffentlich bis dann noch, denn er sei für das Wissenschaftliche zuständig. Wir können auf jeden Fall bei ihm tauchen kommen und die Bekanntschaft mit den Bullenhaien und anderen hier vorkommenden Haien machen.
In Tonga gingen wir noch auf eine Tagestour in den Botanischen Garten und lernten die Fauna kennen. Sie zeigten uns, wie die Profis eine Kokusnuss aufmachen, die verschiedenen Verarbeitungen der Kokosfasern und -blättern, der Cava (Wurzel) sowie die Frucht des Nonubaumes. Letzteres ist ziemlich grausig zum Trinken, jedoch hilft es vielleicht gegen Schuppenflechten und so kam es, dass Simon allmorgendlich einen Schluck Tongamedizin trinkt.
Einen Tag später teilte uns Reiner überrumpelnd mit, dass wir in zwei Tagen wieder ablegen und nicht wie besprochen weitere Inseln in Tonga besuchen werden. Er müsse den Termin mit seinen neuen Gästen in Fidschi einhalten. Sauer argumentierten wir und Wolfgang gegen eine so frühe Abreise, denn nach unserer Berechnung könnten wir sehr wohl noch vor 2 weiteren traumhaften Inseln ankern und diese erkunden. Zusätzliche Reservetage und stricktes Einhalten der 24h- Ausklarierungsregel waren jedoch die Gegenargumente. Genervt gingen wir auf unseren ersten Tauchgang in Tonga. Karen und Paul, auch zwei Meeresbiologen, welche sich das Tauchbusiness hier aufgebaut haben und in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung verschiedene Projekte auf die Beine stellen, waren unsere Guides. Die Sichtweite war nicht mehr ganz so atemberaubend wie in Niue. Die Korallen waren sehr schön, nicht ganz so üppig wie wir es vom Roten Meer kennen. Wir sind einfach schon zu verwöhnt. Die Seeschlangen in der einen Höhle auf einem trockenen Felsen und die beiden Baby-Schwarzspitz Riffhaie in einer anderen Höhle waren die Highlights. Am Abend gingen wir eine hervorragende Holzofenpizza essen und danach die legendäre Lady-Boy-Show schauen. So ein Quatsch! Alte Männer mit Frauenkleider tanzen und die neuseeländischen Touristinnen jubeln…vielleicht war auch einfach unser Alkoholspiegel zu tief.
Bereits am nächsten Tag mussten wir nun tatsächlich die Vorbereitungen für die verfrühte Abfahrt von Tonga in Angriff nehmen. Das schlagende Argument ist nun die aufkommende Wetterstörung zum Ende der nächsten Woche. Laut Reiner müssen wir unbedingt vorher bereits in Fidschi sein. Wie wir ja wissen, ist eine Vorhersage von länger als 3 Tagen sehr wohl ungenau und somit hoffen wir, dass die Störung nicht zu schnell wandert und wir genau hinein segeln noch bevor wir in Suva ankommen…
Auf der Überfahrt fingen wir zur Abwechslung einen Thunfisch (5 kg) und nach dem Passieren der Lau-Gruppe (östlichste Inselgruppe von Fidschi) sahen wir Pilotwale! Müde kamen wir um 9h Morgens in Suva Harbour an. Wir frühstückten gemütlich und schliefen nochmals bis dann endlich die Herren für das Einklarieren an Bord kamen. Erfreulicherweise ging das zügig voran und wir konnten schon bald an Land. Wir informierten Mike über unsere Ankunft und erfuhren, dass wir doch am nächsten Tag nach Pacific Harbour fahren sollen und ihn im Uprising Beach Ressort zum Lunch treffen sollen. Das Taxi dorthin war zwar überrissen teuer, aber wir wollten uns nicht auf die fidschianischen Busfahrer und deren Busse verlassen. Das Gespräch war super und wir verabredeten für die kommenden 10-14 Tage bei Bequa Adventure Divers tauchend die Bekanntschaft mit den Forschungsobjekten, denn Bullenhaien, zu machen. Mit Jürg sollen wir direkt die möglichen Projekte besprechen. Er hat bereits per eMail mitgeteilt, dass wir bei dem Baby-Bullenhai-Fischen im nahe gelegenen Fluss mithelfen können. Dies ist eine Vorstudie, welche von seinem angestellten Meeresbiologen Eronie in Zusammenarbeit mit den Fischern gemacht wird. Wir freuen uns auf die kommenden Wochen an Land mit Bullenhaiforschung und dem Tauchen.
Genaueres über die Zeit mit B. A. D. und unserem Aufenthalt im Dorm vom Uprising Beach Resort wird folgen. Ein Bildchen zum Vorgeschmack schon mal hier:
Ein kapitaler Bullenhai bei unserem ersten Sharkdive. Mal kucken wie gut die Bilder beim nächsten Tauchgang mit diesen wunderschönen Tierchen werden....  :-)

Tahiti Perl Regatta

10. Juni 2010

10.5.2010 – 19.5.2010

Die Tahiti Perl Regatta (TPR) ist eine Plauschregatta, welche aus dem Trainingsrennen am ersten Tag und 4 Rennetappen an den folgenden Tagen besteht. Am Abend ist jeweils ein Social Event mit einheimischen Tanzvorführungen und einem Essen. Wir sowie andere Boote der World ARC nehmen daran teil.
Der erste Eindruck der Organisation war leider ziemlich schlecht und verbesserte sich während des ganzen Rennens nicht wirklich. Dafür waren die Parties am Abend super, denn dort trafen wir die halbe ARC Flotte und networkten eifrig. Am Trainingsrennen des ersten Tages blieben alle ARC Yachten ausser einer im Hafen, denn wir sind genug oft am Segeln und wollen bei wenig Wind und Regen lieber das ganze Geschehen von der Mole aus beobachten. Das erste Signal ist 10 Minuten vor dem Start und zeigt die P Flagge. Danach kam das 5 Minutensignal mit der M Flagge für den Start der Kategorie der Katamarane (Monohull). Weitere 5 Minuten später das Startsignal der langsamen ersten Gruppe und nochmals 5 Minuten später das Startsignal der schnellen zweiten Gruppe, in welcher wir komischerweise eingeteilt wurden. Zwei Yachten nutzten die verschiedenen Starte sogar um ihr Starttiming zu verbessern… Wir waren froh im Trockenen zu sitzen.
Am Abend war dann bereits die erste Party mit Tanzvorführungen. Der Spass begann richtig, als Simon geholt wurde und ihm ein Pareo (traditioneller Wickelrock für Frauen und Männer) umgebunden wurde. Tapfer liess er an sich die hohe Kunst des Pareobindens zeigen. Nach ihm noch drei weitere Männer, alle zu Beginn nicht sehr begeistert aber sie zeigten den einen oder anderen Hüftschwung und wurden vom Publikum bejubelt :-)
Am nächsten Morgen dann der erste Startschuss. Die Etappe ging von Raiatea nach Bora Bora. Wir legten einen formidablen Start hin. Die Yacht neben uns war ca. 2 m vor uns und wurde wegen Frühstart zu einer 360° Drehung um die eigene Achse bestraft. Somit waren wir gerade noch im grünen Bereich und düsten los. Es ging jedoch nicht lange und wir kämpften mit den hintersten Yachten um das Schlusslicht. Peter auf seiner Asolare, Amel 54, packte seinen Genaker aus und schwups, war er weg. Wir hatten schon die schnellst mögliche Beseglung gesetzt und konnten somit nicht mehr Geschwindigkeit zulegen. Nicht verwunderlich war, dass vor allem die schwer beladenen Yachten der World ARC am Ende des Feldes sich tümmelten. Einige richtige Racer, ohne Wasser, Essen, Diesel und den ganzen Krimskams, welchen Fahrtensegler wie die World ARC Yachten mit sich führen, segelten mit Leichtigkeit mit dem wenigen Wind allen davon. Vor dem Pass überholten wir dann die Gand Filou, eine Shipmann Seaway 63, denn sie steckte im Riff fest. Wie es genau geschah wissen wir nicht, auf jeden Fall konnte die Wild Tigris, eine Swan 76, grösste Yacht der World ARC, die Gran Filou herausziehen ohne grössere Schäden an der Yacht zu verursachen. Vom Riff sprach natürlich niemand. Bereits im Pass von der Startinsel Raiatea „verhungerten“ wir, denn der Wind stellte ab. Wir berechneten unsere Ankunftszeit nach Sonnenuntergang. Somit werden wir die Zielline nicht zeitig erreichten und als „did not finish“ klassiert werden. Unser Ziel war rechtzeitig bei Tageslicht und für die Party am Abend anzukommen. Deshalb schalteten wir den Motor ein, was uns natürlich disqualifizierte. Das Motto der Hilton-Motu (Insel) Party am Abend war White-Party und wir kramten unsere einzigen weissen ARC T-Shirts hervor. Per Taxi-Transfer wurden wir gerade noch rechtzeitig auf das Motu gebracht und wir bestaunten die tanzenden Mädels und die freuerfackeljonglierenden Jungs. An diesem Abend lernten wir nun Peter von der Asolare persönlich kennen. Er macht schon das zweite Mal bei der World ARC mit. Beim ersten Mal setzte er seine Yacht 250 sm vor Australien auf ein Riff, das lediglich auf der Seekarte eingezeichnet war, aber nicht auf seinen elektronischen Karten. Wer nimmt schon die Karte 250 sm vor der Küste zur Hand… Dieses Mal geht er nun von Fiji direkt nach Neuseeland und nimmt dann an der Regatta um Australien teil. E-Mails haben wir nun schon mal ausgetauscht, denn wer weiss, vielleicht kreuzen sich unsere Wege wieder :-)
Am zweiten Renntag zogen wir Simon zuerst den Masten hoch, denn dort war unser Genakerfall verklemmt. Danach merkten wir beim Anker lichten, dass dieser um einen Steinbrocken gewickelt war. Zum Glück war das Wasser ziemlich klar und wir wählten die richtige Richtung um uns zu befreien. Pünktlich starteten wir, jedoch diesmal bereits in der hinteren Hälfte. Konnten auch wieder einige Seemeilen mithalten und sogar eine unbekannte Yacht überholen!!! Da der Wind auf die Nase blies, mussten wir aufkreuzen und richtig kämpfen. Wir übten uns mit Vorfahrtsrecht mit der Aluyacht 24 und um 14h wurde es uns zu bunt, denn erneut hatten wir keine Chance die Zielline rechtzeitig, nicht mal unter Motor, zu erreichen. Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir dann im Süden von Taha’a an. Am Abend war die traditionelle Tahiti Party auf einem kleinen Motu mit wunderschönem Strand und kleinem wackligen Steg. Wir genossen ein tolles BBQ und interessante Gespräche mit den ARC Leuten.
Am dritten Regattatag war die Route einmal um die Insel Taha’a herum. Es wurde versprochen, die Zielline so zu legen, dass alle Boote diese innerhalb der Regattazeit erreichen werden. Nun das war für uns Motivation genug. Der Anfang lief auch hervorragend, denn wir überholten zwei Yachten und sausten mit dem Genaker davon. Bald wurden wir, wie immer, wieder überholt und waren das Schlusslicht. Als dann auch noch der Wind weg blieb, sank die Stimmung an Bord auf Null. Wir gaben aber nicht auf. Der Wind hatte erbarmen und frischte auf. Leider jedoch auf die Nase. Somit kreuzten wir gegen den Wind auf und fürchteten den morgigen Muskelkater nicht :-) Durch ein Steuerfehler von Wolfgang fuhren wir sogar eine 360 Grad Pirouette, denn der Wind drückte uns nach der Wende das Segel wieder auf die falsche Seite und wir konnten nicht innerhalb der Riffmarkierungen hindurch segeln. Zum Glück hatten wir genug Platz und die ganze Sache war durch Muskelarbeit wieder zu korrigieren. Unerwartet sahen wir einen Katamaran lediglich ein paar Seemeilen vor uns: den von der Rally Organisation, welcher die Zielline auf der einen Seite markierte. Mit letzten Kräften machten wir noch eine Wende und flitzen über die Ziellinie. Jubelnd überquerten wir diese! Dass nicht einmal eine Minute später das Rennen abgepfiffen wurde und wir somit wiedermal die letzte Yacht waren, kümmerte uns wenig. Stolz kamen wir zum Ankerplatz und genossen die Party und das BBQ in der Perl Farm von Taha`a.
Am letzten Regattatag wurde der olympische Dreieckskurs gefahren. Dies überliessen wir aber lieber den Profis. Wir segelten bereits nach Bora Bora um das morgige Dinghy Race des Yacht Clubs von Bora Bora nicht zu verpassen. Zur Ehre der World ARC gewann die SY Ciao trotz 500 Liter Wasser, Diesel und vielem mehr an Bord die Regatta in der Kategorie der Cruisers (und waren somit auch schneller als viele Profis). Die TPR war ein voller Erfolg, was die Parties betrifft. Die Organisation muss jedoch noch verbessert werden…
17. Mai 2010: Unser 2. Hochzeitstag :-)
Am Morgen gingen wir mit Luca (Slovenien) schnorcheln und danach bastelten wir an unseren Verkleidungen für das Dinghy Race am Nachmittag. In letzter Minute haben wir noch erfahren, dass es bei einem solchen Rennen nicht wirklich um die Geschwindikeit geht, sondern wer besser mogelt und bescheisst. Somit packten wir noch zwei Flaschen mit Seifenwasser ein um die andern hoffentlich aus dem Gleichgewicht zu bringen :-) Als Ängeli Simon und Tüfeli Silvia taten wir das Rennen an. Bereits in den ersten Metern waren wir pflotschnass gespritzt, kämpften aber um die vordersten Plätze. Der Kurs war so gewählt, dass die Langsameren die Schnelleren nach der Umrundung der Boje wieder trafen und sich mit Wasserballonen, Spritzpistolen oder einfach durch anhängen am fremden Dinghy diese bremsten. So geschah es, dass die vor uns liegenden Norweger der SY Ronja von den Tucanon-Leuten aufgehalten wurden und wir unbehelligt daneben durch sausten. Nun waren nur noch die Einheimischen im unfairen Kanu vor uns. Doch Paul die gute Seele des Organisationskomittees hüpfte kurzentschlossen ins Wasser und kenterte das Kanu. Er wollte ein spannendes Finish provozieren :-) Bei uns hängte er sich auch noch an, doch ein Fegefeuer-Dinghy auf Wolken kann man nicht so gut kentern. Wir gewannen somit das Rennen und die Kostümprämierung und wurden Member im Bora Bora Yachtclub. Das BBQ rundete den schönen Tag noch ab.
Am letzter Tag vor der nächsten Teilstrecke von Bora Bora nach Kingdom of Tonga via Suwarrow und Niue machten wir am Morgen letzte Einkäufe, besorgten Wasser und Diesel. Am Nachmittag gönnten wir uns noch eine Rundfahrt auf Bora Bora mit alten, unbequemen Fahrrädern. Die Insel mit dem Riff rundherum und den vielen Motus hat uns sehr gefallen und war definitiv unsere Besuche wert.
Um 12 Uhr Ortszeit starteten wir Richtung Cook Islands…